Bei der Flut im vergangenen Jahr wurde der Nahkauf in Schleiden komplett zerstört. Am Mittwoch wurde der beliebte Markt wiedereröffnet.
Wurde durch Flut zerstörtNahkauf in Schleiden neu eröffnet – der Markt ist kaum wiederzuerkennen
Wieder ist ein Stück des alten Schleidens, das in der Hochwasserkatastrophe untergegangen war, zurückgekommen. Mit dem Nahkauf, dem Supermarkt am zentralen Kreisverkehr im Ort, wurde die oft vermisste Möglichkeit der Nahversorgung in der Schleidener Kernstadt am Mittwoch nach langer Bauzeit wieder eröffnet.
Besonders die Schüler der weiterführenden Schulen in Schleiden fielen in ihrer Mittagspause in den Laden ein, als wäre er niemals weggewesen. Doch auch die Schleidener nahmen am Mittwoch gerne die Gelegenheit wahr, dort einen Probeeinkauf zu machen. „Gut, dass er wieder da ist“, sagte eine Schleidenerin, die ihren Korb mit Waren aus dem Regal füllte. „Wir sind zu 95 Prozent da“, sagte Antonio Nunziata, einer der Besitzer des Supermarktes. Nur noch einige Restarbeiten seien zu erledigen.
Nahkauf wurde erst ein Jahr vor der Flut komplett renoviert
Nunziata kommt aus Schmidt, wo er eine weitere Nahkauf-Filiale betreibt. Eine dritte Niederlassung befindet sich in Stolberg-Büsbach und ist dort nur knapp vom Hochwasser verschont geblieben. Insgesamt 100 Angestellte beschäftigt der Eifeler. In Schleiden ist das Ladenlokal komplett von der Flut zerstört worden. Der Schaden betrug rund eine Millionen Euro. „Wir waren ohnmächtig, wir hatten gerade ein Jahr vorher das Geschäft komplett renoviert“, erinnert sich Nunziata an die Zeit nach dem 14. Juli im Sommer 2021.
Er und seine Mitstreiter seien auch nicht davon überzeugt gewesen, ob es Sinn mache, den Laden wieder aufzubauen oder ihn einfach zu schließen. Doch durch die Fluthilfen und das Engagement der Schleidener hätten sie sich entschlossen, den Laden wiederzueröffnen. Die Verwaltung habe sie überzeugt, einen Neuanfang zu wagen. „Wir wollen zeigen, dass Schleiden es wert ist“, betonte der Inhaber.
An den vorigen Laden erinnert nicht mehr viel, so einiges hat sich während des Umbaus getan. Insgesamt wirkt das Geschäft etwas weniger beengt und größer. Das Augenfälligste ist der Anbau mit dem neuen Eingang, der von der Vorderseite zum Parkplatzbereich verlegt wurde. 300.000 Euro hat er gekostet. Dadurch wurde die Ladenfläche auf etwas über 600 Quadratmeter erweitert. „Hier haben wir einen Kioskbereich mit eigener Kasse eingerichtet“, erläuterte der Eigentümer. Eine neue Aufbackanlage und die Leergutannahme haben dort ihren Platz gefunden. Stehtische, an denen die Gäste einen Kaffee trinken können, sollen noch hinzukommen.
Völlig neu ist die Kühlanlage. Mit der Abwärme der Tiefkühltruhen und Kühlregale wird nun der komplette Laden geheizt. „Das ist energetisch wertvoll, ein sehr aufwendiges Verfahren“, betont Nunziata. Vor allem die Installation dieses Kühlsystems habe aufgehalten und die Bauzeit verlängert.
Der Nahkauf befindet sich am Kreisverkehr an der Reidtmeisterstraße 1-3. Geöffnet hat er montags bis samstags, 8.30 Uhr bis 19 Uhr.