AusstellungFünf Künstler widmeten sich in Zülpich der Architektur

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Das Bild zeigt Angela Neuhaus, die neben ihren zwei Bleistiftzeichnungen steht. Die Zeichnungen zeigen das Innere des Mondes.

Angela Neuhaus wagte sich mit ihren ersten Zeichnungen über Architektur in für sie bislang unbekannte Themengebiete.

Im Zülpicher Kunstforum ist bis zum 2. September eine Gruppenausstellung zum Thema Architektur zu sehen.

Angela Neuhaus zieht den Bleistift noch etwas unsicher über das Papier. Bislang hatte die Zeichnerin einen großen Bogen um das Thema Architektur gemacht. Zu groß sei die Herausforderung gewesen, mit dem Stift stimmige Perspektiven abzubilden.

Als Neuhaus jedoch hörte, dass sich die neue Gruppenausstellung des Kunstforums Zülpich genau um diesen Bereich drehen sollte, warf Neuhaus ihre Ressentiments über Bord. Und machte sich prompt Gedanken darüber, wie eine Stadt in einer fremden Umgebung aussehen könnte: „Die Besiedelung anderer Planeten oder des Mondes ist zum Beispiel gerade ein richtig aktuelles Thema.“

Die Besiedelung anderer Planeten oder des Mondes ist zum Beispiel gerade ein richtig aktuelles Thema.
Angela Neuhaus

Deswegen füllte sie zeichnerisch den Innenraum des Mondes mit städtischem Leben. Der bewohnte Mond der Zeichnerin ist detailreich gestaltet, hochmodern und befindet sich immer noch im Bau. Das ist an den Kränen im Inneren zu erkennen.

Zülpich: Gemeinschaftsausstellung rund um die Architektur

Neben Angela Neuhaus sind mit Ilona Heller, Bettina Böhm, Andreas Zimmermann und Barbara Tegethoff noch vier weitere Kunstschaffende an der Gemeinschaftsausstellung beteiligt. Obwohl sich alle mit dem Thema Architektur beschäftigt haben, haben die individuellen Herangehensweisen der Akteure völlig unterschiedliche Ergebnisse zutage gefördert.

„Wir haben das Motto gemeinsam ausgewählt, und während ich selbst direkt zehn bis zwölf passende Bilder heraussuchen konnte, haben andere sich erst ab diesem Zeitpunkt mit dem Thema befasst“, erklärte Barbara Tegethoff, die die Ausstellungen des Kunstforums Zülpich schon viele Jahre künstlerisch begleitet.

Besucher können die Architektur auf verschiedene Arten entdecken

Von Bleistiftzeichnungen über Linoldrucke auf Blattsilber bis hin zu Fotografien bekannter Bauwerke wie dem Berliner Reichstagsgebäude in selten gesehener Perspektive können Ausstellungsbesucher die Architektur auf viele verschiedene Arten neu entdecken.

„Trotz der Einzigartigkeit jedes Bildes und jedes Stils lassen sich auch immer wieder überraschende Parallelen erkennen“, so Tegethoff. So wirkt das Zusammenspiel zwischen dem in mediterranen Farben gehaltenen Gemälde der Zülpicher Römerthermen und dem Abbild des berühmten Turms von Pisa, als stammten sie vom selben Erbauer. Fantasiekonstrukte reihen sich harmonisch neben bekannten Sehenswürdigkeiten ein.

„Mich selbst fasziniert bei diesem Thema auch der persönliche Bezug zu den dargestellten Bauwerken“, berichtete Barbara Tegethoff. In ihre Bilder einer Veranda des österreichischen Schlosses Esterházy oder dem Kreuzgewölbe der Abtei Brauweiler mischt die Künstlerin daher auch eigene Emotionen. „Auf dieser Veranda haben wir uns während eines Chorworkshops jeden Morgen eingesungen. Das Gefühl, selbst dort gewesen zu sein und etwas erlebt zu haben, gibt den Bildern noch zusätzlichen Charme.“

Die Gruppenausstellung zum Thema Architektur kann bis Samstag, 2. September, in den Räumlichkeiten des Kunstforums, Kölnstraße 28, besichtigt werden. Die Galerie ist nach Rücksprache mit Barbara Tegethoff unter Tel. 02252/95190 für Besucher geöffnet.

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