Bis zum 27. April 2025 lädt das Freilichtmuseum wieder zum historischen Jahrmarkt nach Kommern ein. Die Veranstaltung gibt es seit 30 Jahren.
Museums-Jahrmarkt eröffnetArtisten und historische Karussells begeistern in Kommern

Die Handstand-Akrobatin Joana Lokaichuk hält mit ihrer artistischen Show das Publikum in der Freiluftarena in Atem.
Copyright: Thorsten Wirtz
Es mutet ein bisschen wie ein großes Familientreffen an, wenn Artisten, Varietékünstler und Schausteller mit ihren historischen Fahrgeschäften alljährlich zum Kommerner Kahlenbusch pilgern. Dort, im LVR-Freilichtmuseum, findet in den beiden Wochen rund um das Osterfest der inzwischen traditionelle „Jahrmarkt anno dazumal“ statt. In diesem Jahr wird ein Jubiläum gefeiert: Erstmals stand die Veranstaltung 1995 auf dem Programm des Museums.
„Wir haben in diesem Jahr den Schwerpunkt auf das Artistik-Programm gelegt“, berichtet Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig zur Eröffnung. Auf der Bühne der Freiluftarena posiert er mit den Künstlerinnen und Künstlern zum Familienfoto. Dabei sind viele „alte Bekannte“ wie der Scharlatan Gilbert oder der Zauberer und Conférencier Jeton, aber auch neue Gesichter, die mit ihren artistischen Showeinlagen das Publikum am Eröffnungstag verzücken.
Historscher Jahrmarkt ist seit 30 Jahren ein Fest für alle Generationen
Gleich zu Beginn begeistert etwa die Equilibristin Joana Lokaichuk mit ihrer Handstand-Akrobatik die Besucher, die aufgrund der Wetteraussichten für die kommenden Tage bereits am Dienstag zum Jahrmarkt gekommen sind. „Früher waren wir mit den Kindern hier, heute nehmen wir die Enkel mit“, berichtet die rüstige Oma Silke Neumann aus Velbert, die mit Niklas (8) und Luisa (5) den Weg in die Voreifel gefunden hat.

Familienfoto zur Eröffnung des Jahrmarkts: Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig (r.) mit einem Teil der Künstlerinnen und Künstler, die bis zum 27. April das Publikum in Kommern unterhalten wollen.
Copyright: Thorsten Wirtz

Das Skelett auf dem elektrischen Stuhl: Dominik Schmitz zeigt in seinem Panoptikum viel Skurriles.
Copyright: Thorsten Wirtz
„Die Freiluftarena gab es auch schon bei der Gründung des historischen Jahrmarkts vor 30 Jahren“, sagt der Museumschef. „Es wird immer schwerer, Künstlerinnen und Künstler zu finden, die solche traditionellen Nummern im Repertoire haben. Deshalb bieten wir ihnen hier im Museum gerne eine Bühne.“ Auch in den anderen Bereichen des Freilichtmuseums stehen Attraktionen im Mittelpunkt, die „längst auf keinem anderen deutschen Rummelplatz und selbst auf anderen Nostalgie-Jahrmärkten nicht mehr zu erleben sind“, so Vorwig.
Karussells, Geisterbahn und Riesenrad auf dem Marktplatz Rheinland
Während die Jahrmarkt-Attraktionen aus der Kaiserzeit wieder in der Baugruppe Westerwald präsentiert werden, hat im Bereich des „Marktplatz Rheinland“ eine typische Kirmes der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit ihren Platz. Schausteller Louis Schneider führt hier eine Familientradition fort. „Unsere Geisterbahn ist Baujahr 1947 und seitdem in Familienbesitz. Ich bin Schausteller in siebter Generation“, erzählt der 26-Jährige stolz. „Seit acht Jahren arbeiten wir an der Restauration der Bahn – das alles ist eher Berufung als nur Beruf.“
Auch für den jungen Schausteller ist der Jahrmarkt eine Familienangelegenheit: „Die Raupenbahn von 1926 betreibt mein Onkel Peter Buchholz, und auch die anderen Familien mit ihren Fahrgeschäften kennen wir seit vielen Jahren.“ Im Museum werden eben auch diese lang gepflegten Beziehungen konserviert.
Jahrmarkt findet bis 27. April 2025 täglich außer an Karfreitag statt
Der Jahrmarkt anno dazumal ist bis zum Sonntag, 27. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Karfreitag, 18. April, bleibt der Jahrmarkt geschlossen, das Museum kann aber besucht werden.

Riesenrad, Karussell, Raupen- und Geisterbahn: Die Fahrgeschäfte aus der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit sind auf dem „Marktplatz Rheinland“ zu finden.
Copyright: Thorsten Wirtz
Der Eintritt ist für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren frei. Erwachsene zahlen zwischen 9,50 und 13 Euro. Das Museum weist darauf hin, dass Chips für Fahrgeschäfte und Karten für einzelne Shows nur vor Ort in bar bezahlt werden können. Wer mit Bus und Bahn anreist, erhält nach Vorlage des ÖPNV-Tickets an der Museumskasse einen um einen Euro vergünstigten Eintritt.
Einen Veranstaltungs-Flyer mit Terminen und Uhrzeiten der Shows gibt es zum Download auf der Internetseite des Museums.