Thomas-Eßer-BerufskollegEuskirchener Schüler bauen multifunktionales Outdoor-Lehrerzimmer

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Schülerinnen und Schüler des Thomas-Eßer-Berufskollegs sitzen im Freien zusammen und blicken in die Kamera.

Einen gemütlichen Ort, der deutlich mehr ist als ein grünes Lehrerzimmer, haben die Schüler gestaltet.

Schülerinnen und Schüler des Thomas-Eßer-Berufskollegs in Euskirchen haben ein grünes Lehrerzimmer für viele Zwecke hergerichtet.

Baulärm gehört längst zum Alltag des Schulbetriebs am Thomas-Eßer-Berufskolleg. Die Schäden durch die Flutkatastrophe sind auch knapp drei Jahre danach noch nicht vollständig beseitigt. Nach aktuellem Stand werden bis 2030 überall auf dem Gelände weitere Renovierungsmaßnahmen stattfinden.

Um dennoch einen kleinen Rückzugsort abseits der Baumaschinen finden zu können, haben die Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsvorbereitung (AV) in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und der Schulsozialarbeiterin Iris Nikolaus ein eigenes Bauprojekt auf die Beine gestellt. Der kleine Schuppen auf dem Schulgelände, der bislang lediglich als Fahrradabstellplatz genutzt wurde, verwandelte sich in den vergangenen rund fünf Wochen in ein Outdoor-Lehrerzimmer.

Jedoch wird das Areal nicht nur von den Lehrern, sondern auf ganz unterschiedliche Art genutzt, wie Iris Nikolaus betonte. „Für Einzelgespräche im Rahmen meiner Sozialarbeit, Unterricht im Freien oder auch einfach für eine kurze Auszeit vor dem Lärm bieten sich hier viele Möglichkeiten.“ Zudem könne das Projekt durch Hochbeete oder andere Schülerideen künftig noch weiter ausgebaut werden.

Nach vier Jahren Pause kam der Schulgrill des Berufskollegs wieder zum Einsatz

Doch auch jetzt schon konnten die Schüler das sommerliche Wetter in ihrem Gartenschuppen voll auskosten. Zur Feier des Tages kam sogar der alte Schulgrill, der fast vier Jahre nicht mehr im Einsatz war, wieder zum Vorschein. „Vor Corona und der Flut haben wir häufig zusammen gegrillt, seit dieser Zeit war das aber leider nicht mehr möglich. Es ist schön, dass wir durch dieses Projekt jetzt wieder ein kleines Stück Normalität zurückgewinnen“, sagt Tarik Sahintürk, Bereichsleiter der Ausbildungsvorbereitung.

Schülerinnen und Schüler stehen in einer Reihe vor der von ihnen umgebauten Laube.

Nach rund fünf Wochen Bauzeit konnten die beteiligten Schülerinnen und Schüler ihr Projekt feiern.

Um dies möglich zu machen, hatten sich zahlreiche Schüler sogar abseits der Unterrichtszeiten in ihrer Freizeit mit dem Umbau der kleinen Urlaubsoase beschäftigt. „Wenn wir gehört haben, dass Frau Nikolaus gerade hier ist, sind wir oft auch vorbeigekommen, um ihr zu helfen“, berichtete Jonas Balthum. „Für uns ist es ein Erfolgserlebnis, das Ergebnis unserer Arbeit zu sehen“, stimmte Leon Heck zu: „Der Schuppen wird noch viele Jahre hier stehen und immer, wenn wir daran vorbeigehen, können wir sagen, dass wir alle daran mitgearbeitet haben.“

Neben dem offensichtlichen Nutzen, den der Schuppen und die kleine Grünfläche mit Beet und Sitzmöglichkeiten haben, lobte Schulleiter Hermann Wilkens auch den pädagogischen Wert der Arbeit der vergangenen Wochen: „Das gesamte Projekt war für alle Beteiligten eine sehr sinnstiftende Zeit, die den Schülerinnen und Schülern auch in ihrer weiteren Ausbildung und dem Berufsweg nutzen wird.“

Es sei ein Projekt, von dem es in naher Zukunft hoffentlich noch weitere gebe, fügte Lehrer Burkhard Teilmanns hinzu: „Von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht bis zu unseren Hausmeistern hinter den Kulissen haben hier alle Hand in Hand gearbeitet. Wir werden noch lange Zeit mit den Baustellen im Gebäude und auf dem Gelände zu tun haben, aber hier wurde ein schöner Ort geschaffen, um all dem für einen kurzen Moment zu entfliehen.“

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