AboAbonnieren

Musik-FestivalKontrastprogramm in Firmenich: Erst Techno, dann kölsche Tön an der Zikkurat

Lesezeit 3 Minuten
Drei Musiker der Bonner Brass-Band "Druckluft" spielen Trompete, Sacofon und Posaune beim Auftritt am Firmenicher Zikkurat.

Blasmusik und kölsche Tön: Die Bonner Brass-Band „Druckluft“ verstand es auch in Firmenich, für Stimmung zu sorgen.

Kein Entweder-oder: Viele Fans genossen beim Festival an der Zikkurat in Firmenich an zwei Tagen sowohl Techno als auch kölsche Musik.

Am liebsten hätte Holger Schwartz das gesamte Wochenende auf dem Gelände an der Zikkurat in Firmenich verbracht. Vielleicht einfach ein kleines Zelt aufgeschlagen, um in der Nacht kurz Ruhe zu finden. „Der gestrige Abend war schon richtig großartig, und heute geht es mit der guten Stimmung direkt weiter“, freute sich der 28-Jährige. Aber sehr weit hatte er es trotzdem nicht: Für das zweite Musikfestival an der Zikkurat hatte sich der in Bonn beheimatete Musikfan extra bei seiner Schwester in Euskirchen einquartiert.

So gab es für ihn das komplette und durchaus kontrastreiche Programm: Freitag Techno, Samstag Kölsch: „Vergangenes Jahr hat mir die kölsche Musik schon sehr gut gefallen. Dieses Mal hat meine Schwester mich dann dazu überredet, auch zur Technoparty zu gehen, und beides hat sich absolut gelohnt.“

Die eher selten zu findende Mischung aus elektronischer Techno-Musik und Mundart-Klängen habe trotz vorheriger Bedenken erstaunlich gut zusammengepasst und für abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt. „Ich habe viele Leute getroffen, die genau wie wir an beiden Tagen hier waren. Die Stimmung ist genial. Alle haben einfach die Musik genossen, egal welches Genre“, so Schwartz.

Konzept: Für alle Generationen die richtige Musik in Firmenich

Für Organisator Christian Mahlberg war diese Entwicklung gleichermaßen unerwartet und erfreulich. „Wir wollten mit dem Festival-Wochenende für alle Generationen passende Unterhaltung bieten. Dass sich die Interessen beider Veranstaltungen aber so überschneiden, hätten wir uns im Vorfeld nicht vorstellen können.“

Eine Gruppe von Besucherinnen des Kölsch-Festivals am Firmenicher Zikkurat. Sie tragen rote Shirts und Blumenketten.

Auch das eher durchwachsene Wetter trübte die Stimmung beim Kölsch-Tag an der Zikkurat nicht. Die Besucher genossen die acht Stunden Livemusik in vollen Zügen.

Zwei Besucherinnen des Kölsch-Festivals am Firmenicher Zikkurat. Sie tragen schwarze Shirts und neonfarbene Accessoires.

Mitsingen und feiern war an zwei Tagen angesagt.

Bereits am Freitag sorgten die Auftritte von DJ Paytric, Felix Kröcher, „Saltz“ und ihren Kollegen an den Plattentellern für ausgelassene Stimmung auf dem Zikkurat-Gelände. „Wir versuchen, neben bekannten Namen auch kleineren Akteuren aus der Region eine Bühne zu bieten, um sich bei echtem Festival-Charakter ausleben zu können“, betonte Mahlberg: „Das hat schon im letzten Jahr richtig gut funktioniert, und auch gestern wurden die Gäste nicht enttäuscht.“

Der Kölsch-Tag am Samstag habe zwar durch die Sommer-Sonne-Alaaf-Veranstaltung am Zülpicher Seepark vor knapp zwei Monaten große Konkurrenz erhalten, an der Begeisterung der zu hunderten angereisten Gäste änderte dies jedoch nichts. „Natürlich ist es ein wenig unglücklich, in einem so kurzen Zeitraum zwei derartige Konzerttage in der Region zu haben. Doch bei einem Blick über den Platz können wir uns heute wirklich nicht beschweren.“ Schon früh am Nachmittag lagen sich die Festivalbesucher singend und schunkelnd in den Armen und gaben lautstark ihre Lieblingsrefrains zum Besten.

Kölsch-Festival mit Lupo, Druckluft und Cat Ballou als Höhepunkt

Von der fünfköpfigen Truppe „Lupo“ zum Auftakt über die Bonner Brass-Band „Druckluft“ bis zu dem krönenden Abschluss mit „Cat Ballou“ durften sich die Besucher auch am zweiten Festivaltag über acht Stunden Livemusik freuen.

„Wir wollten einfach mal wieder vom Alltag abschalten und die Musik genießen, und das wird uns bei dem Bühnenprogramm heute auch sehr leicht gemacht“, freute sich Benjamin Finke. „Den gestrigen Abend haben wir zwar nicht miterlebt und Techno-Musik ist auch nicht unbedingt unsere erste Wahl. Aber nach allem, was wir gehört haben, muss es auch gestern schon richtig abgegangen sein. Vielleicht schauen wir im nächsten Jahr an beiden Tagen hier vorbei.“