Unternehmer und MäzenStraße an der Burg Langendorf nach Manfred Vetter benannt
Zülpich-Langendorf – Auf Burg Langendorf gab es etwas zu feiern. Genauer gesagt, gleich dahinter. Südwestlich angrenzend an die Burg, gab es bislang einen Straßenabschnitt, der noch keinen Namen trug. Nun wurde er in einer Feierstunde zur Manfred-Vetter-Straße benannt.
Die Entscheidung war der Zülpicher Politik nicht schwergefallen. In seiner Ansprache würdigte Bürgermeister Ulf Hürtgen die Verdienste Manfred Vetters, der bis zu seinem Tod im Jahr 2014 Burgherr auf Burg Langendorf war. Im Dezember hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie die Widmung der Straße einstimmig beschlossen. Die Begründung: Ohne den Unternehmer, Erfinder, Kunstmäzen und leidenschaftlichen Unterstützer der Feuerwehr wäre die Stadt Zülpich nicht die, die sie heute ist.
Firma stellt Produkte für Feuerwehr und Zivilschutz her
1957 erbte Manfred Vetter die Burg Langendorf von seinem Großonkel. Damals war sie ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Ackerland und Milchkuhhaltung. Damit war das Anwesen aber nur schwer zu erhalten. Vetter, der in Neustadt an der Weinstraße geboren wurde, gründete 1964 die Firma „Vetter Köln“, die Produkte für Feuerwehr- und Zivilschutzgeräte herstellte, die heute weltweit im Einsatz sind.
Die enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ließ ihn immer neue Geräte erfinden, unter anderem das pneumatische Hebe-, Dicht- und Bergekissen, eines seiner zahlreichen Patente. Hinzu kam 2003 die Gründung einer Immobiliengesellschaft.
In der Remise eine Bühne für junge Musiker geschaffen
Vetter war sehr vielseitig. Am Herzen lag ihm nicht nur die Unterstützung der Feuerwehr und Förderung von Feuerwehr-Nachwuchs, sondern auch der jungen Talente im Bereich der Kunst und Musik. 1994 rief er die Reihe „Konzert in der Remise“ ins Leben, die erfolgreichen jungen Musikern eine wunderbare Bühne gibt.
Seit seinem Tod führen seine Witwe Juliane B. Vetter und die Familie diese Reihe weiter. Sie ist aus der Zülpicher Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. 2001 gründete er die gemeinnützige Manfred-Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur und stellte damit die Förderungen auch für die Zukunft sicher.
Vetter-Stiftung lässt in Zülpich ein Museum bauen
Aber auch das optische Stadtbild durfte und darf immer wieder von Vetters Engagement profitieren. Er machte nicht nur aus seiner Burg ein Schmuckstück, sondern restaurierte auch einige alte Häuser in der Stadt, unter anderem das Geburtshaus des Malers Hubert Salentin. Gleich gegenüber lässt die Stiftung nun ein Museum errichten, das dem Maler gewidmet wird.
Auch die Bildhauerei hatte es ihm angetan und er ließ rund um die Burg etliche Stelen von Ulrich Rückriem aufstellen, unter anderem entlang der nun neu benannten Manfred-Vetter-Straße. „Das Straßenschild soll der Öffentlichkeit als Erinnerung dienen“, so Ulf Hürtgen.
Straßenschild zum 86. Geburtstag enthüllt
Juliane B. Vetter, die mit ihrer Familie nach wie vor die Burg bewohnt, dankte dem Bürgermeister für die Wertschätzung. „Der Ort ist perfekt an der geliebten Burg zwischen den Stelen. Hier ist mein Mann immer mit den Hunden spazieren gegangen“, berichtete sie: „Die Restaurierung und Erhaltung der Burg war sein Lebenswerk.“ Sie betonte die Verantwortung für nachfolgende Generationen: „Das Straßenschild ist Mahnung und Motivation für seine Nachfolger.“
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Die Burgherrin freute sich, dann das Straßenschild zusammen mit Ulf Hürtgen zu enthüllen, gerahmt von Gästen aus Familie, Freundeskreis, Politik, Gesellschaft und Feuerwehr. Sogar Manfred Vetters ältester Freund Hans Cherdron war aus Neustadt angereist. Seit 1949 waren die beiden eng verbunden. In seiner Geburtsstadt gibt es bereits seit 2016 eine Manfred-Vetter-Straße, die am Otto-Dill-Museum liegt – ebenfalls ein Projekt des Mäzens. Nicht nur der Ort, sondern auch der Tag war perfekt. Am Sonntag wäre Manfred Vetter 86 Jahre alt geworden.