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Wichtige InstitutionKleiderkammer der Heimbachhilfe zieht um und feiert Eröffnung

Lesezeit 3 Minuten
Leiterin Inge Wergen hält ein Kleidungsstück in der Hand. Im Hintergrund sieht man die Räumlichkeiten der neuen Kleiderkammer.

Neu eröffnet wurde der neue Laden, den die Kleiderkammer der Heimbachhilfe gefunden hat. Tadellos sind die Anziehsachen, die in dem Laden angeboten werden, wie die Leiterin Inge Wergen demonstriert.

Hosen, Hemden, Röcke, Kleider, Anziehsachen für Kinder – wer in die Kleiderkammer der Heimbachhilfe kommt, wird fündig.

Besonders jetzt, da die Einrichtung aus ihrem alten Domizil in der Hengebachstraße 8 in neue Räume in der Hengebachstraße 108 umgezogen ist. Am Samstag wurde mit rund 30 Gästen Eröffnung gefeiert.

Kleiderkammer der Heimbachhilfe

„Die Heimbachhilfe ist ein Begriff in der Stadt und wurde im letzten Jahr mit dem Heimatpreis ausgezeichnet“, sagte Inge Wergen. Seit zwei Jahren organisiert sie die Kleiderkammer der Heimbachhilfe, die unter dem Dach der „Jungen Alten“ tätig ist. Insgesamt sind hier 29 ehrenamtliche Helfer beschäftigt. „Ohne das Team hätte ich den Umzug nicht geschafft“, betonte sie.

Die neue Kleiderkammer der Heimbachhilfe.

Neu eröffnet wurde der neue Laden, den die Kleiderkammer der Heimbachhilfe gefunden hat. Rund 39 Besucher waren zu der Neueröffnung gekommen.

„Als ich die Räume der alten Kleiderkammer das erste Mal gesehen habe, war das schon traurig“, sagte Bürgermeister Jochen Weiler. In vier kleinen Räumen auf zwei Etagen sei die Einrichtung untergebracht gewesen. Mittlerweile sei das Haus sanierungsbedürftig. „Hier fühlt man sich gleich wohler“, lobte er.

Eine tolle Perspektive für Heimbach

Die Heimbachhilfe sei eine Institution in der Stadt. Mit Elan seien die neuen Räume eingerichtet worden, sodass die Kleiderkammer eine tolle Perspektive habe. „Das soziale Gewissen von Heimbach soll weiterbestehen“, betonte Weiler.

Die Geschichte der Kleiderkammer

Ins Leben gerufen wurde die Kleiderkammer von Hilde Kleinschmidt, die im Jahr 2008 von einem Mitarbeiter des Heimbacher Sozialamtes angesprochen wurde, ob es möglich sei, eine Anlaufstelle für bedürftige Menschen einzurichten. Schnell fand Kleinschmidt in Karin Breuer und Margret Bidaoui Mitstreiterinnen. Als noch andere folgten, konnte im Jahr 2009 die Kleiderkammer ihren Betrieb aufnehmen.

Von links: Karin Breuer, Hilde Kleinschmidt und Margret Bidaoui

Auch die Gründerinnen der Kleiderkammer waren mit dabei. Von links: Karin Breuer, Hilde Kleinschmidt und Margret Bidaoui.

2017 habe sie die Leitung der Heimbachhilfe abgegeben, erzählte Kleinschmidt. Die Suche nach neuen Räumlichkeiten sei schwierig gewesen, berichtete ihre Nachfolgerin Inge Wergen. Drei Ladenlokale habe sie sich angesehen, bevor sie auf die ehemalige Schreinerei Lenzen im Haus von Dennis Paes gestoßen sei. Leider habe es dort einen Flutschaden gegeben. So musste zuerst der Boden saniert werden.

Unterstützung und Umzug

„Wir haben außer einem Regal und einem Kleiderständer nichts neu gekauft“, unterstrich sie. Bei den Anziehsachen handele es sich ausnahmslos um Spenden aus dem Stadtgebiet. „An manchen Sachen war noch das Preisschild dran“, sagte sie.

Unterstützt wird die Heimbachhilfe nicht nur von der Stadt Heimbach, sondern auch von der Karl-Heinz-Krischer-Stiftung, die von Marita Jäger vertreten wurde, und der Kölner Filmproduzentin Brit Possardt, die in Heimbach lebt. „Ich bin ein großer Fan der Kleiderstube“, bekannte sie. Sie unterstütze gern, denn seit sie die „Jungen Alten“ kenne, habe sie keine Angst vor dem Altwerden mehr. „Ich weiß dann: Man wird gebraucht“, sagte sie.

Second-Hand-Kleidung für die Nachhaltigkeit

Doch die Kleiderkammer solle nicht nur für bedürftige Menschen sein, betonte Wergen. „Ich wünsche mir, dass hier alle Heimbacher herkommen“, sagte sie und ergänzte. „Ich bin ein Fan von Second-Hand-Kleidung und kaufe sie selbst.“ Schließlich sei es eine Sache der Nachhaltigkeit, das Leben der Kleidung zu verlängern und nicht immer neue Sachen zu kaufen.

Was mit dem vorigen Domizil der Heimbachhilfe geschehen werde, sei noch nicht klar, sagte Bürgermeister Weiler. Das Haus gehöre der Stadt, ebenso das Nachbargebäude. Beide seien stark sanierungsbedürftig, unter anderem sei das Dach undicht. Geöffnet ist die Kleiderkammer der Heimbachhilfe montags und donnerstags jeweils von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr.