Wieder einmal wird mit einem Investor für die Prime Site Rhine Region gesprochen. Jener 205 Hektar großen Gewerbefläche zwischen Euskirchen und Weilerswist. In den vergangenen Jahren war das Areal, das östlich des Industrieparks am Silberberg (IPAS) bei Großbüllesheim liegt, in regelmäßigen Abständen in der engeren Auswahl für eine millionenschwere Investition.

Haribo, BMW, Tesla und zuletzt das schwedische Batterieunternehmen Northvolt haben sehr intensiv über eine Ansiedlung in Euskirchen nachgedacht, sich letztlich aber anders entschieden.

Ministerium will keine Namen und Branchen der möglichen Investoren nennen

Nach Angaben einer Sprecherin des NRW-Wirtschaftsministeriums ist die Prime Site nun wieder in den Fokus gerückt. „Das NRW-Wirtschaftsministerium und NRW.Global Business führen aktuell – unter regelmäßiger Einbindung der lokalen Akteure – Gespräche mit mehreren Interessenten“, sagt die Pressesprecherin. Namen oder Branche wolle sie aber nicht nennen.

Die Prime Site Rhine Region konkurriere deutschland- und europaweit, in Einzelfällen sogar weltweit mit anderen Standorten. „Die Erfahrungen zeigen, dass die Fläche grundsätzlich sehr gut geeignet und konkurrenzfähig ist“, so die Sprecherin.

Prime Site Rhine Region: Infrastruktur ist sehr gut

Logistisch sei der Standort durch eine gute Straßen- und Schienenanbindung sowie durch die Anbindung über den Duisburger Hafen sehr gut gelegen. Prime Site zerschlagen? Das Areal sei „nach wie vor eine der attraktivsten verfügbaren Industrie- und Gewerbeflächen für Großvorhaben in ganz Deutschland“. Dies liege unter anderem an der schnellen Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien und Wasser sowie den hervorragenden Möglichkeiten zur logistischen Anbindung mit einem eigenen Gleis- und Straßenanschluss.

Allerdings war Northvolt die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien nicht schnell genug. Sie entschieden sich – nach Informationen dieser Zeitung – auch wegen der Nähe zu den Braunkohletagebauen gegen den Kreis Euskirchen.

Land NRW will sich für Netzausbau einsetzen

„Um das Gesamtkonzept noch attraktiver zu gestalten, setzt sich das Land Nordrhein-Westfalen für einen zügigeren Netzausbau und -anschluss sowie eine Reduzierung der im europäischen und internationalen Vergleich hohen Industriestrompreise ein“, heißt es auf Anfrage aus dem Ministerium.

Dass die Prime Site bisher stets den Kürzeren gezogen habe, könne nicht an einem einzelnen Faktor festgemacht werden. „Die Standortentscheidungen der Unternehmen sind für jedes Projekt individuell zu bewerten“, so die Sprecherin.

Hoffnung auf den Sechser im Wirtschaftslotto noch nicht aufgegeben

Aus Sicht der Landesregierung gibt es Bedarf an Standorten für flächenintensive Großansiedlungen. Zuletzt war auf kommunaler Ebene immer mal wieder diskutiert worden, ob es nicht sinnvoller sei, auf mehrere mittlere Investoren zu setzen, anstatt auf den ganz großen Wurf zu hoffen, der vielleicht nie gelingt.

Das Ministerium hat die Hoffnung auf den Sechser im Wirtschaftslotto noch nicht aufgegeben. Die grüne Transformation der Wirtschaft biete große Chancen für die Entwicklung und Produktion von Zukunftstechnologien.

Künstliche Intelligenz

im Gespräch „ChatGPT“ kennt sich im Kreis Euskirchen nicht aus

Von

Tom Steinicke

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Laut Prognose der Internationalen Energieagentur werde sich der Weltmarkt allein für wichtige massengefertigte saubere Energietechnologien bis 2030 mit einem Wert von rund 600 Milliarden Euro pro Jahr verdreifachen, berichtet die Ministeriumssprecherin: „Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine oder die Herausforderungen im Verhältnis zur Volksrepublik China verdeutlichen zudem die Notwendigkeit, Schlüsseltechnologien gezielt in Deutschland und Europa anzusiedeln.“