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Umstieg auf Elektro-RadIn Euskirchen wird die sichere Fahrt mit dem Pedelec trainiert

Lesezeit 4 Minuten
Eine Gruppe von E-Bike-Fahrern folgt den Ausführungen einer Polizeibeamtin.

Sein erstes Pedelec-Training in diesem Jahr führte der Kreissportbund mit Verkehrswacht und Polizei am Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen durch. Weitere folgen im Kreis.

Kreissportbund, Kreisverkehrswacht und Polizei bieten im Kreis Euskirchen kostenlose Sicherheitstrainings für E-Bike-Neulinge an.

Auch wenn etwas ähnlich aussieht, muss es noch lange nicht das Gleiche sein. Das wissen die stolzen Besitzer eines Pedelecs, denn so ein Fahrrad mit Motorunterstützung fährt sich doch ein wenig anders als ein nur pedalbetriebenes. Um den sicheren Umgang mit ihren Elektro-Fahrrädern zu üben, trafen sich zwölf E-Radler auf dem Parkplatz des Thomas-Eßer-Berufskollegs in Euskirchen.

Zum ersten Mal in diesem Jahr führte der Kreissportbund Euskirchen (KSB) das Pedelec-Training durch. Partner waren, wie auch schon in den Vorjahren, die Kreisverkehrswacht und die Euskirchener Polizei. Insgesamt zehn Termine werden in diesem Jahr angeboten – und, was für die Interessenten besonders angenehm ist: Die Teilnahme ist kostenlos. Seit 2018 werden die Trainings angeboten.

Die Trainings werden auch mit Leihrädern angeboten

„Recht prominent“, so Eva Baum-Ungerathen, tauchten Pedelecs in der Unfallstatistik auf, und so sei das Training eine Verbesserung der Verkehrssicherheit. „Der Umstieg vom normalen Fahrrad auf das Pedelec ist schwierig“, sagte Baum-Ungerathen. Es sei eine Umstellung bei der Koordination notwendig. Zum Beispiel gebe es immer wieder Stürze beim Anfahren.

Vor allem für Menschen ab 50 Jahren aufwärts sei so ein Fahrrad mit Elektrounterstützung interessant. Doch wer lange nicht auf einem Fahrrad unterwegs gewesen sei, könne auf Probleme stoßen. Wer zum Beispiel Probleme mit dem Gleichgewicht habe, sollte die ersten Fahrversuche erst einmal mit Begleitung starten. Grundsätzlich aber seien die Pedelecs ein tolles Bewegungstraining. Und damit genau das, was der KSB fördern wolle.

Der Umstieg vom normalen Fahrrad auf das Pedelec ist schwierig.
Eva Baum-Ungerathen

An diesem Trainingstag waren die Teilnehmer mit den eigenen E-Bikes zu dem Pedelectraining gekommen. Doch bereits am 15. Juni wird in Blankenheimerdorf ein Tagestraining mit Leihfahrrädern angeboten. „Das ist für Menschen, die sich mit dem Gedanken befassen, sich ein Pedelec anzuschaffen“, erläuterte Baum-Ungerathen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Fahrradverleiher sei es dann möglich, einmal auszuprobieren, ob so ein Pedelec denn überhaupt das Richtige für einen sei. Und wer sich dann eins anschaffe, könne zu den Trainings für die Bikebesitzer kommen.

In Euskirchen war ein teils schwieriger Parcours aufgebaut

Friedhelm Heß von der Kreisverkehrswacht hatte auf dem weitläufigen Parkplatz einen Parcours mit einer Vielzahl von mehr oder weniger kniffligen Übungsaufgaben aufgebaut. Da ging es ums zielgenaue Bremsen, Kurvenfahren, das Überfahren einer Wippe oder Spurhalten.

Immer wieder riet er den Fahrern, in einem kleineren Gang zu fahren. Doch darin erschöpften sich seine Tipps nicht. „Viele lassen sich Fahrräder aus dem Internet kommen, die dann nicht gut eingestellt sind, weil sie nicht der Größe des Fahrers angepasst sind“, beschrieb Heß einen häufigen Fehler. Aber auch dann, wenn das Rad schließlich gut angepasst sei, könnten Fehler passieren.

Zum Abschluss ging es auch über matschige Feldwege

Viele würden zu schnell mit dem Fahrrad losfahren, ohne das Bremsen oder Kurvenfahren ausprobiert zu haben, warnte er. Manche Pedelecfahrer fühlten sich auf ihrem Bike nicht sicher. „Nach der Teilnahme an diesen Fahrsicherheitstrainings fühlen sich die Leute durchgängig sicherer“, sagte er.

So etwa Susanne Syndikus. „Ich finde das cool. Zuerst wollte ich nicht über die Wippe fahren, doch dann habe ich es geschafft“, freute sie sich. Schon nach den ersten Runden über den Parcours fühle sie sich sicherer, allein schon wegen der Tipps, die Heß gegeben habe.

„Ich habe über den Arbeitgeber ein Jobbike geleast und wollte das Angebot einmal ausprobieren“, sagte Judith Kabatnik. Als Leiterin der Kita in Kuchenheim sei ihr das besonders wichtig, denn die Einrichtung sei mittlerweile auch als Bewegungskita anerkannt. „Auch sehe ich viele Eltern, die mit dem Fahrrad, aber ohne Helm kommen“, sagte sie. Sie könne sich vorstellen, so ein Sicherheitstraining auch einmal in ihrer Kita anzubieten.

Allerdings erschöpfte sich das Training nicht darin, auf dem Asphalt des Parkplatzes Kreise und Kurven hinzulegen. Zum Abschluss wartete auch noch eine Ausfahrt auf die Teilnehmer, die teilweise über Feldwege ging. „Nach dem Regen ist das auch schön matschig und schwierig“, sagte Baum-Ungerathen mit einem Augenzwinkern. Und als Belohnung gebe es dann auch noch eine Kugel Eis.

Weitere Trainingstermine und Informationen hält der Kreissportbund auf seiner Internetseite bereit.