„Laudon GmbH & Co. KG“Unternehmen in einer Scheune gegründet

Mit Saugnäpfen an einem Kran hebt ein Arbeiter eine Seitenwand eines Großraumcontainers an, um sie dann weiterbearbeiten zu können: Alltag im Containerbau der „Laudon GmbH & Co. KG“.
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Weilerswist – Die Firmengeschichte des Weltkonzerns Apple ist legendär: Der Konzern wurde, wie bekannt ist, 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne in Los Altos in Kalifornien in einer Garage gegründet. Günter Laudon und seine Ehefrau Gretel hatten keine Garage zur Verfügung, sondern eine Scheune. In der baute der junge Ingenieur der Kölner Fordwerke 1963 zusammen mit zwei Mitarbeitern seine ersten, geschweißten Öltanks zusammen. „Das Büro für unseren Mitarbeiter Christian Kremer haben wir in unserem Wohnzimmer eingerichtet“, sagt Laudon lachend. Seine Firma hat sich zwar nicht zu einem Weltkonzern entwickelt, aber dennoch eine stetige Aufwärtsentwicklung verzeichnet. Heute hat sie etwa 500 Beschäftigte in verschiedenen Geschäftsfeldern. 170 Mitarbeiter sind im Laudon-Werk an der Metternicher Straße im Weilerswister Gewerbegebiet beschäftigt. Die übrigen verteilen sich auf Niederlassungen in Groß-Gerau, Gelsenkirchen und in Staffelstein bei Bitburg.
Am morgigen Dienstag wird die Unternehmensgruppe, die einst in einer Scheune gegründet wurde, genau 50 Jahre alt. Die „Laudon GmbH & Co. KG“ ist heute eine der Großen im Tankbau und war schon immer einer der innovativen Betriebe in diesem Bereich, wie Firmengründer Günter Laudon und sein Sohn Gregor, der heute die Geschäfte führt, betonen.
Vier Jahre lang bauten Laudon und seine Mitarbeiter geschweißte Öltanks in Brühl. Danach hatte das Unternehmen des gebürtigen Brühlers, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Kierdorf aufgewachsen ist, schon 30 Mitarbeiter. Günter und Gretel Laudon verlegten die Firma ins Weilerswister Gewerbegebiet. Dort bauten sie die „Halle 1“ und das Verwaltungsgebäude, das immer noch seine Dienste tut.
Doch Stillstand war nie die Sache des Firmengründers und seiner Mannschaft, auf die Günter Laudon große Stücke hält. „Ein Firmenchef kann immer nur so gut sein wie seine Belegschaft. Unser Team ist Garant für den Erfolg unserer Unternehmen“, sagt Laudon senior.
Reichte der Laudon-Tankbau 1967 noch ein Grundstück von 20 000 Quadratmetern aus, so dehnt sich die Firma heute auf gut der doppelten Fläche aus. Zur „Halle 1“ ist eine zweite Halle dazugekommen. Auf den Freiflächen sind Container in allen Farben abgestellt, denn aus dem Tankbau-Unternehmen der Gründerzeit wurde auch ein Containerbau-Betrieb, der unter anderem Großraum-Container für die Abfallwirtschaft herstellt.
Technische Neuerungen
Natürlich haben Günter Laudon und seine Mannschaft ihr Augenmerk stets darauf gelegt, wie man mit technischen Neuerungen den Öltank und den Betrieb von Ölheizungen sicherer machen kann, denn der Gesetzgeber unterwirft die Betreiber von Tankanlagen und Heizungen strengen Sicherheitsvorschriften.
Deshalb hat Firmenchef Günter Laudon sich auch intensiv der Themen „Tankschutz“ und „Heizöl-Lagerung“ angenommen und so den Bereich Tankbau auch um diese Geschäftsfelder erweitert. Die „Laudon GmbH & Co. KG“ bietet heute Komplettpakete an, vom Tankbau über die die Überprüfung (Tankanlagen-Check), die Öltankreinigung, die -sanierung und die Tankraum-Auskleidung.
