Flutschäden in MechernichZerstörte Brücke sorgt für kilometerlangen Umweg
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Mechernich-Satzvey – Rund eine Stunde Fahrt – wer aus Weiler am Berge oder Holzheim mit dem Bus in das nördliche Satzvey will, muss im Moment einiges an Zeit mitbringen. Das gilt auch für die Kinder, die die Grundschule im Ort besuchen. Ihr Schulbus kann die durch das Hochwasser zerstörte Veybach-Brücke nicht überqueren, ein kilometerlanger Umweg ist nötig. Die Fraktionsgemeinschaft von SPD und Die Linke hat nun einen Lösungsvorschlag für die Verwaltung: Ein Bus fährt die Kinder zunächst bis zur provisorischen Fußgängerbrücke, die über den Veybach führt. Ein zweiter Bus sammelt sie danach auf der anderen Seite wieder ein und fährt sie zur Schule.
Schnell eine Lösung finden
„Aus unserer Sicht ist es zumutbar, wenn man die Kinder vor der Brücke aus dem Bus lässt“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Bertram Wassong. Das seien nur wenige Meter Fußweg. „Wie die Shuttle-Busse im Einzelnen abgestimmt und getaktet werden, muss die Verwaltung entscheiden. Uns geht es nur darum, dass schnell eine Lösung gefunden wird.“
Derzeit brauchen die Schüler nach Wassongs Angaben fast eine Stunde für die Fahrt, weil der Schulbus über Billig fahren muss. Vorher waren es etwa 40 Minuten. Laut Grundschule ist am Morgen mit einer kleinen Verspätung zu rechnen. Auch mittags kommen die Kinder mit Verspätung in ihren Wohnorten an. Einige der Schüler trifft es besonders hart: Sie gehen nach der Schule noch in die Offene Ganztagsbetreuung. Die Kinder seien erst am frühen Abend wieder zuhause, so Wassong. Zumindest für die Eltern, die ihre Kinder aus Richtung Antweiler mit dem Auto nach Satzvey bringen, hat die Schule eine Lösung. Sie rät auf ihrer Internetseite, eine Wiese links von den Bahnschienen zum Parken zu nutzen. Von dort aus könnten die Kinder zu Fuß zur Schule gehen.
Seine Fraktion habe die Verwaltung bereits vor einiger Zeit kontaktiert, sagt Wassong. Eine Reaktion habe sie bisher aber nicht erhalten. „Deshalb haben wir uns für den offiziellen Weg entschieden und stellen jetzt einen Antrag.“ Wassongs Forderung: Die Verwaltung solle sich mit Schule und Busunternehmen absprechen und das Ergebnis der Gespräche so schnell wie möglich umsetzen.
Der Antrag liege ihm seit Freitag vor, sagt Holger Schmitz, der Fachbereitsleiter Bildung der Stadt Mechernich. Er könne sich aber noch nicht dazu äußern. „Wir müssen zuerst prüfen, ob wir die von der SPD vorgeschlagene Maßnahme umsetzen können.“ Innerhalb der nächsten Tage wolle die Verwaltung auf die Anfrage antworten. Wassong geht davon aus, dass der Einsatz eines zweiten Busses vom Land über den Fluthilfefonds gefördert werden kann. „Selbst wenn es die Stadt etwas kostet – die Kinder sollten es uns wert sein.“
Wann die Veybach-Brücke auf der Gartzemer Straße repariert wird, ist noch nicht klar. Die provisorische Fußgängerbrücke errichtete Straßen NRW Ende Juli, nachdem das Hochwasser das Bauwerk zerstört hatte. Die Bewohner von Satzvey konnten zeitweise nicht in die andere Hälfte ihres Ortes.