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Drittes JahreskonzertFeytal-Kutscher ließen es an der Kakushöhle bei Mechernich krachen

Lesezeit 3 Minuten
Die Musikanten der Feytal-Kutscher sitzen vor der Kakushöhle in Mechernich auf ihren Stühlen und spielen auf ihren Blasinstrumenten.

An der Kakushöhle spielten die Feytal-Kutscher bereits ihr drittes Jahreskonzert.

Beim dritten Jahreskonzert spielten die Feytaler-Kutscher mit Tenorhornist Alexander Wulf Klassiker der Blasmusik und den „Saunaboy“.

Was so ein echter Feytal-Kutscher-Fan ist, den kann nichts erschüttern. Schon gar nicht, dass es beim mittlerweile dritten Jahreskonzert der Gruppe an der Kakushöhle regnen könnte. Zu Recht, denn die Konzerte, die die Band spielt, sind mittlerweile Kult: Gute Musik in einem einmaligen Ambiente. Dabei war nicht einmal unwahrscheinlich, dass es wieder nass werden könnte, denn noch am Sonntagvormittag, als die Musiker sich noch einmal zur Probe trafen, war es kein Wetter, bei dem man gerne Freiluftveranstaltungen besucht, geschweige denn ausrichtet.

Doch, in diesen Tagen eher unwahrscheinlich: Es blieb tatsächlich trocken, und so konnten die Original Feytal-Kutscher unbelästigt von plötzlichen Güssen ihr Programm darbieten. Rund 200 Zuhörer waren an die Kakushöhle gekommen, um das Programm zu genießen, darunter auch viele Musiker aus den verschiedenen Vereinen in der Eifel.

Im Ensemble der Feytal-Kutscher treffen Profis auf ambitionierte Laien

Nicht umsonst, denn die Feytal-Kutscher sind beinahe so etwas wie eine All-Star-Band in der Region. Alle sind ausgewiesene Könner in ihrem Fach. Viele sind als professionelle Musiker unterwegs. Verstärkt werden sie von ambitionierten Amateuren. Entsprechend hochklassig ist auch die Musik, die bei ihren Auftritten zu hören ist. Denn, und das ist unüberhörbar: Die Feytal-Kutscher wissen, was sie tun.

Als Gruppe haben sie sich aus Freude am gemeinsamen Musikmachen zusammengefunden. Und eigentlich ist die Band ein Kind der Corona-Zeit, als die Instrumentalisten zwar nicht gemeinsam spielen durften, aber trotzdem üben mussten, um weiterhin fit am Instrument zu bleiben.

Alexander Wurz bläst ins Horn.

Als Gast kam der Tenorhornist Alexander Wurz an die Kakushöhle, um mit den Feytal-Kutschern zu musizieren.

So trafen sie sich zum gemeinsamen Musizieren – allerdings, um den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten, in der Halle, in der Flügelhornist Heinz Hamacher seine Sammlung historischer Kutschen aufbewahrt. So lag der Bandname nahe, als sich immer mehr Musiker zu den Treffen einfanden und die Idee entstand, gemeinsam Musik zu machen und auch aufzutreten.

Tenorhornist Alexander Wurz war an der Kakushöhle zu Gast

Es ist die böhmisch-mährische Stilrichtung, der sich die 13 Musiker verschrieben haben. Die musikalische Leitung hat Carsten Ebbinghaus übernommen, der nicht nur beim Musikkorps der Bundeswehr aktiv ist, sondern auch bei Ernst Hutter und seinen Original Egerländer Musikanten.

Für gute Stimmung sorgte neben der Musik auch der Saxofonist Martin Frings mit seinen launigen Ansagen. Das Programm sei so aufgebaut, ließ er das Publikum wissen, dass erst einmal die ganzen Klassiker kämen, und dann ginge es richtig los. Damit hatte er nicht zu viel versprochen, denn nach dem Auftakt, bei dem die Gruppe gezeigt hatte, wie stilgerecht gespielte Musik der böhmisch-mährischen Richtung klingen muss, kam der Stargast des Nachmittags, der Tenorhornist Alexander Wurz.

Warum Wurz als einer der derzeit gefragtesten Instrumentalisten gilt, wurde schnell klar. Mit einer Blaskapellenversion von Mozarts „Rondo alla Turca“, in der er auf dem Tenorhorn die Solostimme spielte, zeigte der 38-jährige Ausnahmemusiker, wo der Hammer hängt. Virtuos, mit großartigem Ton fügte sich Wurz trotzdem harmonisch in die Gruppe ein.

Am Ende lassen es die Kutscher richtig krachen

„Wir pflegen schon lange eine gute Freundschaft“, sagte Frings über das Verhältnis. Wurz sei es gelungen, das oft unterschätzte Tenorhorn salonfähig zu machen. Da er am Vorabend am Tanzbrunnen in Köln beim Original Egerländer-Festival gespielt hatte, war der Auftritt des gefragten Virtuosen überhaupt erst möglich gewesen.

Auch wenn Wurz normalerweise nicht singt, machte er diesmal eine Ausnahme. Seinem Sohn Jonathan zu Ehren, der an diesem Tag seinen ersten Geburtstag feierte, sang er zur eigenen Klavierbegleitung den Udo-Jürgens-Titel „Das ist Dein Tag“. Auch „Wir von Morgen“, ebenfalls von Jürgens, war noch von Wurz zu hören.

Wie versprochen, ließen die „Feytal-Kutscher“ es am Ende krachen. Dann verließen sie auch die böhmisch-mährische Musik, spielten zur Dudelsackmusik von Frings „Highland Cathedral“, den „Saunaboy“ von LSE und „Stääne“ von den Klüngelköpp. Den Abschluss feierten sie mit den Stücken, die bei so einem Konzert nicht fehlen dürfen: mit „Dem Land Tirol“ und der „Vogelwiese“.