Der Festprediger Lothar Klinges kam zum Fronleichnamsfest vom Bütgenbacher See zum Rursee.
BrauchtumAuf dem Rursee findet die Prozession mit dem Schiff statt
Normalerweise wird der Priesterschaft der gute Draht nach oben nachgesagt, und damit auch der zur Gestaltung des Wetters an Festtagen. Doch in der Simmerather GdG Selige Helena Stollenwerk scheint diese Aufgabe delegiert zu sein. Es sei die Küsterin von Einruhr, die über die richtigen Kanäle verfüge, verriet Pastor Lothar Klinges, der bei dem Festgottesdienst der Schiffsprozession im Antoniushof in Rurberg die Predigt hielt.
„Um 8 Uhr hört es auf zu regnen“, so Klinges, habe sie geweissagt – und genau so sei es eingetroffen. Allerdings, so fügte er dann doch hinzu, sei diese profunde Kenntnis weniger auf göttliche Einflüsterungen zurückzuführen als auf die Wetter-App, die die korrekten Daten geliefert habe.
250 Gläubige kamen zum Rursee
Rund 250 Gläubige nahmen an dem Gottesdienst teil. Nicht alle fanden in dem überdachten Teil des Zuschauerraums Platz. So nahmen etliche Zuhörer auch auf den Bänken unter freiem Himmel Platz. Im Außenbereich war auch der Musikverein „Allzeit Fröhlich“ aus Dedenborn platziert, der für die musikalische Gestaltung sorgte. Den gesanglichen Part hatte ein Projektchor übernommen, der sich eigens für diese Veranstaltung gebildet hatte.
Von einem See an den anderen war als Gastprediger der Pastor von Bütgenbach, Lothar Klinges, gekommen. Er zelebrierte die Fronleichnamsmesse gemeinsam mit seinem Simmerather Amtsbruder Michael Stoffels. „Auch wenn du selber einen See hast, bist du uns am Rursee herzlich willkommen“, sagte Stoffels. In seiner Predigt sprach Klinges über die Fassaden der Menschen und inwieweit sich die Menschen in ihren inneren Werten vom Wort Gottes leiten lassen.
Prozession findet auf zwei Schiffen statt
Auch nahm er Bezug auf die Schiffsprozession, bei der er mit der „St. Nikolaus“ über den Obersee nach Rurberg gekommen war. Wie im Leben sei auch bei der Fahrt auf dem Wasser der Schlag der Wellen zu spüren.
Früh am Morgen hatten sich zwei Gruppen mit dem Schiff auf den Weg zur Messe in Rurberg gemacht. In Woffelsbach war es die „Stella Maris“, die die Gläubigen zum Anleger an der Uferpromenade brachte, von Einruhr aus fuhr die „St. Nikolaus“. Rund 100 Menschen wollten auf dem Schiff dabei sein.
Mit Gesängen und Gebeten waren sie auf dem Obersee unterwegs. In feierlicher Prozession zogen die Gläubigen mit Baldachin und Priester über den Paulushofdamm zum Antoniushof. Nach dem Schlusssegen machten sich die Teilnehmer mit Rosenkranzgebeten und Musik wieder auf den Weg zurück zu den Schiffen.