Schülerbusse in Kall-SteinfeldGefährliches Gedränge an der Haltestelle
- Seit Jahren ärgern sich Busfahrer über die Einstiegsituation für Schüler in Kall-Steinfeld.
- Wenn bis zu zehn Busse mittags die Jungen und Mädchen abholen, spielen sich vor den Mauern des Klosters aus ihrer Sicht oft chaotische und gefährliche Szenen ab.
- Sie sorgen sich um die Sicherheit der Kinder. Doch die Schule argumentiert, es sei nicht so schlimm.
Kall – „Die Situation ist nirgendwo so schlimm wie in Steinfeld. Es gibt keine Aufsicht und keine Drängelgitter“, berichtet ein Busfahrer, der namentlich nicht genannt werden will. Beim Einsteigen der Schüler komme es am Gymnasium mittags immer wieder zu großem Gedränge und zu gefährlichen Situationen, weil Kinder vor die Busse liefen.
Schulleiter Thomas Frauenkron kennt die Schilderungen, betont aber: „Das Gedränge ist nicht so schlimm wie beschrieben. Aufsichten und Poller können das Problem nicht lösen.“
Bis zu zehn Busse ohne ausgewiesene Halteplätze
„Wenn mittags bis zu zehn Busse die Schüler abholen, stehen sie dicht gedrängt auf einem schmalen Bürgersteig zwischen Klostermauer und Straße“, berichtet der Busfahrer. Kleine Schüler würden dabei auch schon einmal über den Haufen gelaufen. In solchen Situationen könne schnell mal ein Kind mit dem Fuß unter ein Rad kommen. „Wenn dann etwas passiert, sind die Fahrer es schuld.“
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Er habe schon vor Jahren auch die Schulleitung darauf angesprochen, aber geändert habe sich nichts. „Weil auch auf der anderen Straßenseite Busse halten, laufen auch viele Schüler unkontrolliert über die Straße“, sagt der Fahrer. Auch dort werde gedrängelt.
Vor einigen Tagen sei der Ansturm auf seinen Bus so groß gewesen, dass er die Türen geschlossen und fünf Meter vorgefahren sei, um anschließend das Einsteigen zu üben. Seine Kollegen seien ebenfalls genervt, was der Fahrer im Bus nebenan bestätigt: „Wenn man angefahren kommt und die Schüler sind schon an der Haltestelle, muss man aufpassen, dass keiner unter dem Bus landet. Auch das Verhalten der Schüler im Bus ist oft schlimm.“
Am Blankenheimer Schulzentrum zum Vergleich gebe es Drängelgitter und Aufsichten: „Da läuft es halbwegs geordnet.“
„Die Bussituation ist immer ein Thema an einer Schule“, sagt der Direktor. Das gelte auch für die Schulpflegschaft. Erst bim vergangenen Jahre habe es Gespräche mit Eltern gegeben. Doch seit mindestens zehn Jahren, so Frauenkron, habe es keinen Unfall gegeben.
Busfahrer hätten sich bei ihm schon seit Jahren nicht mehr beschwert. „Über Drängelgitter haben wir nachgedacht. Aber die bringen nichts, weil sich die Kinder auch da durchquetschen“, erklärt Frauenkron. Lehrer und auch er selbst hätten sich die Situation angesehen und eine Woche lang kontrolliert.
Dabei habe man festgestellt, dass das Gedränge nicht so dramatisch gewesen sei. Er könne aber angesichts der Vielzahl der Busse auch nicht jeden Mittag Lehrer zur Kontrolle abstellen. Man müsse an die Vernunft der Schüler appellieren.
Darüber hinaus, so der Direktor, gehörten die Standorte, an denen die Busse abfahren, teilweise Privatleuten und teilweise der Gemeinde: „Da könnten wir gar keine Schranken aufstellen, auch weil zum Teil Bürgersteige betroffen wären.“ Die Örtlichkeiten seien halt deutlich enger als in Blankenheim.
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