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Lockerung der MaskenpflichtFreude und Bedenken an Euskirchener Schulen

Lesezeit 3 Minuten
Schule Gang Symbolbild

Schülerinnen und Schüler einer Gesamtschule 

Kreis Euskirchen – Nachdem die Landesregierung entschieden hat, die Maskenpflicht in den Schulen ab dem 2. November auch im Unterricht zu lockern, wenn die Schülerinnen und Schüler am Platz sitzen, gibt es auch im Kreis Reaktionen. Die Bezirksschülervertretung begrüßt die entfallende Maskenpflicht, äußert aber auch Bedenken. „Konzerte, Feiern und Treffen im großen Stil sind wieder erlaubt, das lässt die aktuelle Corona-Situation zu.

Deshalb sollte es auch erlaubt sein, dass Schüler sich im Unterricht ohne Maske ins Gesicht sehen können“, sagt Marlene Metternich, Bezirksschülersprecherin des Kreises. Allerdings, so Vorstandsmitglied Lasse Lewak, sei die Impfquote der jüngeren Schüler noch sehr gering. Das Risiko eines schwereren Verlaufs nach einer Infizierung mit dem Coronavirus sei wesentlich höher und kaum abzuschätzen. „Daher müssen die regelmäßigen Testungen mehrmals pro Woche konsequent fortgeführt werden“, fordert er.

Einige Schulleiter halten Risiko für zu groß

Schulministerin Yvonne Gebauer betonte, die Landesregierung habe versprochen, Einschränkungen nur so lange aufrechtzuerhalten, wie dies unbedingt erforderlich sei. Da es an den Schulen keinen übermäßigen Anstieg des Infektionsgeschehens mehr gebe und gleichzeitig die Impfquote bei Lehrern und Schülern steige, sei das Lockern möglich. Bislang durfte die Maske am Sitzplatz nur zum Essen oder Trinken ausgezogen werden.

„Zum jetzigen Zeitpunkt ist mir die Lockerung zu riskant“, sagt Stephan Steinhoff, Schulleiter der Weilerswister Gesamtschule. „Diese Woche hatten wir zwar Gott sei Dank noch keinen Infektionsfall, aber wir hatten vor den Ferien diverse“, sagte er am Donnerstag nach der Verkündung der neuen Regelung. Zudem hätten sich die Schüler an die Maskenpflicht gewöhnt.

Zu großes „Hin und Her“ für die Jüngeren

Für Kolleginnen und Kollegen im Klassenraum sei es schwierig, „die Kleinen“ immer daran zu erinnern, dass sie die Maske zwar ab dem 2. November am Platz ausziehen, beim Gehen durch die Klassen und das Gebäude aber wieder anziehen müssten. „Bei der Oberstufe sehe ich in der Lockerung kein Problem, da sind inzwischen relativ viele geimpft, wobei es ja auch immer wieder Impfdurchbrüche gibt“, sagt er.

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Im Jahrgang der 13 seien etwa zwei Drittel der Schüler geimpft, im 12er-Jahrgang etwa die Hälfte, in der 11 etwa ein Drittel. Bei den Zwölf- bis 18-Jährigen wünsche er sich mehr Bemühen der Politik, die Impfungen attraktiver zu machen, so Steinhoff. Die Impfbereitschaft steige mit höherem Alter.

„Grundsätzlich schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, sagt Bernhard Helfer, Schulleiter des St.-Angela-Gymnasiums in Bad Münstereifel. Einerseits freue er sich über ein Stück Normalität in der Pandemie. Aber angesichts der aktuell steigenden Infektionszahlen im Kreis Euskirchen sei er andererseits in Sorge. „Ich hoffe, dass alles gut geht. Das Grummeln im Bauch bleibt“, so Helfer. (tom/smh/ets)