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Silber bei „Unser Dorf hat Zukunft“Billiger ließen sich vom Minister feiern

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Ausgezeichnet: Der nordrhein-westfälische Umweltminister  Johannes Remmel (r.) gratulierte der Delegation der  Billiger Dorfgemeinschaft, die   aus Fritz  Tolkmitt (v.l.), Petra Kilwinski-Fleuter, Trude Ellwart und Rudolf Keul bestand.

Kreis Euskirchen – Der Jubel war groß, eine Gruppe aus Billig freute sich königlich. Am Samstagvormittag wurden die Gewinnergemeinden des Rheinlands, die beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Auszeichnungen ergattert hatten, in Eicherscheid bei Simmerath prämiert – und die Billiger waren mittendrin. Der Ort Vossenack hat im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ eine Goldplakette erhalten und darf sich nun offiziell „Golddorf“ nennen. Auch Thier aus dem Oberbergischen Kreis wurde als eines von zwei Golddörfern im Rheinland prämiert.

Überreicht wurden die Preise durch Umweltminister Johannes Remmel und Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, Vizepräsident der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Aus der hiesigen Region wurden neben Billig die Orte Blens und Vlatten mit Silbermedaillen prämiert. Alle nahmen zusätzlich auch Sonderpreise entgegen. Die NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege zeichnete Vlatten für den Naturschutz aus, da der Ort unter anderem großflächige Naturschutzgebiete und traditionelle Streuobstwiesen pflege.

Billig und Blens wurden ebenfalls von der Stiftung ausgezeichnet, jedoch im Bereich der Denkmalpflege. Billig liefere gute Beispiele moderner Architektur, die sich beispielhaft in die bereits vorhandene historische Bausubstanz einfüge, hieß es – sehr zur Freude von Rudolf Keul von der Billiger Dorfgemeinschaft: „Das war eine tolle Veranstaltung. Wir wurden wie im Fernsehen von einer jungen Dame mit einem Schild, auf dem ,Billig’ stand, zur Bühne geführt.“ Die Auszeichnung sei Lohn für die Arbeit der vergangenen Jahre im Dorf. Zehn Billiger waren nach Eicherscheid gefahren – und nahmen vor Ort die Gratulation des Technischen Beigeordneten der Stadt Euskirchen, Paul Zündorf, sowie von Landrat Günter Rosenke und Kreis-Geschäftsbereichsleiter „Tiefbau“ Achim Blindert entgegen.

Blens habe das Haus des Kölner Alpenvereins hervorragend restauriert und im selben Maße die historische Bausubstanz im Dorf gepflegt. In ganz NRW wurden insgesamt fünf Gold, 27 Silber- und 18 Bronzemedaillengewinner ausgezeichnet. Aus dem Rheinland wurden 22 Dörfer prämiert, die acht Bronze-, zwölf Silber- und zwei Goldmedaillen erhielten. Der Saal der Eicherscheider Tenne war gut gefüllt, hatten die verschiedenen Dörfer doch alle zum Teil recht große Delegationen und Fans mitgebracht.

Floisdorf und Dreiborn erhielten Bronzeplaketten. Für Dreiborn nahm Schleidens stellvertretender Bürgermeister Udo Meister Urkunde und Plakette entgegen. Dreiborn wurde außerdem mit einem Sonderpreis von Tourismus NRW ausgezeichnet, weil sich der Ort mit den touristischen Potenzialen im Zusammenhang mit dem Nationalpark Eifel auseinandergesetzt und ein entsprechendes Tourismuskonzept entwickelt habe. Auch Floisdorf nahm einen Sonderpreis entgegen. Der Sparkassen- und Giroverband Rheinland zeichnete das Dorf für „das hohe Engagement einer Familie im Ort zusammen mit der Dorfbevölkerung für die Togohilfe aus“.

Minister Remmel sprach den demografischen Wandel an, der zur Folge haben werde, dass immer weniger Menschen die noch vorhandene Infrastruktur auf den Dörfern nutzen würden. Diese aber zu erhalten und somit eine gleichwertige Versorgung für alle Regionen, sowohl im medizinischen, als auch im sozialen Bereich, zum Beispiel mit Schulen und Kindergärten, bereit zu stellen, sehe er als eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft an. Remmel unterstrich die Bedeutung breitbandiger Internetanschlüsse, die zum Erhalt und der Qualitätssteigerung regionaler Arbeitsplätze nötig seien. Wichtig ist laut Remmel auch die beispielhafte Nutzung von erneuerbaren Energiequellen in der Region.

„Die Zukunft kommt also vom Lande“, sagte Remmel. „Und in den 50 Jahren, in denen der Wettbewerb nun stattfindet, hat sich gezeigt, dass es zwar eine gewisse Mühe macht, die Dörfer auf die verschiedensten Arten voran zu treiben, aber es lohnte sich immer, diesen Weg zu gehen.“