Längst sind nicht nur Stahltanks im Angebot. Die hatte Laudon verbessert und durch Innenbeschichtung zu Laudon-Sicherheitstanks weiterentwickelt. Der Kunde erhielt dafür – damals ganz untypisch – eine Langzeitgarantie.
„Aus dieser Zeit stammt auch das Laudon-Logo, das seinen Ursprung im Tankbau hat. Beim sogenannten Rotring-Tank handelt es um zwei halbkugelförmige Seitenteile, die mit dem zylindrischen Mitteltank verbunden und mit roten Laminierungen versiegelt wurden“, sagt Prokurist Manfred Linderer. Parallel zum Tankbau wurde der Produktbereich „Apparate- und Behälterbau“ aufgebaut. 1978 wurde deshalb die Firma „Christen & Laudon“ gegründet, um die Kompetenz des Behälterbaus aus Kunststoff in einem Unternehmen zu konzentrieren. 2002 übernahm dieses Unternehmen die „Fiberdur-Vanck GmbH“ in Staffelstein bei Bitburg. So konnten Apparate und Behälter bis 15 Meter Durchmesser gebaut werden für chemische Industrie und Kraftwerksbau.
Weil die „Christen & Laudon“ ein hohes Know-how in der Vorort-Fertigungstechnologie hatte, konnte das Unternehmen als erster Rohrleitungsbauer glasfaserverstärkter Kunststoff-Rohre in den USA einen Reingas-Kanal fertigen und installieren.
Ebenfalls 1978 verlegte sich die „Laudon GmbH & Co. KG“ auf ein weiteres Geschäftsfeld: Jetzt werden an der Metternicher Straße auch Container für die Entsorgung, den Bau und den Industrieservice gefertigt.
Containerbau auf Wachstumskurs
Auch dieser Unternehmenszweig wuchs von anfangs vier Mitarbeitern auf heute 60 Beschäftigte, die in zwei Schichten arbeiten. Seit 2005 hat sich „Laudon“ außerdem der Rohrreinigung und der Rohrsanierung angenommen und sieht sich damit bestens gerüstet für die Neuerungen des Landesabwassergesetzes wie die Dichtheitsprüfung und die Funktionsprüfung für Haushalte.
Laudons Sohn Gregor trat 1989 in die Unternehmensgruppe ein und gründete die Niederlassungen in Groß-Gerau (Hessen) und Gelsenkirchen. Seit 1999 leitet er die Geschäfte der Laudon-Gruppe im Sinne seines Vaters.
Das Fest der Laudon GMBH & Co. KG
Zusammenhalt wird in der Laudon-Unternehmensgruppe nach Angaben von Günter und Gregor Laudon großgeschrieben. Viele Belegschaftsmitglieder sind über einen langen Zeitraum Mitarbeiter des Unternehmens. Und das lassen sich „die Chefs“ auch etwas kosten. So gibt es für die komplette Belegschaft jährlich eine Jahres-Abschlussfeier. Dass dabei die Mitarbeiter die Gäste des Unternehmens sind, also auf Kosten der Firmeneigner feiern, ist für Firmengründer Günter Laudon selbstverständlich.
Das Jubiläumsfest anlässlich des 50-jährigen Bestehens der „Laudon GmbH & Co. KG“ wird an zwei Tagen auf dem 45 000 Quadratmeter großen Betriebsgelände an der Metternicher Straße stattfinden. Am 14. und 15. Juni feiert die Laudon-Gruppe den runden Geburtstag, wie Gregor Laudon gestern sagte.
So soll ein Tag speziell den Kunden und den Geschäftspartnern des Unternehmens vorbehalten sein, die dann ausgiebig Einblicke in die Betriebsabläufe nehmen können. Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der Mitarbeiter, die mit ihren Familien auch aus den Niederlassungen anreisen und das Jubiläum ausgiebig feiern können. (bz)