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Freibadsaison beendetHundeschwimmen in Gemünd erfreut sich großer Beliebtheit

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann mit langer Schwimmkleidung und Schwimmweste schwimmt neben einem Hund in roter Schwimmweste im Becken eines Freibades.

Erfahrene Wassersportler sind Nanuk und Björn Schmitz aus Holzminden, vormals Gemünd.

Nach dem Ende der Badesaison für Menschen sind im Gemünder Rosenbad die Hunde an der Reihe.

Wenn die ersten Blätter braun werden und die Schwalben sich auf den Stromleitungen für den Flug in den Süden versammeln, dann steht der Herbst vor der Tür, das ist allgemein bekannt.

Ein weiteres Zeichen für den Abschied vom Sommer hat sich in den vergangenen Jahren auch in Gemünd eingebürgert: Wenn die Hunde das Terrain des Rosenbads erobern, ist die Sommersaison endgültig vorbei, und das Thema Badespaß im Rosenbad hat sich für die Menschen erledigt.

Hundeschwimmen im Rosenbad Gemünd ist bekannt

Keineswegs aber für ihre vierbeinigen Gesellen, zumindest die bellende Fraktion. Hundeschwimmen, das ist für die Hundebesitzer der Region mittlerweile ein fester Termin im Jahreskalender. Denn die Auswahl an sicheren Badegewässern für Hunde ist auch in der Eifel begrenzt.

Vor allem für die richtig Wasserbegeisterten unter ihnen ist das Hundeschwimmen eine gute Gelegenheit, um einmal nach Herzenslust ihrer Leidenschaft frönen zu können. Dann geht es mit Anlauf und kräftigem Bauchplatscher in das klare Wasser des Schwimmbades. Ein Vergnügen, das in der freien Natur immer mit Gefahr verbunden ist, da selten ausgeschlossen werden kann, dass ein aufrecht stehender Stock oder eine überraschende Untiefe für Probleme bei der Landung sorgen könnte.

Hündin beim Schwimmen im Gemünder Freibad begeistert

Nicht genug kriegen vom Badespaß im Freibad konnte die Flat-Coated-Retriever-Hündin Queen aus Gemünd. Immer wieder setzte sie zu spektakulären Sprüngen vom Beckenrand an, und kein Bademeister mit Trillerpfeife hinderte sie daran.

Ein schwarzer Flat-Coated-Retriever springt in ein Freibadbecken.

Mit Hurra ins Vergnügen – für schwimmbegeisterte Hunde wie die Flat-Coated-Retriever-Hündin Queen ist das Hundeschwimmen immer ein Festtag.

„Sie ist jedes Jahr hier“, sagte Christine Richter aus Wittscheid. Allerdings sei sie nicht die Besitzerin, sondern nur die Ferienpflegestelle, Frauchen sei derzeit in Urlaub. „Wir haben uns dann spontan dazu entschlossen, hierherzukommen“, sagte sie.

Doch nicht alle waren in diesem Jahr mit derart großer Begeisterung dabei. Doxi vom Niederrhein zeigte sich um einiges wasserscheuer. „Sie geht schon mal in den Rhein, um ein Stöckchen zu holen“, verriet Halter Michael Tischer. Doch Schwimmen sei eh nicht Doxis Kernkompetenz. „Sie ist einer der meistgewandertsten Hunde“, verriet er. Rund 22.000 Kilometer habe sie bereits in den Beinen, was auf ihrem Wanderblog auch dokumentiert sei.

Hovawart-Hündin war schon viel in der Eifel wandern

Dass der Neusser mit der Hovawart-Hündin genau am Tag des Hundeschwimmens zu Gast im Wohnmobilhafen in Gemünd war, sei ein Zufall, aber irgendwie auch nicht. „Ich war schon auf über 1000 Wohnmobilplätzen, aber Gemünd ist der einzige, auf dem ich regelmäßig bin“, so Tischer.

Großartige Wandermöglichkeiten in der Region seien das eine, doch auch der Platz spreche für sich. „Es gibt nicht viele so schöne Plätze, die auch so gut gepflegt sind wie der Gemünder“, lobte er. Und da lockt dann auch das Rosenbad, wenn der Hundeschwimmtermin mit einem Aufenthalt zusammenfällt.

Eine Frau steht im dunklen Badeanzug in einem Schwimmbecken. Vor ihr schwimmt ein weiß-braun gefleckter Hund.

Mit ihrem Hund Liu ging auch Birgit Wallenborn baden.

Erfahrener Wassersportler ist auch Nanuk, der mit Herrchen Björn Schmitz im Wasser war. Unter den Hunden war der Mischlingsrüde mit seiner Schwimmweste eindeutig der mit der professionellsten Ausrüstung.

Die Weste habe er allerdings nicht an, weil er etwa nicht schwimmen könne. „Ich mache viel Wassersport, und beim Kajakfahren oder Stand-up-Paddling kann ich ihn bequem am Griff der Weste aus dem Wasser heben“, sagte Schmitz. Außerdem könne Nanuk auch Wellenreiten und stehe gerne vorne auf dem Brett, doch wenn eine große Welle ihn durcheinanderwirbele, sei es schon gut, wenn er eine Schwimmweste habe.

Der gebürtige Gemünder ist Lehrer am Internat Solling in Holzminden und immer mit Nanuk unterwegs, der nicht nur Schulhund, sondern auch ausgebildeter Rettungshund ist. „Ich war mit meiner Klasse in der Jugendherberge, um ihnen meine alte Heimat zu zeigen“, sagte er. Das Hundeschwimmen sei eine tolle Sache. „Die haben Spaß, wir haben Spaß“, sagte er.