Trotz Bach in der NäheIn Kuchenheim hat das Hochwasser kaum Schäden verursacht
Euskirchen-Kuchenheim – Kreuzweingarten: schwer beschädigt. Rheder: hart getroffen. Stotzheim und Roitzheim – auch dort hinterließ die Erft eine Spur der Verwüstung. Und Kuchenheim? Blieb offenbar wie durch ein kleines Wunder verschont. Ein paar wenige vollgelaufene Keller und Stromausfall, aber vom Hochwasser hat der Ort nicht viel abbekommen.
Doch warum blieb Kuchenheim verschont, wo doch gefühlt jeder Ort mit einem noch so kleinen Bach überflutet wurde? Und durch Kuchenheim fließt immerhin ein Bach, der die Erft im Namen trägt: der Erftmühlenbach. „Ehrlicherweise haben wir uns noch gar nicht damit beschäftigt. Eben weil es dort keine Schäden gibt“, sagt Ulrich Muris vom Erftverband. Kurz vor Rheder wird der Erftmühlenbach aus der Erft abgeleitet. Er ist kein künstlich angelegtes Gewässer, aber wegen der ehemals vielen Mühlen wurde der Bach künstlich begradigt.
Hochwasserschutz hat am Erftmühlenbach funktioniert
„Ein sogenanntes Abschlagsbauwerk sorgt am Beginn dafür, dass nur eine bestimmte Menge Wasser in den Bachlauf geleitet wird“, erklärt Silke Winter, Pressesprecherin der Stadt Euskirchen. Muris fügt hinzu: „Der Abschlag war sicherlich umspült, weil einfach zu viel Wasser in der Erft war. Dennoch wird das Wasser dann wieder Richtung Erft geleitet, weil der Erftmühlenbach topographisch höher liegt. In diesem Fall hat der Hochwasserschutz funktioniert.“
Zudem fließt der Erftmühlenbach in Stotzheim in weiten Teilen unterirdisch. Auch dort wird die Wassermenge reguliert. Was nicht in den Kanal passte, floss an diesem Tag durch Stotzheim. Hinter dem Ort kamen dann nur das Wasser von den Feldern und der Regen hinzu. Einen Zulauf hat der Bach nicht mehr.
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Kuchenheim habe viel Glück gehabt und sei mit einem blauen Auge davongekommen, so Muris. Auf Facebook hält sich hartnäckig die Geschichte von zwei jungen Männern, die in der Hochwassernacht eine kleine Stauvorrichtung im Bereich der ehemaligen Tuchfabrik Müller geöffnet haben sollen. „Uns ist davon nichts bekannt“, sagt Muris. Wenn dem so gewesen sein sollte, dann sei es ein weiterer Punkt auf der Liste der glücklichen Umstände, die Kuchenheim vor einem Hochwasser bewahrt haben.