JubiläumStephanusschule in Zülpich-Bürvenich feiert ihr 50-jähriges Bestehen
Zülpich-Bürvenich – Seit 1972 ist sie Bildungsort für Kinder, die im herkömmlichen Schulsystem nicht aufgefangen werden: Die Stephanusschule in Bürvenich wird 50 Jahre alt. Am 22. Oktober wird das gefeiert.
Einige Höhen und Tiefen hat die Förderschule hinter sich, wie sich die stellvertretende Schulleiterin Maren Gräfe erinnert. „Seit 2015 ist die Schule in ihrer jetzigen Form stabil. Davor gab es einige politische Entscheidungen, die uns natürlich beeinflusst haben“, so Gräfe.
Inklusion ist nicht für alle die perfekte Lösung
1999 etwa sei die Schule zu einem Förderzentrum erklärt worden. Nur noch sehr schwer erziehbare Kinder seien damals an eine separate Schule gekommen. 2009 folgte das Konzept des Kompetenzzentrums. Die Lehrer seien an andere Schulen gefahren, um bei der Inklusion zu unterstützen, statt an einer eigenen Schule für Kinder mit Lern-, Sprach- oder sozialem Förderbedarf zu unterrichten.
Schulfest
Zum Jubiläum gibt es am Samstag, 22. Oktober, ein Schulfest. Von 10 bis 13 Uhr zeigen Schüler diverse Projekte und stellen ihre AGs vor. Auch Kooperationspartner wie der Nationalpark und das Freilichtmuseum werden vor Ort sein. (enp)
Nicht für alle Kinder mit diesen Förderbedarfen sei die Inklusion eine perfekte Lösung, so Gräfe: „Man hat gemerkt, dass einige Kinder sich besonders an den Regelschulen ausgegrenzt fühlen und unter den Realschülern und Gymnasiasten noch weniger Anschluss finden.“
Förderschulen sind heute wieder anerkannt
Heute seien Förderschulen wieder anerkannt, man fahre ein zweigleisiges System. „Die Eltern können individuell entscheiden, welches System sie bevorzugen. Der Elternwunsch hat immer Vorrang“, sagt Gräfe. Die Lösung funktioniere gut: „Wir bekommen immer mehr Anfragen. Zum einen, weil Förderschulen als wichtiges Standbein des Schulsystems anerkannt sind. Zum anderen, weil Probleme der Schüler immer sichtbarer werden.“
Weniger schön, aber in ihren Augen auch für den steten Schülerzuwachs verantwortlich, sei der Lehrermangel: „Auch Regelschulen haben aktuell weniger Ressourcen.“ Die Personalnot sei auch für die Stephanusschule eine Herausforderung, immer weniger junge Menschen wählten den Beruf des Sonderpädagogen. Als möglichen Grund nennt sie die höhere Belastung durch herausfordernde Schüler.
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Momentan sei es besonders wichtig, sich mit den Traumata und Belastungen von Corona, Flut oder dem Krieg in der Ukraine zu befassen: „Wir wollen hier Stabilität und Sicherheit für die Schüler bieten und einen geregelten Tagesablauf. Förderschule bedeutet nicht nur Schule, es bedeutet auch Miteinandersein, eine eigene Lebenswelt.“