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Fehlende MarkierungenFür Radfahrer ist es in Gemünd an zahlreichen Stellen gefährlich

Lesezeit 4 Minuten
Wolfgang Röhrich ist mit seinem Fahrrad auf dem Radweg an der Bundesstraße in Gemünd unterwegs. Er hat an einer gefährlichen Einfahrt an einer Hecke angehalten.

Eine der gefährlichen Stellen in Mauel: Wegen einer Hecke ist die Zufahrt zu einer Tankstelle von Wolfgang Röhrig und anderen Radfahrern kaum zu erkennen. Gleiches gilt für die Autofahrer, die die Tankstelle verlassen.

Gerade an der B266 und auf der K7 entlang des Urftsees beklagen Fahrradfahrer in Gemünd zahlreiche Gefahrenpunkte.

„Der Radweg an der B266 in Mauel ist einer der gefährlichsten, den ich kenne“, erklärt Wolfgang Röhrig. Der Kaller ist Ansprechpartner der E-Bike-Gruppe im Netzwerk an Urft und Olef und hat schon viele Radwege in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland getestet. Röhrig beklagt unter anderem, dass in Mauel Haltelinien und rot eingefärbte Stellen an den mehr als 30 Ausfahrten und Einmündungen von Nebenstraßen fehlen.

Rolf Jöbges, Teamleiter der Bauverwaltung bei der Stadt Schleiden, kann die Kritik nachvollziehen: „Die Situation für Radfahrer ist in Mauel wirklich gefährlich.“ Jöbges will Lösungen für das Problem im Rahmen einer Verkehrsschau mit allen Beteiligten erörtern.

In Mauel fehlen an 30 Einmündungen und Ausfahrten die Markierungen

Probleme gibt es laut Röhrig außerdem am sanierten Radweg an der K7 entlang des Urftsees. Dem Kreis Euskirchen sind die Probleme bekannt, bestätigte Sven Gnädig von der Pressestelle. Die Mängel sollen abgestellt werden.

Meiner Frau ist an einigen Stellen das Vorderrad weggerutscht.
Wolfgang Röhrig, Fahrradfahrer

„Auf dem rund 1,8 Kilometer langen Teilstück des Radwegs in Mauel gibt es mehr als 30 Ausfahrten und Einmündungen“, berichtet Röhrig. Fast überall würden Markierungen fehlen oder seien kaum noch zu erkennen: „Deshalb ist es dringend erforderlich, Haltelinien und Fahrradpiktogramme zu erneuern und die Fahrbahndecke des Weges an den Ausfahrten rot einzufärben“, sagt der Kaller. Das sei in anderen Regionen Deutschlands und erst recht in den Niederlanden Standard. Man solle damit nicht warten, bis etwas passiere.

Mehrere Stellen sind für die Radwege in Gemünd zuständig

Doch bis die Haltelinien und Fahrradpiktogramme aufgebracht werden können, dürfte es wohl noch etwas dauern: Um den Weg kümmern sich mehrere Stellen. Die Stadt Schleiden ist nach Angaben von Torsten Gaber von der Regionalniederlassung Ville-Eifel vom Landesbetrieb Straßen NRW für den Bereich von der Urftbrücke am Eingang von Mauel bis zur Maueler Straße und für die Ortsdurchfahrt von Gemünd ab ungefähr der Einmündung der Brabantstraße verantwortlich.

„Der Teil dazwischen gehört zu unserem Zuständigkeitsbereich“, so Garber. Bevor neue Markierungen angebracht werden könnten, müssten sie erst von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises angeordnet werden.

An einer Abzweigung in Gemünd endet ein Fahrradweg. Ein Schild weist darauf hin.

Die Radler werden in Gemünd entlang der Hauptstraße (l.) geleitet, anstatt die Nebenstraßen (r.) zu nutzen.

