Bereits zum 13. Mal gab das Landespolizeiorchester sein Neujahrskonzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel im Kursaal in Gemünd.
LandespolizeiorchesterIm Gemünder Kursaal musste die Bühne vergrößert werden
Große Bühne für große Musik: Mit zehn neuen Mitstreitern war das Landespolizeiorchester NRW nach Gemünd gekommen, um hier zugunsten der Hilfsgruppe Eifel sein Neujahrskonzert zu spielen. Doch den knapp 45 Musikern nebst ihrem Instrumentarium hätte die Bühne im Kursaal nicht genug Platz geboten. So wurden kurzerhand zwei Stuhlreihen gestrichen und mit einigen Bühnenelementen genug Raum für das komplette Orchester geschaffen.
Was allerdings mit der Beleuchtung der Vorderbühne nicht funktioniert hätte, zumal die Lichtanlage im Kursaal schon im Normalbetrieb einige Stellen auf der Bühne in malerischer Dunkelheit lässt. So blieb kurzerhand die Beleuchtung im Saal an. „Ich denke aber, das stört niemanden im Publikum in seinem Musikgenuss“, sagte Dirigent Scott Lawton.
Neujahrskonzert: Noch nie so viele Musiker in Gemünd
Längst hat das Neujahrskonzert Landespolizeiorchesters in der Eifel, das in diesem Jahr zum 13. Mal stattfand, so etwas wie den Status einer Traditionsveranstaltung erreicht. Doch auch da kann es noch Neuerungen geben. „Mit so vielen Leuten waren wir noch nie in Gemünd“, sagte Lawton. Froh sei er, dass er nun wieder mit vollständiger Besetzung Konzerte geben könne. Das war in der Corona-Zeit und den folgenden Jahren zuweilen anders.
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Durch Pensionierungen freigewordene Stellen seien zunächst nicht wiederbesetzt worden. Das sei jetzt nachgeholt worden – und dadurch sei es nun auch wieder möglich, Stücke wie den „Danzón No. 2“ von Arturo Marquez aufzuführen, mit dem das Orchester sein Publikum in die Pause entließ. „Das Stück ist genau für diese Besetzung geschrieben worden“, informierte Lawton. Richtig stolz zeigte er sich auf die Musiker. „Das sind Top-Leute, die gerne zusammenspielen“, schwärmte er. Logisch, dass der Dirigent sich freute, dass für sein Ensemble die Bühne vergrößert wurde: „Ich verstehe das als Wertschätzung.“
Die musikalischen Polizisten boten eine Reise von Wien nach Amerika
Eine musikalische Reise von Wien nach Amerika und zurück mit bekannten und beliebten Melodien in sinfonischer Blasmusik hatten Lawton und seine Musiker mitgebracht. Nach dem Auftakt mit der „Fledermaus-Ouvertüre“ von Johann Strauss und „Strike up the Band“, dem Klassiker von George Gershwin, brachte das Landespolizeiorchester gleich mehrere Stücke von Leroy Anderson. Der amerikanische Komponist ist durch seine kurzen, markanten Orchesterstücke bekannt geworden. Etwa „Belle of the Ball“, das auch in Gemünd zu hören war. „Wir könnten noch mehr von ihm hören, und die Leute würden sie auch erkennen“, so der Dirigent.
Die zweite Hälfte des Konzerts, die der Wiener Klassik gewidmet war, wurde mit der „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms eröffnet. „Der stammt zwar aus Hamburg, war aber Wahl-Wiener und lebte die Hälfte seines Lebens in einer Wohnung hinter der Karlskirche“, erläuterte Lawton. Auch Musik von Eduard Strauss, aber vor allem von Johann Strauss war zu hören, das Spektrum reichte von der „Champagner-Polka“ bis zur „Schönen blauen Donau“.
Die Qualität des Orchesters hat sich in der Eifel längst herumgesprochen. „Wir hätten das Doppelte an Tickets verkaufen können“, freute sich Willi Greuel von der Hilfsgruppe Eifel über den guten Zuspruch. Wieder einmal fand das Konzert zugunsten der Organisation statt. Eine Vielzahl von Ehrenamtlern der Hilfsgruppe, aber auch des DRK waren mit dabei.
„Auch wenn ich jetzt nicht der große Musikkenner bin, ist es unüberhörbar, dass das ein tolles Orchester ist“, sagte Landrat Markus Ramers, als Leiter der Kreispolizei Schirmherr der Veranstaltung. Es sei ein kulturelles Highlight, das für die Hilfsgruppe in die Eifel gebracht worden sei. „Es ist toll, so viele engagierte Menschen hier in Aktion zu sehen“, sagte er mit Blick auf die Ehrenamtler.