Das Kreisjahrbuch ist 240 Seiten dick. Der Schwerpunkt liegt auf Reisen. Aber das Fernweh kann auch im Kreis Euskirchen gestillt werden.
Cover zeigt nicht die KaribikEin Buch, das zeigt, wie schön der Kreis Euskirchen ist
Palmen, Strandkorb, Sandstrand, blaues Wasser – das Bild auf dem Cover des Kreisjahrbuches könnte auch in der Karibik aufgenommen worden sein. Ist es aber nicht. Es zeigt den Strand im Zülpicher Seepark. Dass die Zülpicher Riviera für das 240 Seiten starke Buch ausgewählt worden ist, kommt nicht von ungefähr.
„Reisen hier und in der Welt“ lautet das Schwerpunktthema des Jahrbuchs. „Viele planen vielleicht gerade ihren nächsten Urlaub“, sagte Landrat Markus Ramers bei der Vorstellung im Seepark Zülpich: „Genau dieses Fernweh, das sowohl unsere Reisen als auch die Aufenthalte unserer Gäste im Kreis Euskirchen motiviert, ist der Schwerpunkt des diesjährigen Jahrbuchs.“
Zülpicher See ist Blaupause für andere Regionen
Ulf Hürtgen, Bürgermeister von Zülpich, war Gastgeber des Buch-Releases im Seepark. „In Zülpich kann man wunderbar Urlaub machen – genau wie im Kreis Euskirchen“, so Hürtgen. Die Möglichkeiten seien sehr vielfältig.
Und der Kreis, in diesem Fall Zülpich, sei durchaus auch für andere Regionen eine Blaupause. Der See, der an die Karibik erinnere, sei aus einem ehemaligen Braunkohletagebau entstanden. So etwas sei auch in anderen Regionen rund um den Kreis geplant. In Zülpich könne man sehen, wie schön das gelingen könne.
Die Reise führt nicht nur in den Kreis Euskirchen, sondern in die ganze Welt
Wohin geht die Reise auf den 240 Seiten? Einmal rund um den Globus und quer durch den Kreis. Den Auftakt macht Andreas Züll, der den Leser auf den Spuren seiner Vorfahren einmal über den großen Teich in die USA mitnimmt. Auch Peter Pierz zieht es ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten – und zwar in einen Ort, der genauso heißt wie er: „Pierz in Pierz“ könnte man sagen.
Eine von vielen Geschichten, die Heike Pütz, Kreis-Archivarin und Jahrbuch-Organisatorin, vor ein paar Probleme stellte. Der Grund waren aber nicht die Beiträge, sondern die neue Software fürs Layout des Werkes. Das neue Programm trieb laut Pütz nämlich die Schrift anders aus, und plötzlich war jeder Beitrag zu lang. Als das Problem gefunden war – Pütz hatte das in der Zeit allerdings einige Nerven gekostet –, arbeitete es sich wesentlich entspannter an dem Jahrbuch.
Rüdiger Bliss berichtet über seine Reise nach Afrika
In dem Buch berichtet Rüdiger Bliss von einer Reise ins Herz von Afrika, wo er sich auf die Suche nach einer „unbekannten Bahn“ aus der deutschen Kolonialzeit begeben hat – und fündig wurde.
Vielen reise- und unternehmungslustigen Menschen aus dem Kreis dürfte „Freizeit-Weltenbummlerin“ Heike Schneider aus der Seele sprechen, wenn sie von ihren Reisen rund um den Globus berichtet – von Hawaii bis Bali. Auch New York gehört zu ihrem Reisetagebuch, und was das mit „Nine Eleven“ zu tun hat, erfahren die Leserinnen und Leser in Scheiders Beitrag, die die eine oder andere Stadt auch deshalb gesehen hat, weil sie leidenschaftlicher Fan der Band „Höhner“ ist.
