Nach Corona-Ausbruch120 Bewohner eines Mechernicher Flüchtlingsheims in Quarantäne
- Die Situation unterscheidet sich stark von dem Fall in der Mennoniten-Gemeinde in Euskirchen.
- In Mechernich hat das Kreisgesundheitsamt Listen.
- Deshalb können Infektionsketten viel besser nachverfolgt werden.
Mechernich – Nach dem Corona-Ausbruch in einer Flüchtlingsunterkunft in Mechernich hat das Kreisgesundheitsamt rund 120 Kontaktpersonen ausfindig gemacht. Diese Menschen seien nun alle in Quarantäne, berichtete Kreissprecher Wolfgang Andres. Da der günstigste Zeitpunkt für einen Corona-Test erst ab dem siebten Tag nach dem Kontakt zu einem Infizierten liege, seien noch nicht alle Kontaktpersonen getestet worden. Dies geschehe in den kommenden Tagen.
Die Situation unterscheide sich stark von der des Corona-Falls in der Mennoniten-Gemeinde in Euskirchen, sagte Andres. „Bei den Mennoniten hatten wir keine Liste“, erläuterte er. Deshalb habe es einen Massentest geben und die gesamte Gemeinde sei unter Quarantäne gestellt worden. In Mechernich habe das Kreisgesundheitsamt Listen und könne deshalb die Infektionsketten viel besser nachverfolgen.
Derzeit gelten somit 55 Menschen im Kreis als infiziert
Insgesamt verzeichnete der Kreis Euskirchen am Freitag drei weitere bestätigte Corona-Fälle. Bei diesen Personen sei allerdings kein Zusammenhang zu dem Ausbruch in Mechernich feststellbar, hieß es in einer Mitteilung. Derzeit gelten somit 55 Menschen im Kreis als infiziert.
Die 7-Tage-Inzidenz (die Zahl aller Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage geteilt durch die Einwohnerzahl) stieg durch die neuen Fälle auf 20, der Grenzwert liegt bei 50. Um diesen zu erreichen, müssten nun noch 57 Menschen positiv getestet werden, berichtete Andres.
Situation ist weit weg von einem Lockdown
Aber selbst wenn das geschehen sollte, bedeute dies noch keine harten Einschränkungen. „Wir sind weit weg von einem Lockdown“, sagte er. Am Donnerstag hatten Bund und Länder beschlossen, dass Maßnahmen gegen lokale Corona-Ausbrüche nicht mehr zwangsläufig für den gesamten Kreis gelten müssen.
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Der Kreis Euskirchen konnte zudem Entwarnung geben: Entgegen erster Annahmen sei von dem Corona-Ausbruch in Mechernich nur die Ferienfreizeit der evangelischen Kirche betroffen, nicht die der katholischen Gemeinde.