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Zugriffshund überwältigt Mann
38-Jähriger bei SEK-Einsatz in Nemmenich verletzt

Lesezeit 2 Minuten
Zu einem Großeinsatz der Polizei kam es im Zülpicher Ortsteil Nemmenich.

Zu einem Großeinsatz der Polizei kam es im Zülpicher Ortsteil Nemmenich.

Ein 38-Jähriger hatte in Nemmenich über mehrere Stunden jeglichen Kontakt mit der Polizei abgeblockt. Die setzte auch eine Drohne ein.

Der Zugriff durch das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erfolgte um 15.08 Uhr. Dabei kam am Freitag auch ein eigens für solche Lagen ausgebildeter „Zugriffshund“ zum Einsatz. Zuvor hatte sich nach Angaben von Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei, ein 38 Jahre alter Mann in einem Einfamilienhaus in Nemmenich verschanzt. Dieser habe zunächst randaliert und kurze Zeit später den zwischenzeitlich eingetroffenen Polizeibeamten eine Waffe oder einen waffenähnlichen Gegenstand gezeigt.

Daraufhin zogen sich die Euskirchener Polizisten zurück und alarmierten die Kollegen des SEK. Gleichzeitig wurden die direkten Nachbarn aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Wer mit dem Auto oder zu Fuß ins Neubaugebiet wollte, wurde von den Beamten abgehalten. Auch die Lüssemer Straße wurde gesperrt.

Wie sich im Laufe des Einsatzes herausstellte, hatte sich der 38-Jährige gegen die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung gewehrt. Als sich der Mann in seinem Haus verschanzt hatte, versuchten die Beamten immer wieder, Kontakt zu dem Mann aufzunehmen. Nach Angaben von Polizeisprecher Küpper reagierte er aber „auf keinen der diversen Kontaktaufnahmeversuche“.

Nemmenich: Luftdruckwaffe lag neben dem 38-Jährigen

Auch die SEK-Beamten hätten versucht, mit dem Mann zu sprechen. Als schließlich auch diese Bemühungen als gescheitert angesehen wurden, erfolgte der Zugriff. „Er hatte eine Luftdruckwaffe griffbereit neben sich liegen“, so Küpper.

Der Mann sei überwältigt und anschließend fixiert worden. Beim Zugriff sei der Mann verletzt worden. Ob durch den eingesetzten Hund, ließ die Polizei offen. „Dazu machen wir keine Angaben“, sagte Küpper.

Ein Polizist trägt eine Schutzweste und eine Sturmhaube. Er führt einen Hund an der Leine.

Bei der Festnahme in Nemmenich setzte die Polizei auch einen Hund ein.

Der 38-Jährige musste zunächst im Rettungswagen behandelt werden und wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht. Das zuständige Ordnungsamt Zülpich prüfe eine Zwangseinweisung in eine psychische Einrichtung, so Küpper.

Die SEK-Beamten setzten aber nicht nur den speziell ausgebildeten Hund ein. Zur Unterstützung war auch das Verkehrsunfallteam nach Nemmenich beordert worden. Die Beamten ließen ihre Drohne über dem Neubaugebiet kreisen.

Führungsgruppe der Polizei leitet den Einsatz von Euskirchen

Geleitetet wurde der Einsatz von einer sogenannten Führungsgruppe aus der Leitstelle in der Euskirchener Wache heraus. Einsatzleiter war Kriminaloberrat Ulrich Linden. Vor Ort gab es diverse Abschnittsleiter, die sich um die jeweiligen Aufgaben – wie die Sperrung der Straßen – kümmerten.

Zudem wurde eine Bekannte des 38-Jährigen zunächst von den Beamten betreut, später durch das SEK auch befragt. In welchem Verhältnis die Frau zu dem 38-Jährigen steht – darüber machte die Polizei keine Angaben.

Nachdem der Einsatz gegen 15.15 Uhr beendet war, wurden die Sperrungen rund um die Lüssemer Straße aufgehoben. Auch die Nachbarn durften wieder in ihre Häuser. Laut Küpper wurden keine Einsatzkräfte verletzt.