StadtjubiläumBrunnenfest in Mechernich lockt trotz Hitze viele Besucher an
Mechernich – Heinz Schmitz brachte es auf den Punkt. „Petrus war immer ein Freund des Brunnenfest, aber heute hat er es etwas übertrieben“, sagte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Mechernich bei der Eröffnung der diesjährigen Veranstaltung. Sonnenschein und Hitze begleiteten die Tausenden Besucher durch die Innenstadt. Viel Abwechslung boten die Stände der Vereine und Institutionen, die oft mit Mitmachaktionen für ihre Angebote warben.
Erstes Brunnenfest vor 25 Jahren
„Heute war ich bei der Feuerwehr, die hat wieder Wasser gesucht“, erinnerte Schmitz an die erste Ausgabe des Brunnenfestes vor 25 Jahren, bei dem die Brunnen noch trocken geblieben waren. Eine Mammutaufgabe sei die Organisation gewesen, trotz der guten Zusammenarbeit mit der Stadt.
„Es war keine Liebeshochzeit, es war eine Zwangsheirat“, erinnerte Bürgermeister Hans-Peter Schick an den zweiten Anlass des Festes, den 50. Jahrestag der zweiten Kommunalen Neugliederung und damit den Geburtstag der Stadt Mechernich in ihrer heutigen Gestalt. Damals wurden die beiden Orte Mechernich und Kommern in einer Kommune vereinigt. Wegen der schlechten Stimmung ob der Zwangsehe habe es auch keine offizielle Feier gegeben. „In Kommern wurde gestern der Polterabend nachgefeiert, und heute die Hochzeitsfeierlichkeiten“, so Schick.
Hoher Zuzug ins Stadtgebiet
Doch es sei zusammengekommen, was zusammengehöre. Jetzt zähle die Kommune fast 29.000 Einwohner und sei damit die zweitgrößte im Kreis Euskirchen. Unsicherheit bestehe aber, wie die rund 500 Familien integriert werden könnten, die nach Mechernich zögen. Angesichts der Pläne, die Bahnstrecke zu elektrifizieren und an das S-Bahn-Netz anzuschließen, würden die alten Pläne für den Ostring wieder auf die Tagesordnung kommen.
Aus den Partnerstädten Skarszewy in Polen und Nyons in Frankreich waren Abordnungen nach Mechernich gereist, die Grüße mitgebracht hatten. Eine Vielzahl von Vereinen und Institutionen präsentierte sich bei der Veranstaltung. Mit dabei waren unter anderem der Weiße Ring, der Kinderschutzbund, die DLRG, die Dorfgemeinschaften Vussem und Lückerath, aber auch der Mechernicher Tierschutzverein.
Den Brunnenplatz fest im Griff hatte die Feuerwehr Mechernich. Hier konnten die Gerätschaften unter fachkundiger Anleitung von Christian Schumacher ausprobiert werden. So machte die 14-jährige Anna Rohloff erste Erfahrungen mit der Handhabung des hydraulischen Gerätesatzes. Geschickt transportierte sie einen Tennisball mit dem Spreizer, und „Schnipp!“ war der Außenspiegel eines Autos abgetrennt.
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Diesen nahm Anna als Souvenir mit, denn nur zu gerne würde sie bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. „Doch das geht nicht, weil ich in Kommern auch Fußball spiele“, befürchtete sie. Doch weit gefehlt, ein kleiner Hinweis genügte, und schon stand der Jugendfeuerwehrwart bereit, um mit ihr über eine mögliche Mitgliedschaft trotz Fußball zu sprechen.
Viele historische Autos hatten den Weg in die Innenstadt gefunden. Besonders die historischen Traktoren hatten es den fünfjährigen Zwillingen Frida und Tilda angetan, die begeistert hinter das Lenkrad des grasgrünen John Deere kletterten. „Die beiden haben tatsächlich Autos lieber als Puppen“, sagte ihre Mutter Andrea Stupning.