Thomas-Eßer-StraßeDHL-Gebäude in Euskirchen wird abgebrochen

Der Abbruch des ehemaligen DHL-Logistikzentrums an der Thomas-Eßer-Straße in Euskirchen hat begonnen.
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Euskirchen/Großbüllesheim – Die Fassade bröckelt bereits. Die Abbrucharbeiten an der ehemaligen DHL-Niederlassung an der Thomas-Eßer-Straße haben begonnen.
Große grüne Container stehen auf der Freifläche vor der Südseite des ausgedienten Logistikzentrums, in dem vor Jahren vor allem Handys der Telekom gelagert wurden. Fast die komplette Längsseite gibt bereits einen Blick ins Innere des Hochregallagers preis. Die Wellblech-Fassade liegt in diesem Bereich schon auf einem langgezogenen Haufen. Bauarbeiter verstauen die bereits heruntergerissene Isolierung in weiße, überdimensionale Säcke.
Nach Informationen dieser Zeitung hat die Stadt das große Gelände an der Thomas-Eßer-Straße, zwischen Rudolf-Diesel-Straße und L 194 (Real-Kreuzung) von der DHL Solutions GmbH gekauft.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude sei angedacht, Wohnraum entstehen zu lassen. Was mit dem restlichen Gelände geschehe, sei noch nicht abschließend beschlossen. „Wir wissen, dass dort abgerissen wird, DHL hat sich aber das Auskunftsrecht ausdrücklich vorbehalten. Deshalb kann ich dazu leider nicht mehr sagen“, erklärte Iris Wischnewski von der Stadt Euskirchen am Mittwoch auf Anfrage.
DHL-Sprecher schweigt
Rainer Ernzer, Sprecher der Deutsche Post DHL Group Pressestelle Mitte, hüllt sich ebenfalls in Schweigen: „Dass da etwas geschieht, lässt sich nicht wegdiskutieren. Wir werden wohl auch etwas Neues machen, doch das kann ich gerade weder bestätigten, noch dementieren. Wir werden aber definitiv darüber Auskunft geben, wenn alles in trockenen Tüchern ist und die entsprechenden Verträge unterschrieben sind.“
Beschlossen wurde zuletzt vom Rat der Stadt Euskirchen der Verkauf einer gut 12 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Barentsstraße und Heinrich-Barth-Straße im Industriepark am Silberberg. Nach Informationen dieser Zeitung haben dort die ersten Erdarbeiten bereits begonnen. In unmittelbarer Nähe zu Procter & Gamble soll wohl ein neues DHL-Logistikzentrum entstehen. Doch warum wird das alte überhaupt abgerissen? Auch dazu konnte und wollte Ernzer am Mittwoch auf Nachfrage nichts sagen: „Ob es technische oder Kapazitätsgründe sind, teilen wir mit, wenn wir alle Fakten zusammen haben.“
Seit Ende 2013 werden in der riesigen Halle keine Handys der Telekom mehr gelagert. Anderthalb Jahre zuvor wusste das Unternehmen, dass der Vertrag mit dem Hauptauftraggeber, der Telekom, auslaufen wird. Ein neuer Kunde in dieser Größenordnung konnte damals nicht gefunden werden.
Das ehemalige Callcenter der Telekom befindet sich ebenfalls auf dem DHL-Gelände. In dem Gebäude werden aktuell Flüchtlinge betreut. Da es vom Land NRW für zehn Jahre gepachtet ist, ist es von den Maßnahmen gut 50 Meter weiter nicht betroffen.