Kreis Euskirchen – Die Rechnung ohne den Spahn gemacht – das gilt auch für den Kreis Euskirchen. Bis Ende der Woche war man fest davon ausgegangen, dass in den Impfstellen Euskirchen und Marmagen, die ab dem Wochenende in Betrieb genommen werden, ausschließlich das Biontech-Vakzin verabreicht wird – und hat das auch so angekündigt. Nach den Meldungen vom Wochenende flatterte am Montag aber ein Schreiben des geschäftsführenden Gesundheitsministers ins Kreishaus, dass die Biontech-Bestellungen nicht in vollem Umfang bedient werden können und auch Moderna zum Einsatz kommt. Im Kreis sollen rund 400 Dosen täglich verabreicht werden, das Gros wird – Stand jetzt – Moderna sein. Die Biontech-Dosen werden laut Gesundheitsamtschef Christian Ramolla in erster Linie an Unter-30-Jährige verimpft, für die Moderna aktuell nicht zugelassen ist.
„Kommunikatives Desaster“
Als „kommunikatives Desaster“ bezeichnet Kreis-Sprecher Wolfgang Andres die Änderungen. Und Ramolla berichtet von zahlreichen Telefonaten mit verunsicherten Bürgern, die besorgt seien, nun kein Biontech erhalten zu können. Er habe eine „Riesenangst“, dass Menschen deswegen die sinnvolle Impfung ablehnen könnten. Ramolla bricht eine Lanze für Moderna: Wie Biontech sei dieser Impfstoff „allererste Sahne“ – die Unterschiede seien marginal. Aufgrund der höheren Dosierung könnte bei Moderna eine höhere Schutzwirkung erwartet werden. Er selbst habe als Zweitimpfung Moderna erhalten und sei damit sehr glücklich.
Termine
Mit ein paar tausend Terminen hatte man beim Kreis gerechnet, als am Samstag das Buchungsportal für die Impfstellen Marmagen und Euskirchen freigeschaltet wurde. Bis Montagnachmittag waren es 13 619. Überwiegend wurden Termine für Booster-Impfungen gebucht, jedoch auch mehr als 500 für Erstimpfungen.
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Die Impfstelle Euskirchen, die nur sonntags in Betrieb sein wird, ist bis Jahresende ausgebucht. In der einstigen Eifelhöhen-Klinik Marmagen wird montags bis samstags geimpft. Bis Ende Februar sind laut Kreis noch zahlreiche Termine verfügbar. „Aktuell laufen Planungen, um sowohl in der Kreisstadt als auch in weiteren Städten und Gemeinden zusätzliche Impfstellen einzurichten“, kündigt Andres an – der Impferlass gebe da „gewisse Handlungsfreiheit“.
Inzidenz
206 Neuinfektionen meldete der Kreis am Montag, darin sind die Meldungen des gesamten Wochenendes enthalten. Ein Grund zum Durchatmen ist dies nicht – ebenso wenig die vom RKI vermeldete Inzidenz von 151,3. Wie diese Zahl zustande kommt, weiß man auch beim Kreis nicht. Dessen interne Berechnungen ergeben laut Andres weiter steigende Werte. Demnach lag die Inzidenz vom Montag bei 241,8.