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Stadt sieht keine AlternativeZülpicher ärgert sich über roten Staub auf den Gräbern

Lesezeit 2 Minuten
Ein älterer Mann deutet auf ein Grab auf einem Friedhof.

Verärgert deutet Hans-Peter Kitz auf die Reste des roten Staubs an einer Grabumrandung.

Bei Arbeiten des Bauhofs der Stadt Zülpich sei auf dem Friedhof in Ülpenich viel Staub aufgewirbelt worden, ärgert sich ein Friedhofsbesucher.

Auf manchen Gräbern des Friedhofs in Zülpich-Ülpenich ist er immer noch zu sehen: feiner roter Staub. Besonders die Gräber, der mit einer Steinplatte bedeckt sind, sehen so aus, als müsste man einmal ordentlich drüber pusten.

Entstanden ist der Staub vor wenigen Wochen bei Pflegearbeiten. Die Stadt habe die Wege des Friedhofs mit einem Grubber bearbeitet, um Unkraut zu entfernen, berichtet Hans-Peter Kitz. Richtig aufgewühlt seien die Wege gewesen, mit tiefen Furche drin und dazu dann noch der Staub. „Das war wie, als wäre Saharastaub heruntergekommen.“

Kitz ärgert sich. Auf dem Friedhof liegt seine Frau begraben. Sechs Gießkannen Wasser habe er gebraucht, um das Grab wieder sauber zu machen. Kitz ist selbst gesundheitlich sehr angeschlagen, benötigt ein Sauerstoffgerät. Auf die zusätzliche Anstrengung hätte er gern verzichtet. Die Stadt Zülpich hätte das ordentlich machen und nicht dadurch noch mehr Arbeit verursachen sollen, beschwert er sich. Vielleicht wäre es eine Variante gewesen, den Boden vorher nass zu machen.

Stadt Zülpich setzt auf umweltfreundliche Unkrautbekämpfung

Die Arbeiten mit der Wildkrautegge geschehen ganz bewusst, wenn es trocken ist, heißt es dazu von der Stadt. „Damit das Unkraut durch die Sonne zusätzlich zerstört wird.“ Die Stadt könne bei der Thematik nur verlieren, berichtet ein Sprecher. Der Baubetriebshof setze bereits seit Jahren auf die Wildkrautegge, weil es eine umweltfreundliche Unkrautbekämpfung sei und man keine Unkrautvernichter einsetzen wolle.

„Die Aufwirbelung von Staub ist dabei leider kaum zu vermeiden.“ Doch wenn die Stadt nichts mache, wachsen die Wege zu. Das sei den Angehörigen, die dort Gräber pflegten, sicher auch nicht recht. Und warum hat die Stadt die Gräber nach der Aktion nicht selbst wieder gereinigt? Der Baubetriebshof habe viel zu tun, sagt der Sprecher dazu.

Diese Antwort hat auch Kitz erhalten, als er sich bei der Stadt beschwerte. Er hat trotzdem kein Verständnis. Immerhin bezahle er ja Geld für die Grabstelle. Es sei für die Angehörigen Stress, das nun alles wieder sauber zu machen. Überhaupt lasse die Pflege des Friedhofs zu wünschen übrig. „Manchmal liegen auch tote Vögel hier, und die werden nicht weggeräumt.“

Immerhin die tiefen Furchen in den Wegen seien nur einen Tag nach seinem Anruf weggemacht worden, berichtet Kitz.


Ärgernisse können Sie der Redaktion in Euskirchen unter Tel. 02251/70045410 und der Redaktion in Gemünd unter Tel. 02444/95005380 oder per E-Mail melden.