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„Bienen für die Börde“Leader-Projekt in Zülpich gegen Insektensterben

Lesezeit 3 Minuten

Die Akteure der Leader-Region Zülpicher Börde begrüßen die Umsetzung des Bienen-Projekts sehr.

  1. Um dem Insektensterben nachhaltig entgegenzuwirken, hat die Leader-Region Zülpicher Börde jüngst ein neues Projekt ins Leben gerufen.
  2. Unter dem Projektträger Umweltnetzwerk Erftstadt e.V etablierte sich „Bienen für die Börde“ als drittgrößtes Leader-Projekt in der Region.
  3. Wie das Projekt aussieht, was seine Ziele sind und warum die Honigbiene so wichtig für uns Menschen ist.

Zülpich – Was haben globale Erwärmung, Pestizide und hohe Luftverschmutzung gemeinsam? Alle drei sind verantwortliche Faktoren für den Rückgang der Insektenpopulationen. Ein Phänomen, das zu einem globalen Problemthema geworden ist, so auch im Kreis Euskirchen.

Um dem Insektensterben nachhaltig entgegenzuwirken, hat die Leader-Region Zülpicher Börde jüngst ein neues Projekt ins Leben gerufen. Unter dem Projektträger Umweltnetzwerk Erftstadt e.V etablierte sich „Bienen für die Börde“ als drittgrößtes Leader-Projekt in der Region. Das Ziel: die Erhaltung der Arten- und Landschaftsvielfalt in der Zülpicher Börde.

Honigbiene als wichtiges Nutztier

Was viele Menschen nicht wissen: Die Honigbiene ist nach Schwein und Rind das drittwichtigste Nutztier. Daher ist es den Akteuren wichtig, der Gesellschaft die Zusammenhänge zwischen der Insektenbestäubung und der Nahrungsmittelproduktion näherzubringen. Etwa sollen während der Laufzeit Lernorte entstehen – vor allem für Kinder und Jugendliche. Für das kommende Jahr gebe es bereits Anfragen.

Es bestehe sogar schon die Idee, Kindertage einzurichten, bei denen die Kleinen selbst mit einem Imker Honig schleudern können. Es sei denn, die Einschränkungen der Corona-Pandemie sind bis dahin noch nicht aufgehoben.

Sensibilität für andere Insekten

Die Akteure des Projekts zielen ebenfalls darauf ab, „über die Honigbiene die Sensibilität für andere Insekten zu erlangen“, so Peter Wackers, Geschäftsführer und Regionalmanager der Leader-Region Zülpicher Börde.

Zunächst ist für das neue Leader-„Baby“ die Errichtung eines Gebäudes geplant. Obwohl man mit den Bauarbeiten ein wenig in Verzug gekommen war, ist der Regionalmanager guter Dinge: „Wir möchten Ende des Jahres fertig sein.“ In das geplante Gebäude werden ein Schleuderraum, Räumlichkeiten für die Verarbeitung und ein Sanitärbereich integriert. Für die Imker soll so die Möglichkeit entstehen, Honig zu produzieren und diesen nach EU-Verordnungen selbst zu schleudern.

Imker als wichtiger Bestandteil

Und wer darf bei einem Bienenprojekt zuvorderst nicht vergessen werden? Richtig, die Imker selbst. Alle Imker aus der Zülpicher Börde, aus Weilerswist und Erftstadt sollen in das Projekt integriert werden. „Das ist der Sinn der Sache“, so Wackers.

„Mit den Geldern von der EU und dem Land Nordrhein-Westfahlen werden größtenteils Hobbyimker nachhaltig für die kommenden Jahrzehnte in der gesamten Region der Börde gestärkt“, so Peter Wackers.

Gesamtkosten des Projekts

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 215 589 Euro, wobei sich der Anteil des Projektträgers Umweltnetzwerk Erftstadt e.V auf 16 500 Euro beläuft. 140 131 Euro werden von der Leader-Region finanziert. Rund 59 000 Euro übernimmt die Stadt Erftstadt. Monika Hallstein, die technische Beigeordnete, ist „begeistert vom Projekt und Engagement“.

„Bienen für die Börde“ ist ein Leader-Projekt, das während seiner Umsetzung ebenfalls viele soziale Angebote in der Zülpicher Börde bieten soll. Zum einen soll das bürgerschaftliche Engagement gestärkt, zum anderen soll das kulturelle Erbe erhalten werden.

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Neben dem Erhalt der Insekten soll auch die Wirtschaft gestärkt werden. Carla Neisse-Hommelsheim erhofft sich zudem eine „Marktentwicklung in der Region, um weitere Produkte unter dem Label der Zülpicher Börde anzutreiben“. Die Vorsitzende der LAG Zülpicher Börde und des Umweltnetzwerks Erftstadt denkt, dass durch das Projekt die Imkerei von A bis Z erlebbar gemacht werde.

Einer der wichtigsten Aspekte neben den Projekten an sich ist die Vernetzung der Einzelnen. „Die Projekte sind auch räumlich eng verknüpft“, erklärte Wackers. So verknüpft sich beispielsweise „Bienen für die Börde“ mit einem Projekt der Seepark Zülpich gGmbH. Denn einer der Gärten, die im Zusammenhang mit dem Projekt „Rheinisches Zentrum für Gartenkultur“ entstanden sind, befindet sich genau dort, wo das geplante Gebäude entstehen wird. Gut für Bienen und Imker.