Kreis EuskirchenTennis-Teams ziehen sich nach Hochwasser zurück
Kreis Euskirchen – „Die Luft ist für uns raus“, beschreibt Christiane Skowronek die Situation der Kaller Tennis-Damenmannschaft 50. Genauso wie die Damen aus Kall haben die Damen 50 aus Bad Münstereifel, die Herren 65 aus Flamersheim (alle Oberliga) sowie die Damen 50 aus Euskirchen (2. Verbandsliga) ihre Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen.
Konsequenzen vom Tennisverband Mittelrhein haben die Mannschaften nicht zu befürchten. Alle vom Hochwasser betroffenen Teams dürfen kostenlos zurückgezogen werden, gemäß Härtefallregelung steigen sie nicht aus ihrer Spielklasse ab.
Mannschaftsgeist ist ungebrochen
Die Prioritäten haben sich nach der verheerenden Flut verschoben. „Wir haben alle mit angepackt und aktuell keinen Kopf, an Medenspiele zu denken. Unser Mannschaftsgeist ist aber ungebrochen. Wir halten zusammen“, so die Kaller Mannschaftsführerin.
Ähnlich fasst Willi Thienel die Situation der Herren 65 aus Flamersheim zusammen: „Wir haben als Mannschaft entschieden, die Saison zu beenden. Viele von uns sind direkt oder in der Verwandtschaft von der Katastrophe getroffen worden und aktuell mit anderen Dingen beschäftigt.“ Gleiches gilt für die Damen 50 aus Euskirchen, auch dort ist der Kopf nicht frei für Medenspiele.
Kaller Tennisanlage bereitet Sorgen
Spielen ist in Flamersheim und Bad Münstereifel wieder möglich. In beiden Orten wurden die Plätze zwar geflutet, doch nicht vollständig zerstört. „Mit vielen helfenden Händen haben wir die Schlammschicht entfernt und konnten die Plätze wieder herrichten“, so Thienel. Ähnliches gilt für die Anlage in Bad Münstereifel. Im Kurort haben die Damen 50 die Mannschaft aus der Oberliga dennoch abgemeldet. Die ohnehin dünne Spielerinnendecke sei, nachdem auch hier Aktive betroffen sind, nicht mehr ausreichend gewesen, berichtet Mannschaftsführerin Susanne Kurz.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Tennisanlage in Kall ist, anders als in den anderen Orten, nicht ohne Weiteres herzurichten. Zwei Plätze wurden in Eigenregie wieder spielfähig gemacht, doch es gibt auch Plätze, von denen nichts mehr übrig ist. Dankbar sind die betroffenen Vereine und Mannschaften für die große Hilfsbereitschaft: „Die Nachbarvereine haben sofort angeboten, dass wir unsere Spiele und Trainings auf ihren Plätzen spielen können“, berichtet Christiane Skowronek und ergänzt: „Überrascht waren wir auch, dass sich Mannschaften aus unserer Spielgruppe gemeldet und Hilfe angeboten haben. Das war enorm und toll.“