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„Wahnsinniges Gefühl“Euskirchener DJ legt beim Tomorrowland-Festival auf

Lesezeit 3 Minuten
Tino_Hannes

Darf sein Können beim Festival „Tomorrowland“ in Boom zeigen: DJ Davis alias Tino Hannes. 

  1. Tino Hannes legt als DJ bereits Platten auf, seit er 15 Jahre alt ist.
  2. Der 26-Jährige studiert in Köln Musikmanagement.
  3. Auch für seine Zukunft spielt die Arbeit als DJ eine große Rolle.

Euskirchen-Großbüllesheim – „Das ist schon ein wahnsinniges Gefühl, vor Tausenden von Fans auf der Bühne zu stehen“, erzählte Tino Hannes mit leuchtenden Augen. Dieses Gefühl wird der junge Mann aus Großbüllesheim in Kürze genießen dürfen: Er wird Mitte Juli in Boom (Belgien) beim Tomorrowland-Festival eine Stunde lang als Diskjockey (DJ) im Einsatz sein. Rund 400.000 junge Leute werden dort ein Wochenende lang abtanzen und feiern.

Die Hauptbühne gehört zwar Superstars wie David Guetta, aber Tino Hannes wird sein Können an den Turntables in jedem Fall vor einem Riesenpublikum demonstrieren können – so viel steht schon vorher fest. Wie kommt man als bislang noch weitgehend unbekannter DJ aus der Voreifel zu so einem aufregenden Job?

Einladung zum Wettbewerb nach Ibiza

Tino Hannes, seit dem zwölften Lebensjahr schon mit Plattenspieler, Computer und Samples vertraut, hat sich für das Boom-Festival qualifiziert. Von 1200 Bewerbern, die sich auf die Online-Ausschreibung gemeldet hatten, wurden zehn Kandidaten für drei Tage nach Ibiza eingeladen. Darunter auch der 26-Jährige aus Großbüllesheim.

Hannes hatte einen 25-minütigen Mix aus Stücken zusammengestellt, die man in der Szene kennt. Beim Treffen auf Ibiza ging es schließlich darum, die besten drei DJs zu küren. „Als ich gehört habe, was die anderen als Arbeitsprobe abgegeben haben, habe ich mir schon Chancen auf den Sieg ausgerechnet“, berichtete der Student im Gespräch mit dieser Zeitung. Hannes studiert in Köln Musikmanagement und steht kurz vor dem Abschluss.

Dass es auch auf der spanischen Insel für Tino Hannes alias DJ Davis wieder zum Sieg und zum Sprung unter die drei Erstplatzierten reichte, war eher kein Zufall. Schon 2012 hatte er mit seinem Stotzheimer Kumpel Sebastian Theissen unter dem Namen „Young Bloods“ für Aufsehen in der Szene gesorgt.

Mit ihrem Remix hatten die beiden einen Nachwuchs-Contest beim Lollapalooza in Chicago gewonnen. Zusätzlich mischte Hannes auch bereits als Solo-Künstler bei internationalen Contests auf Ibiza und Stockholm mit.

Auftritt in Boom ist neue Dimension

Schon mit 15 Jahren hatte Hannes sich seine ersten Sporen aus Aushilfs-DJ in der damaligen Disco „Tonfabrik“ in Firmenich verdient. Mit seinem Auftritt beim Festival in Boom stößt der Großbüllesheimer jetzt in eine ganz andere Kategorie vor. Das Video von der 2018er Auflage wurde auf Youtube unglaubliche 19,2 Millionen Mal angeklickt.

Festival in Boom seit langem ausverkauft

In der belgischen Provinz nahe Brüssel geht seit 2005 einmal im Jahr so richtig die Post ab. Die Fans der elektronischen Musik feiern im Naherholungsgebiet De Schorre eine Never-ending-Party mit viel Alkohol und anderen Stimulanzien, befeuert von Top-DJs aus der ganzen Welt. Veranstalter ist das Medienunternehmen „WEAREONE.world“.

In diesem Jahr sind gleich zwei Wochenenden für „Tomorrowland“ gebucht: vom 19. bis 21. Juli und vom 26. bis 28. Juli. Die Tickets sind bereits seit langem ausverkauft. Bühnenaufbauten und Lichteffekte verwandeln das Festivalgelände regelmäßig in einen großen Abenteuer-Spielplatz für junge Erwachsene.

Zwischenzeitlich gab es auch eine Menge Kritik an den Veranstaltern, weil das Festival nach Ansicht von Anwohner regelmäßig mit großem Lärm und riesigem Müllaufkommen verbunden ist. (hoc)

Auch wenn er noch einiges für den Fachhochschulabschluss tun muss, hat Tino Hannes eine Karriere als professioneller DJ fest im Blick. „Nach meinem Sieg auf Ibiza hat sich schon eine Management-Firma bei mir gemeldet“, erzählte er stolz. Auch unterhalb der etablierten Stars wie David Guetta, Armin van Buuren oder Paul van Dyk gebe es in der Elektro-Szene eine ganze Reihe von DJs, die von ihrer Arbeit bequem leben könnten. Da wolle er irgendwann mal hin.