100 Aussteller bieten bei den „Gartenträumen“ auf Schloss Eicks viel Schönes und Wissenswertes. 15.000 Besucher werden bis Sonntag erwartet.
Gartenträume100 Aussteller bieten in Mechernich-Eicks Tipps und Trends für den Garten
Mit rund 15.000 Besuchern rechnen die Veranstalter der ersten „Gartenträume“ auf dem Außengelände von Schloss Eicks. Trotz des am Donnerstag eher unsicheren Wetters sind die Parkplätze schnell überfüllt – viele wollen sich am ersten Tag die Nachfolgeveranstaltung der „Country Homes“ anschauen.
Die bekannte, große Parkwiese oberhalb von Eicks muss am Fronleichnamstag bereits früh gesperrt werden. Der Wiesenboden ist aufgrund der Regenfälle der vergangenen Tage derart aufgeweicht, dass sich schnell die ersten Besucher mit ihren Autos festfahren. Auch der Ausweichparkplatz unterhalb des Freilichtmuseums kommt danach schnell an seine Kapazitätsgrenzen. Die Konsequenz: Um die Mittagszeit wird ein dreieinhalb Kilometer entfernter Kundenparkplatz eines Baumarktes an der B266 geöffnet, von dort aus wird ein Bus-Shuttledienst eingerichtet.
„Pflanzendoktor“ René Wadas hat zahlreiche Tipps zum Gärtnern
Am Info-Stand im Schlosshof von Eicks ist unterdessen Veranstalterin Marjon Nijkamp, die mit ihren „Gartenträumen“ durch Deutschland tourt und in Nachfolge der „Country Homes“ erstmals in Eicks zu Gast ist, guter Dinge. Mit 15.000 Besuchern aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern rechnet sie. „80 Kilometer weit plakatieren wir auch“, berichtet die Fachfrau für Dekoratives, Blühendes und Zubehör, von Mode über Kulinarik bis zum Glasschiebedach für den Balkon. Knapp 100 Aussteller sind vor Ort. „Je zur Hälfte sind sie immer aus der Region und Aussteller, die mit uns ziehen.“
Eine der Hauptattraktionen neben viel bunt Blühendem und Leuchtendem, neben Stelen, Lampen und anderem mehr, ist „Europas einziger Pflanzendoktor“, so die Eigenwerbung von René Wadas. Er lädt im Barockgarten zur Gartensprechstunde ein. In seinem „grünen Wartezimmer“ – einem Pavillon mit Bestuhlung – beantwortet er Fragen. Auch können die Gäste ihre Problempflanzen mitbringen, damit sie der Fachmann begutachtet.
Vor allem aber hat Wadas ein ganzes Bündel an So-geht-das-Tipps. Zum Beispiel: „Das Gärtnern selbst sollte nichts kosten, stecken Sie Ihr Geld lieber in Pflanzen.“ Wenn es so einfach wäre, denkt sich da wohl manch einer. Wer Wadas zuhört oder zu einem der Fachvorträge zu Pflanzenthemen im Seminarzelt Platz nimmt, kann schlauer nach Hause gehen, als er gekommen ist.
Klimaresiliente Pflanzen sind am Schloss Eicks besonders gefragt
Wobei es natürlich nicht bei der reinen Pflanz- und Gartenkunde bleibt: Es wird auch eingekauft. „Besonders gefragt sind klimaresiliente Pflanzen und das Gärtnern ohne den Einsatz von chemischen Mitteln“, erzählt Marjon Nijkamp. Interessant ist aber grundsätzlich alles, was neu gezüchtet, exotisch oder vielleicht sogar essbar ist.
„Eclipse“, eine Hortensienzüchtung, sei das aber nicht, stellt Miriam Ritter aus Kommern am Stand ihrer Gärtnerei fest: „Aber Eclipse hat Blütenblätter, die nicht verblassen, sie halten die Farbe.“ Wer dazu Biene, Falter & Co. in seinem Garten etwas Gutes tun will, der kann bei ihr Salbei Caradonna, eine Gaura und eine neue Eisenkrautzüchtung finden – fertig ist das Insektenparadies.
Nebenan greift derweil Flora aus Enzen beherzt zu und schnappt sich eine kleine Fledermaus. Die hängt reglos an ihrer Hand, genauer einem Stahlhaken. Kein Wunder, denn Mark Prouse, Kunstschmied aus der Nähe von Linz am Rhein, hat sie geschmiedet. In Eicks demonstriert er sein Können und ist auch eine Anlaufstation der „Rallye der Sinne“, einem Gewinnspiel über das gesamte Ausstellungsgelände.
Die Gartenträume sind mit den Country Homes vergleichbar
Ähnlich fasziniert sind einige Stände weiter Margitta und Eva aus Euskirchen. Sie begutachten diverse Zierlauchzüchtungen wie die „Mount Everest“. Die kommt für sie aber ebenso wenig infrage wie andere exotische Blüher mit den fantasievollsten Namen. Doch die schwarze Knolle der „Japanischen Wunderblume“ nimmt Eva prüfend in die Hand. Ein Foto verspricht sensationelle Blüten. Margitta überzeugt stattdessen der „Blühende Farn“. Ein Widerspruch in sich? „Farne haben wir in unserem Garten mehr als genug, aber keiner blüht“, meint sie zur Begründung. Nun soll das scheinbar Unmögliche wahr werden.
Insgesamt sind die „Gartenträume“ mit den „Country Homes“ durchaus vergleichbar. Selbst der Anbieter von luxuriösen Whirlpools – man beachte hier die kleine Abstellfläche für den Sektkühler – darf nicht fehlen. Auch sind die Gartenmöbel aus Edelholz oder die Mode zur Sommersaison zu sehen und zu kaufen. „Oliven-Uli“ aus Münster ist einer derjenigen, die fürs Kulinarische zuständig sind: Granatapfelcreme und marokkanische Harissa-Peperoni hat er etwa im Angebot.
Wer vom Bummel genug hat, kann zum Beispiel vor den Cateringzelten Platz nehmen und Lea Thies aus Reken bei Münster zuhören. Sie bietet Stimmpoesie, singt zu Hochzeiten oder Veranstaltungen wie den „Gartenträumen“. Nichts Politisches, nichts Lautes, alles so sommersonnefarben wie das Gelb des Barockschlosses gegenüber.
Die Gartenträume auf Schloss Eicks, Burgstraße 1, sind bis Sonntag, 2. Juni, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets inklusive Parken und Fahrt mit dem Shuttlebus kosten online elf, an der Tageskasse zwölf Euro. Kinder von 4 bis 16 Jahren zahlen einen Euro. Online-Tickets und weitere Informationen gibt es im Internet.