Die Bronsfelder Artur Stoff und Frajo Erben-Floeth haben die Vergangenheit des Ortes in einem Buch zusammengetragen.
Einblicke in die VergangenheitBronsfelder geben Dorfchronik mit alten Fotos heraus
„Wir haben schon Bücher nachdrucken lassen. Aber es kommen immer wieder noch Bestellungen rein“, erzählt Frajo Erben-Floeth. Dass die Bronsfelder Dorfchronik, die er zusammen mit Artur Stoff herausgegeben hat, auf so große Resonanz stößt, hatten die beiden nicht erwartet.
In dem knapp 300 Seiten starken Buch sind viele Fotos aus der Vergangenheit des Ortes zu sehen. Zeitungsartikel erinnern an besondere Ereignisse in der Dorfgeschichte, alte Postkarten an den Charme früherer Tage.
Alles begann mit den Fotos des Vetters zweiten Grades
Im Juli vergangenen Jahres hatten Stoff und Erben-Floeth zur 700-Jahr-Feier von Bronsfeld eine Bilderausstellung organisiert. Grundlage waren Fotos, die Otto Stoff in den 1920er-Jahren gemacht hatte. „Er war ein Bronsfelder Urgestein, und er konnte sich als einer der wenigen damals eine Kamera leisten“, erzählt Artur Stoff über seinen Vetter zweiten Grades.
Um die 100 Fotos, in denen Otto Stoff den Alltag in Bronsfeld aufgenommen hat, sind noch erhalten. Zu sehen sind beispielsweise Menschen bei der Feldarbeit, der Transport von schweren Steinen mit Hilfe von Ochsen oder Szenen aus der Dorfschule oder dem Kolonialwarenladen. „Die Besucher der Ausstellung im vergangenen Jahr waren begeistert“, erinnert sich Artur Stoff. Auch viele Bronsfelder, die nicht mehr im Ort wohnen, seien sehr interessiert gewesen.
In dem Buch gibt es zudem Darstellungen des Ortes auf alten Postkarten sowie Bilder und Geschichten aus dem Sport-, Kapellen- und Bürgerverein sowie von der Feuerwehr. „Auf den Rückseiten der alten Bilder gibt es Vermerke über die abgebildeten Personen“, sagt Artur Stoff. Als Ur-Bronsfelder konnte er aber auch selbst noch einige wichtige Informationen beisteuern: „Ich konnte schon in etwa sagen, wo und wann ein Foto aufgenommen worden war und wer auf der Aufnahme zu sehen ist.“
Die Autoren sehen das Buch als „Gemeinschaftsleistung des Dorfes“
Den Schwerpunkt bilden dabei Ansichten von Bronsfelder Häusern. Dabei werden alte und aktuelle Aufnahmen gegenübergestellt. Behandelt wurden 56 Häuser, die vor etwa 100 Jahren den Ort gebildet haben.
Zu jedem Gebäude gibt es einen Steckbrief mit altem und neuem Straßennamen sowie den Geburts- und Sterbedaten der früheren Bewohner. „Wir haben zu jedem Haus irgendetwas gefunden. Manchmal gibt es aber nur sehr wenige Informationen“, berichtet Erben-Floeth. So habe man zum Beispiel über den vor dem Krieg aktiven Theaterverein nur wenig gefunden.
Weil immer wieder Dorfbewohnern mit Stapeln von Fotos bei den beiden Autoren auftauchten, wurde das Buch umfangreicher als zunächst geplant. „Am Ende ist das Buch ein Stück weit auch eine Gemeinschaftsleistung des Dorfes geworden“, sind sich Stoff und Erben-Floeth einig. Unterstützt wurden sie von den Historikern Dr. Norbert Toporowsky und Dr. Toni Offermann.
Interesse am Buch reicht weit über Bronsfeld hinaus
Letztgenannten ist es zu verdanken, dass auch ein Foto von der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes am 19. Oktober 1322 in dem Buch zu sehen ist. Der Druck der ersten und zweiten Auflage wurde von der Bürgerstiftung Schleiden, der VR-Bank Nordeifel und der Kreissparkasse Euskirchen unterstützt. „Wir haben sogar Anfragen aus den Nachbargemeinden Kall, Mechernich und Nettersheim bis hin nach Bergisch Gladbach“, freut sich Artur Stoff.
„Die Arbeit an dem Buch hat viel Freude bereitet, auch wenn es viel Arbeit war“, betont Erben-Floeth, der sich auch für Ahnenforschung interessiert. Der 70-Jährige hat bereits eine Idee für ein Folgeprojekt: „Ich würde gerne mit alten Dorfbewohnern sprechen und mir erzählen lassen, wie es früher war und was sie erlebt haben.“ Aktuell habe er dafür aber keine Zeit.
Wer noch eine Bronsfelder Dorfchronik bestellen möchte, kann sich bei Erben-Floeth unter Tel. 0 24 45/83 29 oder per E-Mail melden. Der Preis pro Buch beläuft sich voraussichtlich auf knapp 25 Euro.