Zülpicher PapierfabrikLegionellen überschreiten Grenzwert nicht mehr

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Ein Blick auf die Zülpicher Papierfabrik des Unternehmens Smurfit Kappa.

Im Mai waren in einer Verdunstungskühlanlage von Smurfit Kappa Legionellen entdeckt worden.

Im Umweltausschuss des Landtags steht der Legionellenbefall bei Smurfit Kappa in Zülpich auf der Tagesordnung. Die SPD hatte nachgefragt.  

Der Befall mit Legionellen in einer Verdunstungskühlanlage des Unternehmens Smurfit Kappa in Zülpich ist offenbar ohne Folgen auf die Bevölkerung geblieben: In den vergangenen vier Wochen ist im Kreis Euskirchen kein Fall von Legionellose gemeldet worden. Das teilt die Bezirksregierung Köln mit. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Probe, die am 4. Juni in der Anlage genommen worden sei, liege die Belastung mit den Krankheitserregern wieder unterhalb der Grenzwerte.

Die SPD-Landtagsfraktion hatte die Landesregierung um einen Bericht zu dem Vorfall gebeten. Er wird am Mittwoch, 19. Juni, im Umweltausschuss des Landtags beraten. NRW-Umweltminister Oliver Krischer stellt noch einmal die zeitlichen Abläufe dar. Routinemäßig waren am 13. Mai Nutzwasserproben aus vier von sechs Kühlanlagen genommen worden.

Minister Krischer spricht von einem „Büroversehen“ in Köln

Ein Ergebnis des mikrobiologischen Analyseverfahrens liege normalerweise nach zehn Tagen vor, die Belastung sei jedoch so stark gewesen, dass schon am 21. Mai feststand, dass der Maßnahmenwert – also der Wert, ab dem es gefährlich wird und Maßnahmen ergriffen werden müssen – überschritten war.

Smurfit Kappa habe noch am gleichen Tag ein Biozid in die Anlage geleitet und den Dachbereich um die Verdunstungsanlage für die Mitarbeiter gesperrt. An nächsten Tag habe das Unternehmen die Anlage geleert und von einem externen Unternehmen mit Heißdampf unter Hochdruck reinigen lassen.

Das Unternehmen habe die Bezirksregierung fristgerecht informiert. Aufgrund eines „Büroversehens“, so Krischer, sei die Meldung dort verzögert bearbeitet worden. Aus der Bezirksregierung hatte es zuletzt geheißen, ein EDV-Problem sei die Ursache, warum die Nachricht verspätet an das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen weitergegeben worden sei.

Für die SPD-Fraktion sind mit Krischers Schreiben noch nicht alle Fragen beantwortet. Sie will wissen, welche Schritte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales eingeleitet hat, nachdem es am 29. Mai von dem Legionellenbefall erfahren hatte. Außerdem fragen die Sozialdemokraten, wann die Rundmail an die Krankenhäuser versendet wurde und wie und wann der Nachbarkreis Düren von dem Vorfall unterrichtet wurde.

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