Außerdem kritisiert Röhrig, dass Anwohner ihre Sträucher nicht zurückschneiden und diese in den Weg hineinragten: „Da kommen dann zwei Räder nicht mehr aneinander vorbei.“ Nicht nachvollziehbar ist für den Kaller zudem, dass die Schilder die Radler am Ortseingang von Gemünd entlang der Bundesstraße 266 leiten, anstatt sie durch die Alte Bahnhofstraße und die Straße am Plan zu führen. Das sieht Jöbges genauso, verweist aber darauf, das für die Radwegebeschilderung wiederum der Kreis Euskirchen zuständig sei.

Zwei Fahrradfahrer sind von hinten zu sehen. Sie fahren auf der bei bei Wanderern und Radlern beliebten K7 am Urftsee.

An dem sanierten Radweg an der K 7 am Urftsee muss nachgebessert werden.

„Auf der K 7 am Urftsee ist nach Auskunft des Kreises falsches Material eingebaut worden. Der Schotter ist zu grob und wurde schlecht verdichtet“, sagt Röhrig. Er sei die Strecke jüngst mit seiner Frau gefahren, die mit einem Tourenrad mit relativ schmalen Reifen unterwegs gewesen sei.

Die K7 am Urftsee wird für Nachbesserungen gesperrt

„Meiner Frau ist an einigen Stellen das Vorderrad weggerutscht. Ich musste auch mit meinem Mountainbike mit dicken Reifen aufpassen“, berichtet der Kaller. Sehr schwierig sei es, wenn der grobe Schotter in Kurven eingebaut worden sei. Einige Mitglieder des Netzwerks hätten schon angekündigt, dass sie die K7 erst einmal nicht mehr fahren wollten.

Laut Sven Gnädig von der Kreisverwaltung sollte im Rahmen der laufenden Instandsetzungsarbeiten durch das Einfräsen von ergänzendem Schottermaterial und anschließendem Walzen wieder eine ebene Wegeoberfläche hergestellt werden. Das sei ein bewährtes Instandsetzungsverfahren für wassergebundene Wege und gewährleiste eine lange Nutzungsdauer.

„Das Wegeprofil konnte zwar durch die Maßnahmen wieder hergestellt werden, sodass keine Schlaglöcher mehr vorhanden sind und eine ordnungsgemäße Entwässerung wieder gegeben ist. Die Oberflächenqualität entspricht im Gegensatz zu vorangegangenen Instandsetzungsmaßnahmen aber streckenweise nicht den Erwartungen“, so der Mitarbeiter der Pressestelle. Um die Probleme zu beheben, werde in den nächsten Tagen weiteres Feinmaterial punktuell eingearbeitet.

In den kommenden Wochen werde die Kreisverwaltung dann der Witterung entsprechend die endgültige Deckschicht mit feinerer Gesteinskörnung maschinell aufbringen lassen. Für diese Arbeiten müsse der Weg nochmals gesperrt werden. Sobald der Zeitraum für die Arbeiten feststehe, werde die Öffentlichkeit darüber informiert, teilt Gnädig mit.


Die E-Bike-Gruppe

Die E-Bike-Gruppe im Netzwerk von Urft und Olef hat nach Angaben von Wolfgang Röhrig rund 30 Mitglieder: „Bis zu 15 Mitglieder treffen sich einmal in der Woche für eine Tour.“ Treffpunkt ist donnerstags um 14 Uhr an der ehemaligen Volksbank im Kaller Zentrum.

Kennengelernt haben sich die Radler bei einer Informationsveranstaltung des Netzwerks an Urft und Olef. Mittlerweile gibt es rund 20 Gruppen für gemeinsame Aktivitäten. . „Wir unternehmen gerne Ausfahrten mit unseren E-Bikes“, sagt Wolfgang Röhrig aus Kall. Neue Mitglieder seien jederzeit willkommen. Kontaktinformationen zu der E-Bike-Gruppe gibt es auf der Internetseite des Netzwerks. (wki)