Kaltes und nasses WetterDer Juni im Kreis Euskirchen fühlte sich fast an wie ein Januar

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Die Blätter der Rosen sind durchnässt.

Auch viele Pflanzen hatten unter dem ganzen Regen des vergangenen Monats zu leiden.

Der Juni im Kreis Euskirchen war kalt und nass. Erst zum Ende des Monats wurde das Wetter ein wenig sommerlicher.

Wer kennt ihn nicht, den Junuary? Nun, spätestens in diesem usselijen Juni dürfte vielen diese englische Bezeichnung für einen Juni, der sich anfühlt wie Januar, mal über den Weg gelaufen sein. Der erste Sommermonat war in der Tat in der Eifel und im Börderaum etwa 0,4 Grad zu kühl. Dabei hatte der Juni viel zu bieten: frühherbstliche Tage, die Schafskälte, aber auch kurze Hitzewellen.

Die Durchschnittstemperaturen von 14,2 Grad in Sistig, 16,6 Grad in Lommersum und Euskirchen sowie 17,1 Grad in Zülpich-Sinzenich lagen nur knapp über den Langzeitwerten. Zum Vergleich die Extremwerte aus Euskirchen für den Monat Juni seit 1937: Der bislang wärmste Juni wurde 2003 ermittelt. Da erreichte die Temperatur einen Mittelwert von 20,0 Grad. Im bis dahin kältesten Juni im Jahr 1956 schafften die Thermometer grade mal einen Mittelwert von 12,9 Grad.

Erster Sommermonat war in Eifel und Börde etwa 0,4 Grad zu kühl

Die Schafskälte In diesem Jahr wurden die niedrigsten Temperaturen gemessen am 12. und 13. Juni – den Schafskälte-Tagen. Da gab es nur zwischen zwei und sechs Grad in zwei Metern Höhe. Am Erdboden gab es in Tallagen sogar leichten Bodenfrost. In Olef wurden -0,1 und an der Dahlemer Binz -1,6 Grad gemessen.

Es wurde aber auch mal richtig warm – wenn auch nur kurz. Der heißeste Tag war verbreitet der 27. Juni mit 27 Grad in den Hochlagen und 31,5 Grad im Raum Zülpich und Euskirchen. Mit fünf bis sechs Sommertagen in der letzten Woche des Monats war es jedoch ein ausgesprochen mäßiger Start in den Sommer 2024.

Leicht unter dem langjährigen Durchschnitt lag die Sonnenscheindauer im Kreis Euskirchen. Folgende Summen zeigen die Verteilung in den verschiedenen Höhenlagen: Am Windpark Schöneseiffen/Dreiborn wurden 227 Stunden gemessen, in Lommersum 219 Stunden. Auch Sinzenich (211) und die Dahlemer Binz (203) schafften es noch über die 200-Stunden-Marke. Nur knapp blieb Rescheid mit 194 Stunden darunter, in Heimbach (183) und Gemünd (158 Stunden) war das deutlicher.

Mit 103 Litern je Quadratmeter regnete es in Udenbreth am meisten

In Sachen Niederschlag gab es im Kreisgebiet nicht so hohe Unterschiede wie in den vorhergegangenen Monaten. Im Mittel zeigten die abgelesenen Summen eine positive Abweichung zwischen fünf und 20 Prozent. Hier einige Messungen der Wetterstationen: In Houverath fielen 50 Liter je Quadratmeter, in Mechernich 54, in Schmidtheim und Blankenheim 60, in Lommersum, Herhahn und Dahlem 64 Liter, in Olef 68, in Gemünd-Malsbenden 70, in Rescheid 74, in Heimbach und Zülpich 80, in Schöneseiffen und Sistig 86 Liter. Die 100er-Marke wurde in Udenbreth mit 103 Litern je Quadratmeter erreicht.

Am meisten regnete es am 18. Juni. Die größten Summen wurden an diesem Tag beispielsweise mit 28 Litern je Quadratmeter in Zingsheim und 31 Litern in Eicherscheid gemessen.

Karl-Josef Linden, pensionierter Oberstudienrat, betreibt die Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.