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Mit vier Jahren eingeschultAchtjährige Freya aus Eifel ist NRWs jüngste Forscherin

Lesezeit 3 Minuten

Die Dimensionen im Sonnensystem stellt Freya Vey anschaulich dar. Mit ihrem Vater Torsten hat sie am Projekt gearbeitet, das sie am Freitag bei „Jugend forscht“ präsentiert.

  1. Die achtjährige Freya aus Schleiden-Gemünd macht als jüngste Teilnehmerin aus NRW bei dem Wettbewerb „Jugend forscht“ mit.
  2. Wir stellen das aufgeweckte und hochbegabte Mädchen und ihr Projekt vor.

Schleiden-Gemünd – Es ist unverkennbar, dass Freya Vey ein aufgewecktes Kind ist. Lebhaft, aber konzentriert erzählt die Achtjährige von ihrem Forschungsprojekt, das sie mit ihrem Vater Torsten fertiggestellt hat.

Mit ihrer Konstruktion aus einer Art Wäschetonne, einem 34 Meter langen Seil und einem Mikroskop will sie die richtigen Verhältnisse zwischen der Entfernung der Planeten im Sonnensystem und ihrer Größe darstellen. Mit diesem Vorhaben nimmt sie als jüngste Teilnehmerin in NRW, wie die Stiftung „Jugend forscht“ auf Anfrage bestätigte, am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil. Dabei ist sie vom Alter her noch nicht in der klassischen Zielgruppe des Wettbewerbs. Doch da Schüler ab der vierten Klasse teilnahmeberechtigt sind und Freya bereits als Vierjährige eingeschult wurde, ist diese Bedingung erfüllt.

„Ich wollte das“, sagt Freya mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldet. Sie habe eine diagnostizierte Hochbegabung, berichtet ihre Mutter Dajana. Der Entschluss, sie so früh einzuschulen, sei auch auf Anraten des Schulamtes getroffen worden. „Wir zählen eigentlich nicht zu den übermotivierten Eltern“, sagt sie. Doch sie hätten gewollt, dass Freya den Spaß am Lernen behält und kein Frust aufkommt. In der Grundschule in Sistig komme sie prima zurecht.

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Dass Freya an dem Wettbewerb teilnimmt, hat nicht unwesentlich damit zu tun, dass ihr Vater als Physiklehrer an der Hauptschule in Hellenthal arbeitet. „Was ist das?“, habe seine Tochter gerufen, als sie ihn mal am Arbeitsplatz besuchte und das Plakat sah, mit dem „Jugend forscht“ zur Teilnahme aufrief. Dass das Thema mit Astronomie zu tun haben sollte, war schnell klar: „Ich habe ja auch ein Teleskop“, sagt Freya.

Freya liefert Lösung

Das intensive Studium eines Sternenatlasses lieferte die Informationen, Diskussionen mit dem Vater die Umsetzungen. „Das entscheidende Problem war, wie die richtigen Größen der Planeten mit der Entfernung maßstabsgerecht dargestellt werden können. Die Lösung dazu lieferte Freya“, erzählt der Vater. Auf Karten sollten die Planeten in ihrer richtigen Größe ausgedruckt und durch ein Mikroskop betrachtet werden können. Denn Neptun zum Beispiel wurde als staubkorngroßer Punkt mit der kleinsten Auflösung dargestellt, die der heimische Laserdrucker noch liefern konnte: 0,003 Millimeter.

Damit war auch der Maßstab von 1:140 Milliarden vorgegeben, mit dem das Modell erstellt wurde. „Die Idee ist: klein erklärt groß, von Mikro zum Makro“, sagt Freya. Mit 34 Umdrehungen auf der Tonne symbolisieren die 34 Meter Seil die Entfernung zwischen Sonne und dem äußersten Planeten Neptun. „Bei dem Modell wird auch deutlich, dass da wahnsinnig lange gar nichts ist“, so ihr Vater. „Wir haben uns beim Ausrechnen der Abstände oft verrechnet“, gesteht die Nachwuchs-Astronomin. Mit einem Wettbewerb Kopf gegen Taschenrechner sei sie gegen ihren Vater angetreten. „Und der hat sich auch verrechnet, wenn er Zahlen falsch eingegeben hat“, erzählt sie.

Am heutigen Freitag findet in Jülich der Regionalwettbewerb statt, bei dem Freya ihr Projekt einer Jury vorstellt. „Ich bin total aufgeregt“, gesteht sie. Den Vortrag dafür hat sie auswendig gelernt, die Projektbeschreibung geschrieben und die Ausstellungselemente transportbereit. Auch für den richtigen Hintergrund ist gesorgt: Ein nachtblaues Tuch mit Galaxien wird für das richtige Ambiente sorgen. Da darf Freya natürlich nicht zurückstehen: „Ich habe auch schon einen Pulli mit Sternen drauf“, verrät sie ihr Outfit.