Was wäre ein Jahrbuch ohne die Beiträge und historischen Arbeiten unserer Regionalhistoriker? Das Themenspektrum reicht von der ehemaligen Skisprungschanze in Hellenthal-Hollerath (Jost Mergen) über Erinnerungen an das Kriegsende 1945 (Theo Heinrichs) und die „Zwangswirtschaft für Arier und Juden in Euskirchen“ (Hans-Dieter Arntz) bis hin zu einem Artikel über „Judentaufen zu Steinfeld“ (Manfreds Konrads).
Beiträge zur Mundart und zum Abbau eines Euskirchener Wahrzeichens
Im Bereich „Natur und Umwelt“ geht es unter anderem um die Wiederansiedlung des Feldhamsters in der Zülpicher Börde (Rebekka Vogel) und den Umgang mit der Bleithematik im Raum Mechernich und Kall – und der besonderen Rolle, die ein kleiner Maulwurf namens „Plumbi“ dabei spielt (Katja Ziemann).
Abgerundet wird das Jahrbuch etwa mit einem Beitrag zur Mundart von Hermann Josef Kesternich („Klüftefritz, Siedemännche und Böll“) und einem Artikel über den Abbau eines Euskirchener Wahrzeichens, der Antennenkuppel Radom in der Mercator-Kaserne. Der „Ball“ der Kaserne, der im September 2023 demontiert worden, war auch von der A1 sichtbar und daher vielen Verkehrsteilnehmern zumindest für Augenblicke bestens bekannt.
Kreisjahrbuch: Wandern in der Eifel ist sehr angesagt
Die Bundeswehr hat das Radom, so wird die Kugel samt Satellitenanlage im Fachterminus bezeichnet, zurückgebaut. Nutzer der Anlage war nach Angaben eines Sprechers des Kommandos „Cyber- und Informationsraum“ die NATO Communications and Information Agency (NCIA). Die Dienststelle sei 2018 aber aufgelöst und der Betrieb in Euskirchen eingestellt worden. „Das nicht mehr für die Auftragserfüllung der NATO-Dienststelle erforderliche Radom wurde durch neue, mobile Technik abgelöst. Ferner ist die NCIA nicht länger in der Mercator-Kaserne beheimatet“, sagte der Sprecher.
Die Bundeswehr wird nach derzeitigen Planungen etwa 30 Millionen Euro in den Standort an der Frauenberger Straße investieren. Begonnen werden soll mit dem Neubau ab 2030.
Und ähnlich wie bei jeder Urlaubsplanung gibt es im Kreisbuch viele Möglichkeiten: Strandurlaub, Wanderurlaub oder doch ein Städtetrip? Letzteres ist seit vielen Jahrzehnten in Bad Münstereifel möglich. Beim Thema Wandern kommen natürlich die Eifelspuren nicht zu kurz.
Dank der Markierung auf Sicht ist nach Angaben von Autor Damian Meiswinkel ein Verlaufen auf den 95 Eifelschleifen und 18 Eifelspuren fast unmöglich. Zum Abschluss laden die „Herzensprojekte“ aller elf Städte und Gemeinden zu einer Rundreise durch den Kreis Euskirchen ein. Auch dieser Abschnitt steht für die bunte Vielfalt im Kreis – vom Wiederaufbau nach der Flut bis zu Projekten zum Umweltschutz ist alles dabei.
Das 240 Seiten starke Kreisjahrbuch 2025 ist im örtlichen Buchhandel für 9,80 Euro erhältlich.
Neues Schwerpunktthema für Kreis-Jahrbuch 2026 steht fest
Das Schwerpunktthema für das Kreis-Jahrbuch 2026 lautet: „Die Goldenen Zwanziger Jahre“. Gemeint ist die Zeit zwischen 1924 und 1929, die als Wirtschaftswunderjahre gelten. Wie war das damals in unserer Region?
Gab es auch hier eine Blüte von Kunst, Kultur und Wissenschaft? Und wie sieht es 100 Jahre später aus? Wer am Kreisjahrbuch 2026 mitwirken möchte, kann ab sofort zum Kreis Euskirchen Kontakt unter Tel. 0 22 51/15 507 oder per E-Mail aufnehmen.