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Gelungenes ComebackDer Antik- und Handwerkermarkt in Olef war gut besucht

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann arbeitet an einem Holzstück.

Wie Holzpuzzles gesägt werden, demonstrierte Robert Linden.

Rund 70 Händler kamen zum 24. Antik-, Kunst- und Handwerkermarkt in Olef, der nach dreijähriger Pause wieder an den Start ging.

Der Antik-, Kunst- und Handwerkermarkt in Olef hat nach seiner dreijährigen Pause ein tolles Comeback gefeiert. Zum 24. Mal hatte die Vereinsgemeinschaft zu der Traditionsveranstaltung in den historischen Ortskern eingeladen, und die Besucher genossen bei Sonnenschein das gemütliche Ambiente und die vielen Buden der Händler. Mehrere Tausend Menschen nutzten die Gelegenheit und studierten die Angebote der rund 70 Händler.

Nicht nur das Coronavirus hatte in den vergangenen Jahren die Olefer von der Organisation des Marktes abgehalten. Sie hatten schlicht anderes zu tun, wie Stefan Groß berichtete. „Wir mussten nach der Flutkatastrophe erst einmal den Dorfplatz wieder so herrichten, dass dort überhaupt ein Markt stattfinden kann“, erklärte er.

Der Markt in Olef steht für handgemachte Sachen

Nachdem mit Alfred Kirch eine der treibenden Kräfte aus den Vorjahren verstorben war, hätten sich die Organisatoren neu aufgestellt. „Wir haben sieben Vereine im Ort, jeder trägt seinen Teil dazu bei“, so Groß. Nun sei angesichts des Besucherandrangs die Begeisterung der vielen Helfer groß, die sich für das Gelingen der Veranstaltung engagierten.

Ein Mann bearbeitet Metall auf einem Amboss.

Schmiedekunst aus Holland zeigte Ron van Loorbeek.

Die Händler seien teilweise nach den Erfahrungen der Vorjahre gezielt angesprochen worden, andere wieder haben sich selbst gemeldet. „Das Konzept unseres Marktes: Bei uns gibt es handgemachte Sachen, die nicht von der Stange sind“, sagte Groß. Viele neue Ideen seien bei der Organisation umgesetzt worden. So sei die Essens- und Getränkeausgabe neu gestaltet und optimiert worden. Hier erleichterten verschiedene, voneinander getrennte Bereiche den Helfern die Abwicklung.

Direkt am Eingang an der Olefbrücke hatte der Schmied Ron van Loorbeek seinen Stand mit mobiler Esse und Amboss aufgebaut. Aus den Niederlanden war er nach Olef zum Markt gekommen. Als Mitglied des IFGS, des internationalen Fachverbandes für Schmiede, sei es ihm ein Anliegen, vor allem bei den jungen Menschen Interesse für das Handwerk zu wecken. Handgemachtes liege voll im Trend, betonte er. „Die Leute wollen keine Sachen mehr aus China“, so der Schmied. Viele Besucher fragen nach den Gartendekorationen, die er produziert – und sie können sich nach seinen Angaben auch für sein Handwerk begeistern.

Mehr als 150 Motive stehen für die Kinderpuzzles zur Verfügung

Wenige Meter weiter schob Robert Linden aus Eckfeld im Landkreis Bernkastel/Wittlich Holzplatten über seine Bandsäge, mit der er die Teile für kindgerechte Holzpuzzles sägte. Vor vielen Jahren habe er damit angefangen, um seine eigenen Kinder zu unterhalten – inzwischen seien es seine Enkel, die mit den Puzzles spielten. Über 150 verschiedene Motive habe er inzwischen. „Das ist ein Hobby, normal arbeite ich in einem Baumarkt“, verriet er. Dazu hatte er Lampen im Angebot, die er aus gestockter Buche fertigt: „Dazu werden die Baumstämme zwei bis drei Jahre in Dreck gelagert.“ Pilze sorgten für dekorative Verfärbungen im Holz. „Allerdings ist es ein teures Verfahren, denn es sind nur 20 bis 30 Prozent des Holzes nutzbar“, sagte er.

Begeistert von dem Markt waren Genoveva Maria und Erwin Bronzel. Aus Scheven waren sie gekommen und hatten sich bereits auf dem Markt eingedeckt. „Wir sind oft in Olef oder auch Wintzen, weil wir hier so gut spazieren gehen können“, sagte sie. Der Dorfplatz sei eine ihrer Lieblingsstellen. „Das ist hier ein sehr schöner Markt, für alte Leute ist das ein Highlight“, lobte sie das Angebot.

Auch Holzdrechsler waren mit von der Partie, Lederwaren, viel Selbstgenähtes und Dekorationsartikel jeder Art waren bei den Händlern zu sehen. Auf einer Wiese hatten es sich Horst Finder und Felix Pfüller bequem gemacht. Sie waren mit ihren Rückepferden, den belgischen Kaltblütern Balou und Bello sowie der Rheinischen Kaltblutstute Lissy, nach Olef gekommen. Während Pfüller und Lissy Vorführungen im Holzrücken machten, hatte sich Finder vor allem auf das Kinderrücken verlegt. Er spannte seine Pferde vor eine Gummimatte und zog damit die vor Freude strahlenden Kinder über die Wiese.