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Prozess am Landgericht BonnDrogenkurier ging Autobahnpolizei bei Euskirchen ins Netz

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Der Prozess gegen einen Drogenkurier, der auf der A 61 gefasst wurde, begann am Montag vor dem Bonner Landgericht. 

Euskirchen/Bonn – Der silberfarbene Opel, der sie soeben forsch auf der A 61 in Richtung Koblenz überholt hatte, kam den Beamten der Autobahnpolizei nicht koscher vor. Routinemäßig überprüften die Beamten den Wagen mit Euskirchener Kennzeichen – und hatten den richtigen Riecher. Er war als gestohlen gemeldet.

Die Beamten gaben dem Fahrer ein Zeichen und lotsten ihn auf den Seitenstreifen. Der gedrungene Mann sprang aber aus dem Auto, warf eine dickes Paket ins Gelände und versuchte zu flüchten. Doch der 45-Jährige hatte keine Chance gegen die Polizisten: Die stellten ihn und fanden zunächst in seiner Jeans ein kleines Paket mit 70 Gramm Kokain. Der dickere Fund lag auf der Wiese: 455 Gramm Heroin.

Selbst kokainsüchtig

Seit diesem 25. April 2021 sitzt der Kurierfahrer, der auch einen gefälschten Führerschein und Personalausweis im Internet gekauft hatte, in der JVA Siegburg hinter Gittern.

Seit Montag muss sich der 45-Jährige aus dem Kreis Aachen wegen der Einfuhr von Drogen sowie Beihilfe zum Handel in nicht geringen Mengen vor dem Bonner Landgericht verantworten. Wie sein Verteidiger vortrug, sei der Angeklagte, seit vielen Jahren kokainsüchtig, eines Tages von einem Fremden angerufen worden: Ob er etwas Geld benötige, sei er gefragt worden. Da er Schulden und ständigen Geldbedarf für seinen Drogenkonsum hatte, habe er dem Unbekannten zugesagt.

Der Angeklagte wurde ins holländische Kerkrade geschickt, wo er eine Plastiktüte mit zwei Paketen sowie ein Handy und die Mobilnummer eines Kontaktmanns in Euskirchen erhielt. Er solle auf der A 61 Richtung Süden die Ausfahrt in Richtung Euskirchen nehmen und dem Kontaktmann an einer Tankstelle sein Transportgut übergeben. 400 Euro sollten sein Kurierlohn sein.

Verlockendes Angebot

„Dass das keine Spazierfahrt wird, das wusste ich“, so der geständige Angeklagte: „Auch dass es um Drogen geht, aber nicht, dass es ausgerechnet Heroin war. Das hätte ich abgelehnt.“ Dennoch: Das Angebot sei für „eine kurze, schnelle Fahrt sehr verlockend“ gewesen.

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Als Drogenkurier ist der Automechaniker bislang noch nicht in Erscheinung getreten: Aber mehr als 20-mal ist er bereits ohne Führerschein am Steuer erwischt worden, den er Anfang 2000 wegen „zu vieler Punkte“ verloren habe. Dafür wurde der Angeklagte bereits 17-mal verurteilt und hat dafür mehrere Jahre im Gefängnis verbracht.

Befragt, warum er sich immer wieder Autos besorge, obwohl er doch keinen Führerschein habe, erklärte er gestern salopp: „Damit ich von A nach B komme.“ Der Prozess wird fortgesetzt.