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Verlassenes Firmengelände12-Jährige stürzt durch Dach – schwer verletzt

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Mit einem Rettungshubschrauber wurde die Zwölfjährige nach ihrem schweren Sturz in die Kölner Uni-Klinik geflogen.

Mechernich-Firmenich – Ein zwölfjähriges Mädchen aus dem Stadtgebiet Mechernich ist beim Spielen auf einem stillgelegten Firmengelände in Firmenich am Montag gegen 19.30 Uhr schwer verletzt worden. Das Kind war nach Angaben von Einsatzleiter Thomas Wolff aufs Dach eines leerstehenden Industriegebäudes zwischen Satzvey und Firmenich geklettert und durch die Dachabdeckung gestürzt.

Wie die Polizei mitteilte, hatte sich das Kind mit einer Freundin und einem Freund an dem Fabrikgebäude an der Panzerstraße verabredet. Die drei gelangten in das nach ersten Erkenntnissen der Polizei offenbar ungesicherte Gebäude und über ein Treppenhaus aufs Dach. Die Dacheindeckung besteht unter anderem aus löchrigen Plastik-Wellplatten.

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Die Stelle, an der das Mädchen eingebrochen ist.

Beim Betreten, so die Polizei, sei eine der Dachplatten zerbrochen und das Mädchen etwa sechs Meter in die Tiefe gestürzt. Dabei habe es mehrere Brüche erlitten.

„Beliebter Spielplatz“

Mit dem Rettungsdienst wurde auch die Löschgruppe Obergartzem alarmiert. Unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Thomas Wolff leiteten die Feuerwehrleute die ersten Rettungsmaßnahmen ein. „Wir haben in unseren Reihen ausgebildete Rettungssanitäter. Die haben die Erstversorgung eingeleitet und sofort den Ernst der Lage erkannt und einen Rettungshubschrauber angefordert“, so Wolff.

Die beiden anderen Kinder, die den Ausflug auf das Firmengelände unverletzt überstanden, wurden von den Feuerwehrleuten psychologisch betreut und dann in die Obhut der Eltern übergeben. Später eilten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kriseninterventionsdienstes an die Unglücksstelle und kümmerten sich um die Kinder und Eltern. Die verletzte Zwölfjährige wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Kölner Uni-Klinik geflogen.

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Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob das Gelände ausreichend gesichert war und Schilder vor dem Betreten des Grundstücks warnten. Laut Einsatzleiter Wolff ist das abbruchreife Gebäude ein beliebter Spielplatz für Kinder und Jugendliche. „Das Gelände ist nicht abgesperrt und eine Herausforderung für Jugendliche“, so Wolff: „Vielleicht muss da im Bereich der Gefahrenabwehr unternommen werden.“ Wolff zufolge hatten die Eltern es den Kindern verboten, auf dem Gelände zu spielen.

Noch bis Mai 2013 war Feuerfest Siegburg in Betrieb und beschäftigte rund 40 Mitarbeiter. Betrieben wurde der Standort in den vergangenen Jahren von einer russischen Firma, die in Satzvey auf dem mehr als 3000 Quadratmeter großen Gelände spezielle Stoffe zur Auskleidung von Hochöfen produzierte.