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Pandemie rückt wieder näherZwölf Infizierte nach Corona-Ausbruch in Prüm

Lesezeit 3 Minuten
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In einer Imbissbude in Prüm ist Corona ausgebrochen.

  1. Die Angst vor der Corona-Pandemie ist in den letzten Wochen weniger geworden, und dennoch bleibt das Virus gefährlich.
  2. Wie schnell es sich wieder ausbreiten kann, zeigt der Fall eines Schnellimbiss in Prüm.
  3. Der Kreis Euskirchen mahnt angesichts des Ausbruchs zur Vorsicht.

Kreis Euskirchen/Prüm – Auf einmal ist die Pandemie wieder ziemlich nah: Nach einem lokalen Corona-Ausbruch verzeichnet die Stadt Prüm bis Mittwoch zwölf Neuinfektionen. Die Stadt liegt zwar in Rheinland-Pfalz, doch bis zur Kreisgrenze sind es keine 30 Kilometer. Es gelte nun weiterhin sehr, sehr wachsam zu sein, sagte Kreissprecher Wolfgang Andres am Mittwochnachmittag: „Corona ist noch nicht vorbei!“ Die Zahlen im Kreis Euskirchen seien zwar sehr moderat, doch sollten sich die Menschen leichtsinnig verhalten, könne sich das schnell ändern.

Am Mittwoch vermeldete der Kreis fünf aktuell bestätigte Infizierte und nur noch einen begründeten Verdachtsfall, allerdings auch einen neuen Todesfall. Ein 54-Jähriger sei im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, so die Mitteilung. Der Mann sei lange intensivmedizinisch behandelt und schließlich als geheilt in die Reha entlassen worden. Dort sei er unerwartet an einer Hirnblutung gestorben. Nach dem Robert-Koch-Institut werde die Todesursache angesichts des Verlaufs auf die Covid-19-Erkrankung zurückgeführt.

474 positive Tests im Kreis Euskirchen

Seit Beginn der Statistik wurden 474 Menschen im Kreis Euskirchen positiv auf das Coronavirus getestet. In den meisten Kommunen gibt es derzeit weder bestätigte Infizierte noch begründete Verdachtsfälle. So auch in Blankenheim. Für Bürgermeister Rolf Hartmann ist daher der neue lokale Ausbruch in Prüm, also in direkter Nähe, eine Bestätigung dafür, die Einschränkungen und Maßnahmen aufrecht zu erhalten – trotz der niedrigen Zahlen.

„Man sieht einfach, wie schnell das Ganze geht“, berichtete er. Es sei wichtig, dass möglichst viele die neue Corona-App nutzten. Große Sorgen wegen der räumlichen Nähe zu Prüm mache er sich aber nicht. Die Menschen in der Gemeinde seien grundsätzlich eher in Richtung Norden orientiert. Zudem sehe er einen verantwortungsvollen und transparenten Umgang der Behörden in Prüm mit der aktuellen Lage.

Hygienemaßnahmen weiterhin sinnvoll

Sein Amtskollege aus Dahlem äußerte sich ähnlich. „Wir machen die Grenze noch nicht zu“, sagte Jan Lembach scherzhaft auf Nachfrage. Jedoch zeige der Vorfall, dass jeder aufpassen müsse und die Abstands- und Hygienemaßnahmen weiterhin sinnvoll seien. „Wir sind noch nicht über den Berg“, betonte er. In Prüm hatte sich der Inhaber der Imbissbude „Doy Doy Pizza & Kebap Haus“ möglicherweise bei einer Kontaktperson angesteckt. Inzwischen wurden ein Mitarbeiter und neun weitere Personen aus dem Umfeld des Inhabers positiv getestet.

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Das Restaurant in Prüm

Bis Mittwochmittag gab es laut Mitteilung des Kreises Bitburg-Prüm keine weiteren Neuinfektionen. Insgesamt seien bisher 69 Personen getestet worden, elf Ergebnisse stünden aus. Für 13 Personen hat das Gesundheitsamt Quarantäne angeordnet. Dabei handele es sich um Personen, „die sich – egal, aus welchen Gründen – länger als 15 Minuten im Prümer Imbissbetrieb aufgehalten haben“, so die Mitteilung.Es seien auch Personen aus dem Kreis Euskirchen in der Imbissbude gewesen, teilte ein Kreissprecher auf Nachfrage mit.

Drei Kinder haben sich mit Corona infiziert

Allerdings hätte der Kontakt keine 15 Minuten bestanden, weshalb eine Meldung beim Gesundheitsamt und eine Quarantäne nicht notwendig seien. Bürger aus dem Raum Euskirchen, die befürchten, sich in Prüm angesteckt zu haben, sollen sie sich an das Gesundheitsamt in Euskirchen wenden. In Prüm wird am Donnerstag und Freitag eine zusätzliche Teststelle in der Markthalle eingerichtet.

Unter den Neu-Infizierten sind auch drei Kinder. Zwei von ihnen besuchen die Bertrada-Grundschule. Allerdings, sagte Rektor Arnold Gierten, seien die beiden seit Mittwoch, 10. Juni, nicht mehr im Unterricht gewesen, da die Klassen im wöchentlichen Wechsel unterrichtet werden. Das bedeute, dass grundsätzlich alle Kinder weiter die Schule besuchen können.

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Das Gesundheitsamt bietet aber den Familien aller Kinder aus beiden Klassen sowie den Lehrern an, einen Corona-Test vornehmen zu lassen. Das dritte infizierte Kind besucht den St. Salvator-Kindergarten, weshalb die betreffende Kita-Gruppe und die Erzieherin getestet werden. Die Ergebnisse „aus all diesen Testungen liegen ab Freitag vor“, so die Kreisverwaltung in Bitburg.