AboAbonnieren

Zülpicher MeisterWilli Schneider (85) geht seinem Beruf noch sehr gerne nach

Lesezeit 2 Minuten
Meister

Für seine jahrzehntelange  Treue zu seinem Beruf als Zimmerer erhielt Willi Schneider (4.v.r.) den diamantenen Meisterbrief. 

Zülpich-Schwerfen – Wochenenden, Feiertage und Urlaube sind für die meisten Menschen eine willkommene Auszeit. Auf Willi Schneider trifft dies nicht zu. Für ihn ist seine Arbeit als Zimmerer die schönste Beschäftigung, die er sich vorstellen kann, und auch im Alter von mittlerweile 85 Jahren hat sich daran nichts geändert.

„Diese Arbeit ist meine Passion und hält mich geistig und körperlich gesund“, erklärte der Schwerfener, der für seine unermüdliche Leidenschaft von der vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg den diamantenen Meisterbrief verliehen bekam.

Die neue Werkstatt in Schwerfen selbst gebaut

„Willi Schneider ist ein Paradebeispiel dafür, dass Arbeit tatsächlich jung halten kann. Meine absolute Hochachtung für 60 Jahre Treue zu seinem Beruf“, lobte Kreishandwerksmeister Willi Fetten. Tatsächlich hatte der Jubilar erst vor zwei Jahren seine Werkstatt in Schwerfen durch einen in Eigenregie erbauten Fachwerk-Neubau ersetzt.

Neben dem Wohnhaus, das Willi Schneider ebenfalls im Fachwerkstil errichtet hat, beschrieb er sein letztes Bauwerk als Vollendung seines Lebenswerks: „Für mich war es mein ganzes Leben lang wichtig, abends zu sehen, was man den Tag über geschafft hat.“ Dies sei etwa bei einem Bürojob nicht möglich, da man dort die eigene Leistung erst zum Ende des Monats auf der Abrechnung sehen könne.

1951 hat Willi Schneider seine Ausbildung begonnen

„Natürlich mussten wir auch bei Regen oder Schnee arbeiten, aber wir waren immer an der frischen Luft, und die Sonnentage haben uns für das schlechte Wetter entschädigt.“

1951 begann Schneider im Alter von 14 Jahren die Ausbildung bei seinem Vater in Schwerfen, der ihn, wie es der Jubilar beschrieb, mit der Leidenschaft für das Handwerk angesteckt hat: „Schon mein Großvater und Urgroßvater waren als Stellmacher tätig. Ich bilde in der Familie die fünfte Generation, die dieser Arbeit nachgeht.“

Schneiders Werke im gesamten Kreis Euskirchen zu finden

Die Werke seiner Schaffenszeit sind mittlerweile im gesamten Kreis Euskirchen zu sehen. So war der 85-Jährige beispielsweise bei seinem ersten Auftrag an der Renovierung eines Gebäudes am Zülpicher Weiertor beteiligt und restaurierte die Türme, zudem Holz- und Dachkonstruktion der Burg Veynau.

Das könnte Sie auch interessieren:

Während Willi Schneiders Leidenschaft für seine Arbeit nach wie vor ungebrochen ist, würde sich seine Ehefrau Hedwig Schneider an manchen Tagen mehr gemeinsame Zeit wünschen. „Wenn Willi mit seinen Projekten beschäftigt ist, bin ich schon häufig allein. Aber ich sehe, wie gut ihm seine Arbeit tut und denke, dass ihm ein Leben ohne das Handwerk sehr schwerfallen würde. Ich bin stolz auf ihn und auf das was er geleistet hat, und damit darf er gerne auch jetzt noch weitermachen.“