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FamilientagDRK-Kreisverband feierte am Weltrotkreuztag in Vogelsang

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Schleiden – Traumhaftes Wetter lockte Hunderte von Besuchern nach Vogelsang, wo der DRK-Kreisverband mit seinem Familientag am Weltrotkreuztag auch den 150. Geburtstag des ersten DRK-Ortsverbands im Kreis und die Eröffnung der DRK-Akademie im alten „NBC-Haus“ feierte.

Unübersehbar zeigte die Bergwacht des DRK, wer mit dem Ortsverein Schleiden Quartier in dem roten Backsteingebäude genommen hat. Ihre Rettungswache, die bisher im Gästehaus „Transit 59“ angesiedelt war, verfügt hier über eine großzügige Fahrzeughalle. Was ihr Spezialgebiet ist, stellten die Bergretter mit Hilfe eines 30 Meter hohen Krans unter Beweis, den die Firma Kurth aus Blankenheim aufgebaut hatte.

Mehrere Male wurden im vergangenen Jahr die Fähigkeiten der Bergwacht benötigt, um Verletzte aus unwegsamem Gelände zu retten. Mit der Feuerwehr Einruhr wurden etwa nach Unfällen Auto- und Motorradfahrer aus dem Einruhrer Berg gerettet.

„Normalerweise arbeiten wir von der Höhe eines Abhanges aus, die Spitze des Kranes ist also im Einsatz der Startpunkt der Retter“, beschrieb der technische Leiter Jan Rütze das Vorgehen. Dort, wo nun eine Umlenkrolle die Seile wieder zum Boden führte, stehe im Ernstfall ein Feuerwehrfahrzeug, von dem die Bergretter aus arbeiten.

„Das Rote Kreuz bietet immer wieder besondere Herausforderungen“, sagte Anja Martin aus Bonn tapfer, die als „Opfer“ in die Höhe gefahren werden sollte. Ob sie schwindelfrei sei? „Das werde ich herausfinden“, fügte sie vorsichtig hinzu. „Du guckst sowieso nur in den Himmel“, versprach Bergretter Roland Klampfe, professioneller Industriekletterer, während er sie an der stabilen Plastiktrage fixierte. Begleitet von Johann Vanneste, wurde sie vor der Kulisse des Malakoff-Eingangsgebäudes in den Himmel gehoben.

„Ich hatte mich etwas gesorgt, dass es dort oben sehr windig sein könnte, aber es war recht ruhig“, berichtete sie rund zehn Minuten später, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Doch sie zeigte sich beeindruckt von der Technik: „Es ist gut zu wissen, dass es klappt.“

Neben der Rettungshundestaffel Kall stellte die historische Sammlung des Niederländischen Roten Kreuzes eine der Hauptattraktionen dar. Prunkstück war eine Transportkarre von 1880. „Die Trage wird in die Karre eingehängt und ist dann auch gefedert“, beschrieb Harry van Oest das Prinzip des Transportwagens. „Es war immer noch ein langer Weg zu den Krankenhäusern, aber immerhin war es möglich, Verwundete zu transportieren“, erzählte er. Aus der gleichen Zeit stammten Gerätschaften, mit denen gebrochene Beine und Arme fixiert werden konnten. Die ganz alten Fahrzeuge hatten die Holländer zu Hause gelassen: „Denen wollten wir die Berge in der Eifel nicht zumuten.“

Flüchtlingspolitik

ist „ein Grauen“

Ungewohnt deutliche Worte fand Hans Schwarz, Präsident des DRK-Landesverbands Nordrhein und Vorsitzender des DRK-Präsidialrats in Berlin, zu der augenblicklichen Lage. „Gebunden durch die Neutralität des DRK halte ich mich zurück, aber was zurzeit in Europa in der Flüchtlingspolitik passiert, ist für mich das Grauen“, sagte er in seiner Rede zur Eröffnung der Rotkreuz-Akademie. Was mit heißer Nadel gestrickt sei, könne schnell auseinanderbrechen, kritisierte er das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei.

Rund 100 Gäste waren zu dem Festakt in die neuen Räume gekommen. Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates und Vorsitzender des Aufsichtsrates von Vogelsang ip, lobte die Kooperation mit dem DRK: „Es macht einfach Spaß, mit dem DRK zusammenzuarbeiten.“

Einen Blick in die Vergangenheit des DRK warf der Kreisvorsitzende Karl Werner Zimmermann. Vor 150 Jahren hatte sich in Schleiden der „Vaterländische Frauenverein“ gegründet. „Wenn es darauf ankommt, dann sind die Eifeler da und helfen“, lobte er das Engagement der Schleidener.