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Schulzentrum SchleidenWie der Förster die Fällung von 80 Bäumen begründet

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Das Foto zeigte die Sportanlage der Astrid-Lindgren-Schule.

Rund 80 Bäume müssen aus Verkehrssicherungsgründen am Schulzentrum in Schleiden gefällt werden. Seit vor einigen Wochen ein Baum auf den Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule stürzte, kann dieser Teil der Sportanlagen nicht mehr genutzt werden.

In Schleiden werden in der kommenden Woche 80 Bäume gefällt - und das im Sommer. Laut Experten gibt es triftige Gründe.

Eigentlich ist der Sommer nicht die Zeit, in der Bäume gefällt werden. Doch am Schulzentrum in Schleiden ist die Situation anders. Denn hier geht es nicht um eine forstwirtschaftliche Maßnahme, sondern um die Verkehrssicherung des Schulweges rund um die katholische Grundschule und die Astrid-Lindgren-Schule. Am Montag, so informiert Revierförster Markus Wunsch, sollen die Arbeiten beginnen.

Der Anlass ist ernst. Denn im Frühjahr war eine Eiche aus dem Hang gestürzt und auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule gelandet. Noch immer sind Sportgeräte der Schule aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich, denn auch einige andere Bäume zeigen eine besorgniserregende Schräglage.

Bäume stellen eine Gefahr im Schleidener Schulzentrum dar

Den Grund erläutert der Förster: „Bei der Bepflanzung eines Hanges müssen die unteren Bäume zuerst gepflanzt werden, damit sie einen Vorsprung bekommen.“ Wenn das nicht geschehe und die Bäume am oberen Ende des Hanges gleichzeitig zu wachsen begännen, drängten sie die unteren nach außen.

„Wenn der Schwerpunkt der Bäume dann immer weiter nach außen wandert, verlieren sie irgendwann den Halt und fallen“, so Wunsch. Genau dies ist an dem Hang zur Straße nach Bronsfeld geschehen, so dass viele der am unteren Ende des Hangs stehenden Bäume in den Straßenraum ragen. „Wenn die dann auf dem nackten Fels stehen, ist das problematisch“, sagt der Förster.

Förster Markus Wunsch zeigt auf eine Rutsche und die Bäume dahinter.

Über der Rutsche des Spielplatzes stützt sich eine tote Fichte an den Nachbarbäumen ab und droht abzustürzen, wie Förster Markus Wunsch zeigt. Die Rutsche ist deshalb bereits gesperrt worden.

Gut ist das auch am Spielplatz zu sehen, der an der kleinen Brücke zum Kindergarten liegt. Hier hängt außerdem eine tote Eiche in den Wipfeln der Nachbarbäume, genau über der Rutsche. „Die kann jederzeit bei einem Windstoß herunterkommen“, befürchtet Wunsch. So ist auch die Rutsche derzeit gesperrt.

Allerdings müssten jetzt nicht alle Bäume, die schief gewachsen seien, der Säge zum Opfer fallen, betont der Förster: „Ich will den Charakter dieser Fläche nicht verändern.“

Von den geschätzt 2000 Bäumen, die rund um das Schulgebäude stehen, habe er 80 ausgezeichnet. Sie seien nicht mehr standsicher oder wiesen Kronenschäden auf. Die anderen seien dagegen stabil und hätten sich mit dem Wuchs der Schräglage angepasst. Auch sollten tote Bäume entfernt werden.

„Totholz ist toll, aber da, wo es eine Gefährdung besonders für Kinder darstellt, kann es nicht mehr bleiben“, stellt er klar. Die Fläche werde im Anschluss genauso grün sein wie vorher auch, verspricht Wunsch.