Flugplatz MüggenhausenZwei Schwerverletzte bei Flugzeugabsturz in Weilerswist

Rettungskräfte befreien die beiden schwerverletzten Piloten aus der abgestürzten Maschine.
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Weilerswist – Auf dem Flugplatz in Müggenhausen ist am Mittwochvormittag ein mit zwei Personen besetztes Ultraleichtflugzeug vom Typ „Ikarus Comco C 42“ aus etwa 30 Metern Höhe abgestürzt. Die beiden Insassen, laut Polizei 64 und 65 Jahre alt, wurden in der Maschine eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Der Unfall ereignete sich im Rahmen von Übungsflügen im Vorfeld der ab Donnerstag für drei Tage in Müggenhausen stattfindenden Deutschen Meisterschaften im Ultraleichtfliegen. Die beiden verunglückten Personen stammen aus Dorsten und Münster und gelten als erfahrene Piloten, die schon mehrfach an Deutschen Meisterschaften teilgenommen haben.
Die Maschine der beiden war bei dem Versuch, möglichst punktgenau zu landen, in einer Höhe von 30 Meter plötzlich durchgesackt und auf das Flugfeld geprallt. Dabei brach das Fahrwerk ab, der Propeller wurde zerstört, das Luftsportgerät drehte sich einmal um die eigene Achse und blieb auf dem Rasen liegen.
Unter Einsatzleitung von Brandinspektor Thomas Schmitz aus Vernich rückten 21 Feuerwehrleute aus Weilerswist, Vernich und Metternich sowie Müggenhausen an, um die beiden schwer verletzten Männer zu befreien. Das war nicht ganz einfach, denn Ultraleicht-Fluggeräte haben ihre eigenen Gesetze. So führen sie eine Rettungseinrichtung mit sich, die mit einer Notfallrakete aktiviert wird. Mit deren Hilfe wird bei Notsituationen in der Luft ein 160 Quadratmeter großer Fallschirm in die Luft geschossen, an dem die maximal 472,5 Kilogrammschwere Maschine sicher zur Erde gelangen kann. „Das ist etwa so wie ein Airbag im Auto, der ja auch plötzlich gezündet wird“, verglich Werner Karg, Vorsitzender der Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel, die als Gastgeber die deutschen Meisterschaften ausrichtet. Um die Verletzten zu schonen, wurde die „Ikarus“ auseinandergebaut. Während die Verletzten in Rettungswagen versorgt wurden, erlitt ein weiterer Ultraleichtflieger einen Kollaps und musste ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Karg betonte, dass beim Ultraleichtfliegen Sicherheit an oberster Stelle stehe. Waghalsige Flugmanöver gebe es nicht, Loopings oder Rollen könne man mit dem Luftsportgeräten nicht fliegen. Der Vorsitzende der Weilerswister Ultraleichtflieger bedauerte den Unfall der beiden Wettbewerbsteilnehmer, der nun den ganzen Wettbewerb überschatte. Die Polizei nahm am Unfallort ihre Ermittlungen auf.