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Trip nach WembleySo erlebte BVB-Fanclub aus Euskirchen die Niederlage live in London

Lesezeit 3 Minuten
Der BVB-Fanclub aus Euskirchen haben sich zusammengestellt. Im Hintergrund ist das Wembley-Stadion zu sehen.

Gruppenfoto mit dem Wembley-Stadion in London im Hintergrund: die BVB-Fans aus dem Kreis Euskirchen.

Dortmund-Fans aus dem Kreis Euskirchen erlebten die Champions-League-Final-Niederlage gegen Madrid in London hautnah mit.

„Wir hatten doch schon eine Hand am Pott“, sagt Mike Bruins. Der Blankenheimer ist leidenschaftlicher Fan von Borussia Dortmund. Inzwischen ist aber der Frust über die 0:2-Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid längst dem Stolz über das Erreichte gewichen.

„Was die Jungs da 70 Minuten geleistet haben, war grandios. Wir hatten 70 Minuten die vermeintlich beste Mannschaft der Welt im Griff. Und dann macht Real Madrid eben Real-Madrid-Dinge“, so der 36-Jährige, der das Endspiel nicht auf dem Sofa, sondern live im Wembley-Stadion in London verfolgt hat.

Die Dortmund-Fans sitzen in einem Pub und halten Biergläser in der Hand.

Der Frust über die Niederlage gegen Real Madrid wurde vom BVB-Fanclub aus Euskirchen mit einem Bier hinuntergespült.

Es sei das 38. Spiel des BVB gewesen, das er in dieser Saison im Stadion gesehen habe. „Es war nicht nur das größte Spiel in dieser Saison, sondern von der Wertigkeit her auch das größte, das ich je gesehen habe“, so der zweite Vorsitzende des BVB-Fanclubs „Schwarz-Gelbe Devils Euskirchen“.

Euskirchener BVB-Fans trösteten sich im Pub über die Niederlage hinweg

2008 ist der Fanclub von Tobias Stadler und Martin Otto gegründet worden, der laut Bruins aktuell rund 50 Mitglieder hat. „Wir sind gesund gewachsen und werden das auch weiterhin tun“, sagt er. Es gehe dem Verein nicht darum, möglichst viele Mitglieder zu haben und so die Möglichkeit zu erhöhen, mehr Karten für Spiele zu bekommen.

Insgesamt elf Fanclub-Mitglieder und einige Freunde hatten sich am Freitag auf den Weg nach London gemacht, um der Borussia im Finale die Daumen zu drücken. Vom Fanclub waren neben Bruins noch Nils Lichte, Carsten Ruge, Gina Bruins, Alina Schniederjürgen, Daniel Lethert, Phil Born, Stefan Schülter, Patrick Müller, David Roller und Anke Schülter im Wembley-Stadion.

Die Dortmund-Fans stehen vor Kirchenschmuck – mitten in einem Pub.

In einer ehemaligen Kirche, die nun eine Art Pub ist, wurde noch ein Stoßgebet ausgesprochen – letztlich vergebens.

„Einige sind mit dem Auto gefahren, andere geflogen. Ich bin mit dem Zug gefahren, weil ich kein Fan von Flugzeugen bin. Das ist schon mal schwierig, wenn man in Madrid oder so spielt. Aber wenn es irgendwie geht, versuche ich das Flugzeug zu meiden“, erklärt Bruins, der nach eigenem Bekunden seit Kindheitstagen BVB-Fan ist. Einen besonderen Moment habe es nicht gegeben. „Ich habe mit den Fingern geschnipst, und dann war ich eben schwarz-gelb“, sagt der Blankenheimer.

Euskirchener besichtigten Piccadilly Circus und den Hyde Park in London

Karten für das Finale gegen Real habe man über offizielle Kanäle bekommen. „Vom BVB selbst haben wir als Fanclub sechs Tickets erhalten“, so Bruins. Und dann habe man das gemacht, was man eben so macht als Fan: „Wir haben alle unsere Kontakte genutzt.“

In London sei dann nicht mehr so viel Zeit fürs Sightseeing geblieben. Ein bisschen Piccadilly Circus hier, ein bisschen Hyde Park da. Vor allem aber: Atmosphäre aufsaugen, die Momente genießen. Gegen 16.30 Uhr habe man sich auf den Weg in Richtung Wembley gemacht.

Einen besonderen Moment habe es in einer zur Kneipe umgebauten Kirche gegeben. „Das war schon eine besondere Atmosphäre. Leider hat das Stoßgebet zum Himmel mit Blick aufs Finale aber auch nichts gebracht“, so Bruins, der hofft, dass Mats Hummels weiterhin das schwarz-gelbe Trikot tragen wird. Auch wenn aktuell viel auf Abschied hindeuten würde. „Er ist für den Verein und die jungen Spieler unheimlich wichtig“, sagt der Blankenheimer.