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Kinderritterfest auf Burg SatzveyAuch Rüstung tragen gehörte zu den Aufgaben

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In zahlreichen Prüfungen ging es für die kleinen Besucher des Kinderritterfestes um eine Auszeichnung bei der „ritterlichen Schnitzeljagd“.

Mechernich-Satzvey – Erstaunt blickte Martha an sich herab und begutachtete die schwere Plattenrüstung, die ihr soeben umgelegt wurde. „Die ist wirklich richtig schwer“, staunte die Neunjährige und begann fröhlich zu lachen, als ihr auch noch ein nicht weniger schwerer Metallhelm auf den Kopf gesetzt wurde.

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Zahlreiche Aussteller sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre beim Kinderritterfest auf Burg Satzvey.

Das Tragen einer Rüstung zählte am Wochenende nämlich zu den Aufgaben der kleinen Nachwuchsritter, die sich auf der Burg Satzvey den Prüfungen der „ritterlichen Schnitzeljagd“ stellten. „Ich habe heute schon Holzkegel umgeworfen und ein Armband geflochten. Aber am meisten Spaß hat mir das Kämpfen mit einem Schwert gemacht“, gab Martha unumwunden zu.

Mit einer ähnlichen Motivation wie die Neunjährige schlenderten am Samstag und Sonntag Hunderte von kleinen und großen Besuchern über das Gelände der Burg Satzvey, um keine Attraktion des Kinderritterfestes zu verpassen.

Immer wieder umringten Dutzende von Kindern die in metallene Rüstungen gekleideten Akteure, um ihnen beim Duell zuzuschauen. Mit großen Augen beobachteten sie die choreografierten Kämpfe und schwangen im Anschluss selbst ihr Holzschwert durch die Luft. „Ich werde später auch mal Ritter, wie die anderen hier“, verkündete der siebenjährige Marcel, ohne sich dabei von seinen Schwertübungen ablenken zu lassen.

Doch nicht nur kämpferisches Geschick war gefragt, um bei dem Kinderritterfest erfolgreich zu sein. Bereits nahe dem Eingang zum Burggelände wartete eine kniffelige Aufgabe, bei der die Nachwuchsritter unterschiedliche Stein- und Mineralienarten erkennen sollten. Um die Prüfung zum Hobbygeologen zu bestehen, galt es, Amethyst, Bergkristall oder Rosenquarz zu unterscheiden und immer wieder bewiesen die Jungen und Mädchen erstaunliche Kenntnisse.

„Amethyste sind lila, das weiß ich genau, weil Mama eine Kette mit so einem Stein hat“, erklärte die zehnjährige Marie. An anderer Stelle durften die kleinen Besucher dann auch selbst nach Edelsteinen sieben oder beim Schnitzen und Drechseln eigene Kunstwerke schaffen.

„Wir haben insgesamt 20 Stationen, an denen die Kinder ihr Geschick beweisen können“, berichtete Gastgeberin Patricia Gräfin Beissel. „Auf diese Weise können sie spielerisch das historische Handwerk und die Geschichte kennenlernen. Dabei schenken die Schausteller jedem Einzelnen besonders viel Aufmerksamkeit und Zeit, damit alle das Erlebnis genießen können.“

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An einigen der 20 Stationen standen Basteln und mittelalterliches Handwerk im Fokus.

Bunt kostümierte Gaukler sorgten mit Jonglage, humoristischen Einlagen und sogar Feuerschlucken für Begeisterung, und Musiker rundeten mit mittelalterlichen Klängen die stimmungsvolle Atmosphäre ab. Auch die Besucher selbst trugen mit aufwändig gestalteten Gewandungen ihren Teil dazu bei.

„Einige Besucher des großen Ritterlagers sind schon jetzt angereist, um sich für das Ritterfest in der kommenden Woche in Stimmung zu bringen“, so Beissel. Dies sei ein großer Mutmacher, obwohl nach wie vor noch nicht alle Hochwasserschäden an der Burg beseitigt seien. „Ich habe immer noch kein Büro. Mit den Arbeiten werden wir wohl noch gut zwei Jahre beschäftigt sein, aber es war uns wichtig, den Publikumsbereich so schnell wie möglich fertigzustellen, um endlich wieder Besucher empfangen zu können.“ Diese nahmen die Einladung an diesem Wochenende dankend entgegen.

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Überall ertönte Kinderlachen, während sich die Jungen und Mädchen den zahlreichen Geschicklichkeitsaufgaben stellten. Umringt von ihren Eltern, die mit dem Handy in der Hand die Erfolge ihres Nachwuchses mit Bildern und Videos für die Zukunft festhielten. „Bis heute Morgen hat sich unser Sohn überhaupt nicht für Ritter interessiert. Bei der Begeisterung, die er jetzt an den Tag legt, fürchte ich aber, dass sich sein Berufswunsch grundlegend geändert haben könnte“, scherzte Miriam Meyer lachend.

Ähnliche Fantasien von großen Abenteuern dürften auch die übrigen Besucher des Kinderritterfestes auf Burg Satzvey durchlebt haben, die nach erfolgreich bestandener Schnitzeljagd von einem Leben als strahlender Ritter träumten. Weitere Infos zum Programm gibt es im Internet unter www.burgsatzvey.de.