AboAbonnieren

Ab Ende 2020Stündlich von Euskirchen nach Düren – Bördebahn soll täglich fahren

Lesezeit 3 Minuten

Licht am Ende des Gleises: Die Bördebahn erfreut sich großer Beliebtheit. Bis 2020 sollen weitere Millionen in den Zugverbindung zwischen Euskirchen und Düren fließen.

Zülpich – Vorsicht an der Bahnsteigkante: Die Bördebahn zwischen Euskirchen und Düren soll bis Ende 2020 wieder täglich fahren – im Stundentakt.

Diese Pläne stellten Alfred Berrisch von der Beteiligungsgesellschaft des Kreises Düren und Achim Blindert, Geschäftsbereichsleiter Bauen, Umwelt, ÖPNV und Abfall des Kreises Euskirchen, den Mitgliedern des Zülpicher Ausschusses für Stadtentwicklung vor.

Die Reaktivierung der Bahnstrecke Euskirchen-Düren läuft seit dem 1. Januar 2016. Die Entwicklung der Fahrgastzahlen sei positiv, hieß es in der Zülpicher Martinskirche. In diesem Jahr fährt die RB 28 (Eifel-Bördebahn) an Wochenenden und Feiertagen im Drei-Stunden-Takt zwischen den beiden Kreisstädten.

Dieses Angebot soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 ausgebaut werden. „Dann soll auch montags bis freitags dreimal von Euskirchen nach Düren und zurück gefahren werden“, erklärte Blindert. Dies sei der Vorlaufbetrieb bis Ende 2020. Um den auf die Schiene zu setzen, sollen 4, 9 Millionen Euro investiert werden.

„Hinzu kommt die Finanzierung eines neuen Stellwerks und eines neuen Funks in Düren. Straßen NRW übernimmt die technische Sicherung dreier Bahnübergänge an der B56n. Insgesamt werden gut elf Millionen Euro investiert“, so Berrisch.

Bereits im Vorlaufbetrieb sollen die Züge, so zumindest der Plan, im durchgehenden Stundentakt zwischen Euskirchen und Düren – an sieben Tagen der Woche – verkehren. Die Fahrzeit soll laut Berrisch zwischen 35 und 40 Minuten betragen.

Bevor es so weit ist, seien allerdings einige Hausaufgaben zu erledigen. „Allein für den Vorlaufbetrieb ab Dezember 2018 müssen acht Bahnübergange entlang der Strecke auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dies ist eine Auflage der Landeseisenbahnverwaltung“, so Berrisch.

Zudem muss nach Angaben des Diplom-Ingenieurs in Elsig ein neuer Bahnsteig gebaut werden: „Außerdem müssen im Kreis Düren die Bahnsteige in Vettweiß, Jakobwüllesheim, Rommelsheim und Binsfeld neu angelegt werden. Zwischen Bubenheim und Düren sind die Gleise auf einer Länge von drei Kilometer in einem so schlechten Zustand, dass sie ausgetauscht werden müssen, wenn die Bahn regelmäßig fährt“, so Berrisch.

Neue Haltepunkte geplant

Die Bahnsteige in Nemmenich und Zülpich können nach Meinung des Experten bis zum Vollausbau weiter genutzt werden, müssen bis Ende 2020 aber ebenfalls erneuert werden.

Ein ganz neuer Bahnsteig und damit auch Haltepunkt ist an der Georgstraße in Euskirchen geplant. Auch in Ülpenich und Dürscheven soll es bis zur vollständigen Reaktivierung neue Bahnsteige geben. Da die beiden letztgenannten allerdings auf dem Bahndamm installiert und zeitgleich auch barrierefrei werden sollen, sei diese Investition allerdings aus Kostengründen erst später möglich.

Dringender Handlungsbedarf bestehe in Zülpich an der Römerallee. Dieser Bahnübergang müsse bereits zur nächsten Stufe auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Dafür seien mindestens 60 000 Euro von der Stadt Zülpich notwendig, so Berrisch. Für die übrigen Bahnübergange im Zülpicher Bereich werden ebenfalls jeweils rund 55 000 Euro nötig sein.

Eventuell müsse über eine Park-und-Ride-Anlage in Zülpich nachgedacht werden. „Das ist eine große Chance für Zülpich und die Region“, sagte Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU).

Im Zuge der Reaktivierung soll auch überlegt werden, wo es möglich ist, Personen von der Straße auf die Schiene zu holen. „Die Schnellbuslinie 98 verläuft im Moment an manchen Stellen parallel zur Bördebahn. Hier bietet sich ein Ansatzpunkt“, so Blindert.