AboAbonnieren

Ehrenamtliches EngagementAnwohner und Eltern retten drei  Schleidener Spielplätze

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe aus Kindern und Erwachsenen steht an und auf einer Kletterpyramide aus roten Seilen.

Über die Kletterpyramide freuen sich Martina Herbrand (vorne v.l.), Stephan Zastrow, Samuel Troptard, Anja Weiler, Carolin Mertens, Bürgermeister Ingo Pfennings und die Kinder.

Drei Spielplätze in Gemünd, Olef und Nierfeld sind aufwendig umgebaut worden. Zwei von ihnen hätten eigentlich geschlossen werden sollen.

Das war ein Termin, der Ingo Pfennings sichtlich Freude bereitete. Der Bürgermeister der Stadt Schleiden konnte gleich drei neue Spielplätze vorstellen, die nach größeren Umbauarbeiten jetzt von den Kindern wieder genutzt werden können. Dabei sollten zwei von den drei ursprünglich geschlossen werden.

Pfennings dankte den Elterninitiativen, die sehr viel ehrenamtliches Engagement eingebracht haben und die Plätze künftig auch pflegen werden.

Stadt Schleiden pflegt nur fünf Spielplätze selbst

Von den 26 Anlagen im Stadtgebiet werden aktuell nur fünf vom Bauhof gepflegt. Das sind die Plätze an den drei Grundschulen, im Sturmiuspark in Schleiden und an der Alten Schule in Gemünd. Um den Rest kümmern sich Vereine, Organisationen, Elterninitiativen und Privatleute.

Einer dieser Spielplätze ist der am Ahornweg auf dem Salzberg in Gemünd. Die Stadt wollte ihn aufgeben und ihn mit dem Dorfplatz zusammenzulegen. Daraufhin hatte sich eine Interessengemeinschaft Salzberg gebildet, die auf dem Dorfplatz einen zentralen Platz für alle Generationen entwickeln wollte.

Einen neuen Dorf- und Spielplatz gibt's auf dem Salzberg in Gemünd

Auf dem Areal hatte früher auch das Salzberg-Fest stattgefunden. Die große Boulebahn wurde überholt und wird, ebenso wie die Blockhütte, weiter genutzt. In Eigenregie wurden Bäume gefällt und ein Zaun aufgestellt. Ferner wurde ein überdachter Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeit geschaffen, der als Treffpunkt der Dorfgemeinschaft oder bei schlechter Witterung auch als Schutzmöglichkeit genutzt werden kann.

Das Bild zeigt einen modernen Spielplatz mit verschiedenen Kletter- und Spielmöglichkeiten.

Angebote für alle Generationen wurden auf dem Dorfplatz auf dem Salzberg geschaffen.

Zwei Seilbahnen, ein Kletterturm, Rutschbahnen, Schaukeln und ein Karussell runden das neu geschaffene Angebot ab. Knapp 230.000 Euro hat die Umgestaltung des Dorf- und Spielplatzes auf dem Salzberg gekostet. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wurde das Projekt vom Land NRW mit 65 Prozent der Bruttokosten gefördert.

Spenden finanzieren den Spielplatz-Umbau in Olef

Auch auf dem Spielplatz am Lützenberg in Olef hat sich in den vergangenen Monaten viel getan. „Wir haben gewaltige Erdmassen bewegt und Steine aus dem Weg geräumt. Von der Planung bis zur Fertigstellung hat es mehr als ein Jahr gedauert“, berichtet Stefan Groß, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Olef.

Finanziert worden sei das Projekt mit großzügigen Spenden, aber auch mit Geldern der Bürgergemeinschaft sowie durch Einnahmen aus den jährlichen Lützenbergfesten. „Vieles haben wir uns am Anfang einfacher vorgestellt, die meiste Zeit haben wir mit Regen und Schlamm gekämpft“, erzählt Groß.

Ehrenamtler leisteten 1000 Arbeitsstunden

Zwischenzeitig habe man die Bauarbeiten sogar unterbrechen müssen, um Drainagerohre zu verlegen, die das Wasser ableiten. Nach Angaben des Vorsitzenden wurden mindestens 15 Kubikmeter Beton, mehr als 200 Tonnen Perlkies verarbeitet und mindestens 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. „Neue Spielgeräte wurden montiert, neue Treppen gebaut und neue Ballfangzäune aufgestellt“, so der Vorsitzende.

Rote Spielgeräte stehen auf einem Platz aus Kies. Zu sehen sind mehrere Schaukeln, eine gelbe Rutsche und Klettermöglichkeiten.

Der Spielplatz auf dem Lützenberg in Olef wurde mit viel Eigenleistung und Spenden in Schuss gebracht.

Zukünftig wird der Spielplatz von der Spielplatzinitiative und der Bürgergemeinschaft Olef gepflegt und gemäht. „Nur so konnte der Fortbestand des Spielplatzes gesichert werden, und nur so waren diese Investitionen möglich. Wer uns dabei unterstützen möchte, ist herzlich willkommen“, sagt Groß.

Elternpaare in Nierfeld gründeten Spielplatzinitiative

Die städtische Anlage in Nierfeld sollte auch dichtgemacht werden, weil keiner sie pflegen wollte. Anwohner Alexander Mertens gründete dann mit zwei anderen Elternpaaren eine Spielplatzinitiative, die die Anlage in Schuss halten will. „Die Stadt hatte den Platz saniert und mit der Kletterpyramide, dem Kleinkinderbereich und einer Nestschaukel drei neue Angebote geschaffen“, sagt Mertens.

„Jedes Mal, wenn ich hier vorbeifahre, sehe ich Kinder, die auf dem Platz spielen“, freut sich Bürgermeister Pfennings darüber, dass die neue Anlage so gut angenommen wird.

„Die Spielplätze in Olef und Nierfeld wurden mit Unterstützung von ehrenamtlichen Kräften erneuert. Die Kosten werden in der Regel nicht einzelnen Plätzen zugeordnet, sondern über die Sammelposition, Sanierung und Erneuerung von öffentlichen Spielplätzen' gebucht“, erklärte der Bürgermeister. Deshalb gebe es aktuell noch keine konkreten Kostenzuordnungen für die zwei Projekte.