MilitärmaschinenRätselhafte Flugmanöver über der Eifel
Eifelland – Was ist da los? Sein erster Gedanke, so erzählt ein Augenzeuge aus Dreiborn, sei gewesen, dass da eine Passagiermaschine von Kampfjets begleitet werde. Im sozialen Netzwerk Facebook entbrannten am Montagnachmittag ebenfalls Diskussionen um dieses rätselhafte Flugmanöver über dem südlichen Kreis Euskirchen. Die Kampfjets, so die ersten Beschreibungen im Internet, hätten tatsächlich eine zweistrahlige Passagiermaschine eingekreist. Seit dem 11. September 2001, dem Tag des Anschlags auf das „World Trade Center“, wecken solche Bilder ungute Assoziationen. Später meldete sich ein Augenzeuge, der einen Tankrüssel am großen Flugzeug gesehen haben will. Also doch eine Übung?
Kommando-Übergabe in Nörvenich
Gestern brachte Oberstleutnant Kai Gudenoge auf Nachfrage der Rundschau Klarheit in die Angelegenheit. „Die Maschinen haben sich über der Nordeifel gesammelt, um ein Manöver über Nörvenich zu fliegen“, so der Pressesprecher des Luftwaffenamts in Wahn. Flugzeuge könnten eben nicht einfach rechts ’ranfliegen und warten. Gudenoge: „Da die Flieger in einem bestimmten Zeitfenster über Nörvenich sein sollten, haben sie sich über der Nordeifel gesammelt.“
Dort, in Nörvenich auf dem Standort des Jagdbombergeschwaders 31 „Boelcke“, ging am Montag ein offizieller Akt vonstatten. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, übergab Generalmajor Martin Richard Schelleis den Befehl über das Luftwaffenführungskommando in Köln. Schelleis ist nun für die operationelle Führung der Einsatzverbände der Luftwaffe und damit dafür zuständig, für die Einsatzbereitschaft vor allem im Ausland zu sorgen. Rund zwei Drittel aller Luftwaffenverbände sind dem Luftwaffenführungskommando unterstellt. Schelleis’ Vorgänger, Generalleutnant Peter Schelzig, wird künftig als Vertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr in Berlin wirken. Und deshalb zogen vorgestern dort, wo sonst nur der Eurofighter abhebt, neben dem neuen Kampfjet eine Vielzahl an Fluggeräten ihre Bahnen. In Formation passierten ein Airbus MRTT, zwei Transalls, Tornados, Phantoms und Hubschrauber des Typs CH 53 den Luftraum des Fliegerhorstes. Zuvor hatten sie sich eben über der Eifel in Stellung gebracht. Das war da also los.