Die Schützenbruderschaft Mülheim-Wichterich hat eine neue Königin: Sara Kauert folgt auf ihren Mann Florian. Das Königsschießen als Racheakt.
Schützenfest in WichterichNeue Königin löst eigenen Ehemann ab
Ein letztes Mal hatte Florian Kauert im vergangenen Jahr auf den hölzernen Schützenvogel anlegen wollen. Mit den Worten „Da kann noch nichts passieren“ versuchte er seine Frau Sara noch zu beruhigen, doch dieser Schuss ging sprichwörtlich nach hinten los, und Kauert wurde von den Mülheim-Wichtericher Schützenkollegen anschließend als neuer König gefeiert.
In diesem Jahr hatte Sara Kauert angekündigt, es ihrem Göttergatten heimzuzahlen. Mit auf das Ereignis im Vorjahr anspielenden Kommentaren begleitete sie jeden einzelnen ihrer Schüsse. Dann, mit dem 71. Schuss, konnte sie ihre „Drohung“ tatsächlich wahr werden lassen. Lautstarker Jubel brandete auf, nur einer schlug fassungslos die Hände vor das Gesicht: Florian Kauert.
Die Königin nimmt Rache
„Ich kann es einfach nicht glauben, dass sie das geschafft hat“, meinte der scheidende König wenige Augenblicke später – bereits wieder mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Die Rache ist mir wohl ziemlich gut gelungen“, kommentierte Sara Kauert daraufhin ebenfalls lachend und erklärte ausdrücklich, dass sie sich riesig freue, neue Schützenkönigin zu sein. „Das vergangene Jahr hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Es ist großartig, dass wir die ganzen Veranstaltungen mit dieser tollen Truppe noch ein weiteres Jahr besuchen können.“
Neben Sara Kauert durften sich am Wochenende auch zahlreiche weitere erfolgreiche Schützen der Mülheim-Wichtericher Bruderschaft hochleben lassen. Bereits am Sonntag erreichte Samantha Oertel bei den Bambini mit dem 23. Schuss als Erste die vorgegebenen 100 Punkte am Lasergewehr, und Joell Schneider errang mit dem neunten Schuss den Titel des Schülerprinzen. Einen Tag später setzte sich Lenny Schmitz mit dem 45. Schuss als Jungschützenkönig durch, während Sabine Ewald mit dem 27. Schuss ihre Zwillingsschwester Susanne Datkiewicz als Schützenliesl ablöste. Den Inaktivenvogel schickte schließlich Maria Matheis mit dem 26. Schuss zu Boden.
Zehn Kandidaten bis zum Schluss
„Bei bestem Wetter durften wir ein wirklich schönes und gut besuchtes Schützenfest feiern“, freute sich Schriftführerin Astrid Marx. „Dass beim Königsschießen zehn Kandidaten bis zum Schluss dabei geblieben sind, ist ein wirklich großer Erfolg.“
Auch der Wechsel vom traditionellen Königsball hin zu einer lockeren Biergartenatmosphäre habe einen wichtigen Teil zu den hohen Besucherzahlen beigetragen. „Das dadurch aufgelockerte Ambiente kommt auch bei den Jugendlichen sehr gut an“, so Marx. „Das Interesse im ganzen Dorf und auch bei unseren befreundeten Bruderschaften war wieder großartig, und mehr konnten wir uns an diesem Wochenende wirklich nicht wünschen.“